Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
ein paar Jahren war es Jo in Zusammenarbeit mit der New Yorker Polizei gelungen, einen Hehlerring auffliegen zu lassen. Und einer derjenigen, die dann schließlich vor dem Richter landeten, trug den Namen Cyrus Wainright. Eher durch Zufall war man dann auf Wainrights 'Nebenerwerb' aufmerksam geworden: das Fälschen von Dokumenten aller Art. Vorzugsweise natürlich Pässe.
    Wainrights Strafe war längst abgesessen oder zur Bewährung ausgesetzt. Warum sollte er also nicht wieder im Geschäft sein?
    Daß Jack Keogh Wainrights Nummer in der Jackentasche hatte, konnte eigentlich nur bedeuten, daß er einen falschen Paß benötigte. Wenn er sich wirklich der IRA anschließen wollte, war das auch naheliegend.
    Suzanne Cortez hielt Jack für einen Maulhelden und wahrscheinlich war er das auch. Aber möglicherweise hatte sie sich in diesem Fall geirrt.
    Jo lenkte den 500 SL in Richtung der 44.Straße.
    Wenn Jack einen falschen Paß benutzte, dann war auf jeden Fall von Vorteil zu wissen, unter welchem Namen er jetzt auftrat.
    Zwischendurch rief er April in der Agentur an.
    "Schon etwas herausgefunden?"
    "Wunder vollbringe ich doch jeden Tag zweimal, Jo, das weißt du doch! Aber dies hier dauert noch ein bißchen. Bis jetzt hatte ich noch keinen Jack Keogh auf dem Schirm!"
    "Könnte sein, daß du bald nach einem anderen Namen suchen mußt!"
    "Was soll das heißen!"
    Jo erklärte es ihr.
    "Ich rufe dich wieder an." Dann legte er auf.

    *

    Wainrights Second-Hand-Laden befand sich im Sous-Terrain eines Wohnblocks. Vom Judo-Anzug über das 20-bändige Lexikon in Goldleinen bis zum CD-Player gab es hier alles.
    Cyrus Wainright war ein runder, sehr hellhäutiger Mann mit lockigen Haaren. Er hatte sich nicht im Geringsten verändert, seit Jo ihn zum letzten Mal gesehen hatte.
    Wainright erkannte den Privatdetektiv sofort, als dieser die Ladentür passierte. Er stand hinter seinem Tresen und erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde zur Salzsäule.
    Jo ließ ein mattes Lächeln über sein Gesicht fliegen und meinte: "Schön, daß wir uns mal wiedersehen, Wainright!"
    Wainright selbst schien überhaupt nicht begeistert davon zu sein. Er knurrte etwas Unverständliches vor sich hin und machte einen Schritt zur Seite. Im Augenblick war kein Kunde im Geschäft und das war auch besser so.
    "Noch immer im Geschäft, Wainright?"
    "Was wollen Sie, Walker? Ich habe ein elektrisches Heizgerät im Angebot. Wie wär's damit?"
    "Kein Interesse."
    Jo legte das Foto von Jack Keogh auf den Tresen.
    "Was soll das, Walker!"
    "Dieser Mann hat mit Ihnen Kontakt aufgenommen. Wahrscheinlich wollte er einen falschen Paß. Sie haben wohl noch immer einen guten Namen, was solche Sachen betrifft!"
    Wainright warf nur einen ganz kurzen Blick auf das Foto. Er sah überhaupt nicht richtig hin, sondern schüttelte dann sehr energisch den Kopf.
    "Ich habe den Mann nie gesehen", murmelte er.
    "Dann hat er Ihre Telefonnummer wohl nur einfach so in der Tasche gehabt!"
    Wainrights Augen wurden zu engen Schlitzen. "Er wußte eben, wo man gut einkaufen kann!" zischte er. Dann lachte er rauh. "Sie waren das vorhin am Telefon, nicht war, Walker?"
    "Schon möglich."
    "Glauben Sie, ich bin so dumm, und setze mich nach der Sache von damals noch einmal in die Nesseln? Ich weiß doch, daß man jetzt immer zuerst zu mir kommt, wenn irgendwo ein falscher Paß auftaucht. Merken Sie sich das, Walker: Ich bin aus dem Geschäft!"
    "Klingt mir alles zu schön um wahr zu sein, Wainright!"
    "Es ist aber so. Und Sie können meinetwegen glauben, was Sie wollen!"
    Jo bemerkte die Bewegung zu spät, die Wainright mit der Linken ausführte. Er griff an eine bestimmte Stelle hinter dem Tresen und Jo langte hinüber und riß ihn am Oberarm halb herüber.
    Aber das nützte nichts mehr.
    Wainright hatte den kleinen Knopf schon gedrückt und es dauerte nur einen Augenblick, da ging eine Tür auf, die vermutlich in hintere Lagerräume führte. Jo sah zwei paar blitzende Augen. Die beiden muskulösen Kerle, die da in den Raum geplatzt waren, wirkten ziemlich angriffslustig.
    Sie verteilten sich. Der eine ging ein paar Schritte nach rechts, der andere nach links. Unter den Sachen, die Wainright im Angebot hatte, war auch ein Baseballschläger und den nahm sich einer von ihnen. Sein Gesicht verzog sich dabei zu einer Grimasse. Jo sah, daß ihm vorne ein Zahn fehlte.
    "Ich sehe, du hast Schwierigkeiten, Cy!"
    Die beiden kamen von zwei Seiten auf Jo zu und so ließ dieser Cyrus Wainright erst einmal

Weitere Kostenlose Bücher