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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gezogen. Vorgestern habe ich dann erfahren, daß sie ihn nicht mehr gesehen hat, seit es bei ihnen gekracht hat."
    "Haben Sie eine Vermißtenanzeige aufgegeben?"
    "Natürlich, aber Sie wissen doch selbst, was so etwas bringt!"
    "Wo finde ich diese Suzanne?"
    Rory Keogh griff in die Innentasche seines Jacketts und holte ein Adressen- und Telefonregister sowie ein Farbfoto seines Sohnes hervor. "Sie müßte in Jacks Adreßbuch stehen", meinte er. "Das Foto ist zwar nicht mehr das neuste, aber Sie werden ihn damit ohne Schwierigkeiten identifizieren. Benötigen Sie sonst noch etwas?"
    "Ja, ich möchte mir sein Zimmer ansehen. Seine persönlichen Sachen, Sie verstehen?"
    "Wenn Sie sich davon etwas versprechen, Mister Walker. Wenn Sie mich fragen, dann können Sie gleich ein Ticket nach Belfast buchen!"
    Jo nickte.
    "Das kommt vielleicht noch. Aber vorher will ich mich erst einmal nach Spuren umsehen. Bevor ich in einem so explosiven Wespennest wie Belfast herumstochere, will ich schon etwas mehr wissen. Dafür müssen Sie schon Verständnis haben."
    Jo sah es Keogh an, daß er das für reine Zeitverschwendung hielt. Aber Kommissar X würde sich nicht davon abbringen lassen, die Angelegenheit auf seine Weise anzugehen.

    *

    "Ich gehe natürlich davon aus, daß du diesen Auftrag abgelehnt hast, Jo!" hörte der Privatdetektiv wenig später die Stimme seiner Assistentin April Bondy sagen. Sie war eine wohlgeformte Blondine mit strahlend blauen Augen, die sorgsam darauf bedacht zu sein schien, daß ihre Kleidung die schwindelerregenden Formen auch in angemessener Weise hervorhob, anstatt sie zu verstecken.
    "Ich habe den Auftrag angenommen", sagte Jo trocken.
    April, die ansonsten insgeheim für ihren Chef schwärmte, sah ihn jetzt an, als ob er den Verstand verloren hätte.
    "Habe ich das richtig verstanden?"
    "Du hast."
    "Weißt du überhaupt, worauf du dich da einläßt!"
    "April! Ich lese auch Zeitung!"
    "Warum nur Jo! Kein Blankoscheck ist es wert, geteert und gefedert zu werden, Jo!"
    Jo hatte davon gehört, daß IRA-Terroristen so etwas mit Leuten machten, die sie für Verräter und Spione hielten. Kommissar X setzte ein optimistisches Lächeln auf.
    "Ich werde schon auf mich aufpassen!"
    "Das will ich hoffen."
    "Ich habe eine schöne Aufgabe für dich, April!"
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Und welche?"
    "Ich muß wissen, ob Jack Keogh wirklich nach Belfast unterwegs ist. Du mußt in die Computer der hiesigen Airports hinein und alle Flüge unter die Lupe nehmen, die in Frage kommen."
    April atmete heftig und gut hörbar aus. "Du stellst dir das wohl ziemlich einfach vor, was?"
    Jo grinste.
    "Wenn die Spitzenkönner unter den Hackern bis in die Computer von NASA und Pentagon hineinkommen, dann wirst du ja wohl den J.F.Kennedy-Airport knacken können!"
    April warf ihre üppige, blonde Mähne herum. "Nichts leichter als das, Jo!" meinte sie spitz, obwohl sie beide wußten, daß es so einfach nun auch wieder nicht war.

    *

    Suzanne Cortez war schwarzhaarig und bildhübsch.
    Ihre Adresse hatte Jo tatsächlich in Jack Keoghs Telefonregister gefunden. Aber sie war keineswegs ein College-Girl, so wie er ursprünglich vermutet hatte.
    Sie wohnte in einem heruntergekommenen Wohnblock zur Untermiete und verdiente sich ihr Geld als Serviererin in einem Schnellimbiß.
    Wahrscheinlich wußte der alte Keogh das nicht.
    Und wenn doch, so konnte das für ihn nur ein Grund gewesen sein, diese Verbindung abzulehnen.
    Suzanne musterte Jo von oben bis unten.
    "Na, Prüfung bestanden?" meinte Jo scherzhaft. Aber sie erwiderte sein Lächeln nicht, sondern blieb betont kühl.
    "Ich weiß nicht. Wer sind Sie?"
    "Ich heiße Walker, Privatdetektiv."
    "Und was wollen Sie von mir? Ich habe niemanden bestohlen, niemanden umgebracht und noch nicht mal bei meinem Arbeitgeber in die Registrierkasse gegriffen!"
    "Das glaube ich Ihnen gerne. Ich suche Jack Keogh!"
    Etwas veränderte sich in ihrem Gesicht.
    "Kommen Sie herein", sagte sie. "Da können wir uns besser unterhalten."
    "Das finde ich auch."
    Ihre Wohnung bestand aus einem einzigen Zimmer und in dem war es ziemlich eng. Sie räumte einen Sessel frei und bot ihn Jo zum Sitzen an.
    "So, Jack suchen Sie also. Sein Vater schickt Sie, nicht wahr?"
    "Schon möglich."
    "Was hat er denn wieder angestellt?"
    "Er ist verschwunden."
    Suzanne Cortez lachte schallend und zeigte dabei ihre makellos weißen Zähne. Dann schüttelte sie den Kopf.
    "Was ist so lustig daran?" erkundigte sich

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