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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiterbringen könnte. Der Mörder wird alles weggeräumt haben, was ihn irgendwie verraten könnte."
    Sie sahen sich trotzdem ein bißchen um, aber es war, wie Jo vermutet hatte. Keine Spur, die weiterführte. Walker wandte sich zum Gehen in Richtung Tür.
    "Wo wollen Sie hin, Walker?"
    Jo grinste. "Jemandem einen Besuch abstatten, vor dessen Haus ich Kramer mal in Beobachtungsposition erwischt habe."
    Blanfield runzelte die Stirn. "Von wem sprechen Sie, verdammt nochmal!"
    "Chuck Porter."
    "Das ist doch einer der Nachtwächter!"
    "Richtig. Ich konnte mir von Anfang an nicht vorstellen, daß der Brand gelegt werden konnte, ohne daß von den Nachtwächtern jemand mitgespielt hat! Vielleicht hat er irgend etwas über Porter herausgefunden, was damit zusammenhängt."
    "Und mußte deshalb sterben? Ist mir zu weit hergeholt!"
    "Ich habe ja nicht verlangt, daß Sie mit mir kommen!"
    Blanfield atmete tief durch.
    "Warten Sie eine Minute, bis ich die Wohnung hier versiegelt habe!"
    "Meinetwegen."
    Walkers Blick fiel dann zufällig auf einen kleinen Notizblock, den der Mörder bei seiner Wühlerei achtlos weggeworfen hatte, weil er ihn wohl für wertlos hielt. Jo hob den Block auf.
    "Was haben Sie?" fragte Blanfield, nahm Jo den Block aus der Hand, blätterte darin herum "Kritzeleien...", murmelte er und gab ihn Jo zurück.
    Kommissar X lachte kurz. "Das dachte der Mörder wohl auch..."
    Blanfield runzelte die Stirn und stierte Jo ungläubig an. "Was ist es denn Ihrer Meinung nach?"
    "Notizen in Kurzschrift, die der Mörder offensichtlich nicht beherrscht!" Jo blätterte in dem dünnen Block etwas herum. Was da zu lesen war, war wirklich interessant...

    *

    Als Walker und Blanfield eine Viertelstunde später vor Chuck Porters Wohnungstür standen, meldete sich dort niemand. Aber sie hatten Glück. Er kam gerade die Treppe hinauf und hatte eine Tüte mit Fast Food unter dem Arm.
    Als Porter die beiden Männer sah, die offensichtlich zu ihm wollten, wurde er langsamer und blieb schließlich stehen.
    "Was gibt's?" fragte er.
    "Nur ein paar Fragen", meinte Jo.
    Porter blickte von einem zum anderen. "Ich habe Ihnen beiden alle Fragen beantwortet. Ich wüßte, nicht, was es da noch zu besprechen gäbe", knurrte er.
    "Können wir das nicht drinnen besprechen?" meckerte Blanfield.
    Porter zuckte mit den Schultern, ging an den beiden ungebetenen Gästen vorbei und öffnete die Tür.
    "Bitte!" sagte er. "Wenn es sich nicht vermeiden läßt!"
    "Leider nicht", meinte Blanfield.
    In Porters Kopf schien irgend etwas vorzugehen. Er zögerte bevor er schließlich die Wohnungstür öffnete.
    Sie gingen gemeinsam hinein. Porter flezte sich in einen Sessel und holte einen Hot Dog aus der Tüte, den er dann gierig zu verschlingen begann. "Leider kann ich Ihnen nichts anbieten, Gentlemen! Aber dazu hätten Sie sich vorher anmelden müssen!" Er grinste und fand die Bemerkung offenbar witzig. Blanfield schien diesen Humor allerdings nicht zu teilen. Er grunzte etwas Unverständliches.
    Indessen fragte Jo: "Erinnern Sie sich an den Mann im verbeulten Chrysler, den ich Ihnen gezeigt habe, Porter?"
    Porter blickte auf und kaute dann ungerührt weiter. Er zuckte mit den Schultern und wischte sich dann mit dem Ärmel den Mund ab "Kann schon sein!" knirschte er. "Der Mann hieß Jeffrey Kramer und ist jetzt ein tot!"
    "Tut mir ehrlich Leid, aber was hat das mit mir zu tun! Ich kenne keinen Kramer!"
    "Aber er kannte Sie. Das steht fest!"
    "Zufall!" murmelte er mit vollem Mund.
    "Auch, daß in seinem Notizbuch ein halber Lebenslauf von Ihnen stand?"
    Er legte den Rest vom Hot Dog bei Seite. Der Appetit schien ihm gründlich vergangen zu sein. "Hören Sie, was soll das?" knurrte er. "Warum fragen sie mir Löcher in den Bauch über einen Mann, den..." Er sprach nicht weiter, während sein Blick zwischen Jo und dem Lieutenant hin und her schwankte.
    "Sie tragen bei Ihrem Nachtwächterdienst eine Waffe, nicht wahr?" meinte Jo.
    Chuck Porter stand auf nickte.
    "Ja. Revolver Kaliber 45."
    "Und Schlagstöcke? Totschläger, Gummiknüppel... etwas in der Art?" mischte sich Blanfield jetzt ein. "Wie steht es damit!"
    Porter schluckte. Mit gesenktem Kopf ging er quer durch den Raum und blieb schließlich an einer Kommode stehen, auf der eine Schale mit Crackern stand. Er nahm ein paar und kaute lustlos auf ihnen herum. "Nein", sagte er dann. "So etwas haben wir nicht! Nur Revolver." Er grinste und versuchte damit seine offensichtliche Nervosität zu überspielen.

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