Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
kein Bild haben, Lieutenant!"
"Ist einer dabei, der mit dem Messer arbeitet?"
"Einen Moment, haben wir gleich." Lieutenant Careys flinke Finger flogen über die Tastatur. Vier Namen blieben auf dem Schirm stehen.
"Vielleicht ist unser Mann ja dabei!" meinte Jo.
"Wir werden sie überprüfen."
"Viel Erfolg!"
Tom Rowland runzelte die Stirn. "Ich dachte, du ermittelst in dieser Sache?"
"Meine Aufgabe war es, den Hacker aufzutreiben, der in die EDV von Jupiter Electronics hineingekommen ist. Das habe ich gemacht."
"Glaubst du, daß die beiden Sachen zusammenhängen?"
Jo zuckte mit den Schultern. "Warum nicht? Es könnte aber auch etwas ganz anders dahinterstecken." Jo lachte und klopfte Tom Rowland mit der flachen Rechten auf die Schulter. "Du wirst es schon heraus bekommen!" Er wandte sich an Carey. "Wiedersehen, Lieutenant!"
Walker wandte sich schon zum Gehen, aber Rowland war sofort bei ihm und packte ihn am Arm. "Hey, so einfach kommst du mir nicht davon?"
"Was ist denn noch? Überprüft doch erst einmal die vier Namen da auf dem Schirm!"
"Erzähl mir, was du über diesen Ted Hughes herausgefunden hast! Außerdem brauchen wir dich noch für das Phantombild.
"Ich weiß nur, daß er in einschlägigen Hacker-Kreisen als ganz besonders talentiert gilt."
"Wovon lebte er?"
"Er hat neue Computer-Spiele für ein halbes Dutzend Zeitschriften besprochen!"
Rowland kratzte sich am Hinterkopf. "Zahlen diese Blätter so miese Honorare oder weshalb lebte er in so einer Gegend?"
"Ich schätze, daß er möglichst preiswert wohnen wollte und sein ganzes Geld in das Equipment gesteckt hat. Ich kenne mich ja nun ein bißchen in dieser Szene aus. Das ist dort nichts Ungewöhnliches."
"Hatte er eine Freundin? Und Bekannte, Freunde?"
"Ich glaube nicht, daß es viele waren. Zumindest nicht außerhalb der Szene. Von einer Freundin weiß ich nichts. Habt ihr übrigens schon überprüft, was auf Hughes' Disketten war?"
"Ja. Spiele und selbstgeschriebene Programme."
"Nicht zufällig etwas, das mit Bauteilen für Raketen zu tun hat?"
"Nein, bis jetzt nicht. Aber du kannst dich darauf verlassen, daß wir alles noch einmal unter die Lupe nehmen werden!"
Jo nickte.
Die beiden Freunde gingen ein Stück zusammen, und als sie weit genug von Lieutenant Carey entfernt waren, meinte Jo: "Für einen Lieutenant ist sie noch ziemlich jung, oder?"
"Stimmt. Aber sie ist verdammt gut. Sowohl am Computer, wie auch auf dem Schießplatz."
"Ich sehe sie hier zum ersten Mal."
"Sie ist auch erst seit letzter Woche hier - und ich fürchte, sie wird mir nicht allzu lang erhalten bleiben."
Jo runzelte die Stirn. "Weshalb?"
"Weil sie Karriere machen wird. Überall, wo sie bis jetzt war, war sie ziemlich bald die Beste. Wenn nichts dazwischen kommt, wird sie die Leiter hinauffallen!"
*
Für den Mittag hatte Walker sich mit April Bondy, seiner attraktiven Assistentin, zum Essen verabredet. Jo hatte einen Tisch im 'Windows of the World', reservieren lassen, das im obersten Stockwerk des World Trade Center zu finden war. Der Blick, den man von hier aus hatte war an einem so kalten und klaren Tag geradezu fantastisch.
"Womit habe ich das denn verdient?" fragte April, die ihre blonde Mähne durch ein paar Nadeln gebändigt und kunstvoll hochgesteckt hatte.
Jo hob die Augenbrauen. "Was meinst du?"
"Na, daß du mich in diesen Luxusladen ausführst! Ich schätze, hier herrscht Krawattenzwang. Jedenfalls habe ich noch niemanden ohne Schlips gesehen."
"Gut beobachtet. Es ist tatsächlich so, ohne Schlips kommt hier keiner herein." Er hob das Glas. "Ich dachte mir, nach dem letzten Fall könnten wir beide einmal einen anderen Anblick vertragen, als den von flimmernden Computerschirmen..."
"...und pickeligen, dickbebrillten Jungs, die nichts Besseres zu tun haben, als mit diesen Dingern Unfug zu treiben!"
Jo nippte an seinem Glas und lächelte. "Das mit den Pickeln und den dicken Brillen ist ein Vorurteil, April!"
"Ach! Sag bloß, es sind auch welche in der Szene, die Kontaktlinsen tragen!" Sie nahm einen Schluck. "Was ist eigentlich mit dem Killer? Ist Tom und seine Mannschaft ihm schon auf der Spur?"
Jo machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Im Augenblick stehen vier Namen zur Auswahl und am Ende könnte sich herausstellen, daß keiner von ihnen unser Mann ist. Es gibt kein Bild von ihm in den Akten."
*
Jo und April ließen sich Zeit beim Essen und so dauerte es gut zwei Stunden, ehe sie sich auf den Weg in die 7th Avenue machten, an
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