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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ließ er die Automatic sinken. Es bestand keinerlei Gefahr.
    Im Schnellgang durchsuchte Jo den Raum nach persönlichen Gegenständen. Vielleicht war ja etwas dabei, das ihn weiterbringen konnte. Jo hoffte es jedenfalls.
    Er fand einen Koffer mit Kleidung.
    Jo wühlte ein bißchen darin herum, aber ohne Ergebnis. Der Schrank war leer und selbst im Papierkorb war nichts, das dem Privatdetektiv bedeutsam erschien. Jo hielt sich nicht länger auf und nahm sich noch die Hummer 14 vor.
    Jo fand ein paar Zeitungen, eine Illustrierte und einen Stadtplan von New York City. Jo faltete den Stadtplan auseinander. Eine Stelle war ganz zart mit Bleistift markiert.

    *

    Das zu Eis erstarrte Lächeln der Ronald-Reagan-Maske ließ April Bondy unwillkürlich frösteln.
    Sie wußte nicht, wo sie war.
    Während der Fahrt waren ihr die Augen verbunden worden und dann hatte sie sich irgendwann in diesem halbdunklen, kahlen Raum wiedergefunden. Sie schätzte, daß dieser Raum zu ebener Erde lag. Jedenfalls waren die beiden Maskierten mit ihr weder eine Treppe hinaufgegangen noch in einen Aufzug gestiegen.
    April saß in einer Ecke auf dem Boden, Hände und Füße waren mit Klebestreifen so wirkungsvoll gefesselt, daß sie sich kaum rühren konnte.
    "Was haben Sie mit mir vor?" fragte sie den Mann mit der Reagan-Maske, der sie jetzt schon eine ganze Weile lang musterte.
    Aber die Reagan-Maske gab keine Antwort.
    Stattdessen meldete sich Frankensteins Monster, das am Fenster stand und hinausblickte. April konnte nicht sehen, was dort war.
    "Seien Sie einfach still!" sagte Frankensteins Monster, ohne sich dabei umzudrehen. "Je weniger Sie wissen, desto besser für Sie und uns!"
    "Worauf haben Sie es abgesehen? Auf meinen Boß?"
    Frankensteins Monster drehte sich jetzt abrupt herum, trat mit ein paar schnellen Schritten an April heran und packte mit der Linken ziemlich grob ihren Unterkiefer.
    "Dein Gerede geht mir auf die Nerven, Lady!"
    Einen Augenblick später war auch ihr Mund mit Klebeband bepflastert.
    "Warum so nervös?" kam es unter der Reagan-Maske hervor. "Es ist alles prima gelaufen. Ein einfacher Job, ohne Komplikationen und Schnörkel."
    Frankensteins Monster machte eine wegwerfende Geste. Dann ein kurzer Blick auf die Uhr. "Die andere Sache steht noch aus", meinte er.
    "Warum so eilig?" dröhnte es dumpf unter der Reagan-Maske hervor.
    "Willst du, daß der Kleine schon von der Schule zurück ist und zusieht?"
    "Nein."
    "Na, also!"
    "Meinst du, wir können die Lady hier sich selbst überlassen?"
    Der Kerl mit der Monster-Maske schüttelte energisch den Kopf. Er schien derjenige von beiden zu sein, der das Sagen hatte. "Nein", meinte er mürrisch. "Nicht nötig. Ich kann das allein erledigen..."

    *

    Jo hielt den champagnerfarbenen 500 SL an und überlegte, worauf sich die Markierung auf dem Stadtplan wohl beziehen mochte. Er ließ den Blick an der linken Häuserfront entlang gleiten und blieb bei einem aufgegebenen Geschäft hängen, dessen Schaufenster vernagelt waren.
    Die Leuchtreklamen waren abmontiert worden und es gab nichts, was einem noch verraten konnte, was hier einmal verkauft worden war. Jetzt wurde das Gebäude selbst zum Verkauf angeboten und schien seinerseits ein Ladenhüter zu sein. Das Schild mit der Aufschrift 'FOR SALE' war jedenfalls in einem Zustand, der darauf hinwies, daß es nicht erst gestern angebracht worden war.
    Vielleicht ist April hier! dachte Jo und stieg aus. Ein verlassenes Gebäude wie dieses war wie geschaffen dafür, eine Entführte zu verbergen, zumal auch in der unmittelbaren Nachbarschaft einige Wohnungen leer standen. Jo ging über die Straße und versuchte zwischen den Brettern hindurchzublicken, mit denen alles vernagelt war. Nichts zu sehen. Nur Dunkelheit.
    Zwischen dem Geschäft und dem Nachbarhaus führte eine Durchfahrt in einen Hinterhof, in dem ein Wagen geparkt war. So ähnlich hatte Jo sich das gedacht. Es war also jemand hier.
    Dann hörte der Privatdetektiv plötzlich ein Geräusch.
    Es waren Schritte, die aus einem auf der anderen Seite des Hinterhofs gelegenen Gebäude kamen, das früher wahrscheinlich als eine Art Lager gedient hatte. Jo drückte sich seitlich in eine Nische, die zu einer zugemauerten Tür gehörte.
    Er sah einen Mann ins Freie treten, der sich eine Frankenstein-Maske vom Kopf riß und darunter ziemlich zu schwitzen schien. Der Mann stieg in den Wagen, warf die Maske auf den Rücksitz und brauste dann einen Augenblick später an Walker vorbei.
    Jo glaubte

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