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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ich die Trommel und ließ die Patronen auf das Kopfsteinpflaster fallen. Es gab jedes Mal ein metallisch klingendes Geräusch dabei. Dann warf ich die Waffe ein paar Yards in Richtung von ein paar überquellenden Mülltonnen. Etwas Dunkles huschte dahinter hervor. Erst dachte ich, es wäre eine Ratte, aber es war eine Katze, die schwarz wie die Nacht war. Ich setzte dem Hünen den kurzen Lauf des .38er an den Bauch, der bereits erste Anzeichen eines Fettansatzes zeigte und durchsuchte auch die Taschen. Einen Schlagring und ein Klappmesser fand ich noch. In der rechten Innentasche war außerdem noch ein sehr zierlicher Revolver vom Kaliber 22, den er offenbar als Zweitwaffe verwendete.
    Ich nahm an, dass ich den Schlagring wohl noch zu spüren bekommen hätte – vorausgesetzt, ich wäre lange genug bei Bewusstsein geblieben, um davon überhaupt noch etwas mitzubekommen.
    In einer seiner Jackett-Taschen fand ich noch ein paar goldene Armreifen, eine Kette, in deren Anhänger Rubin und Bernsteine verarbeitet waren sowie eine Schatulle mit einigen Diamant-Ringen. Ich brauchte nicht erst in die Kiste zu sehen, die Cynthia McCormick angefertigt hatte, um zu sehen, dass diese Stücke zur Beute aus der McCormick-Villa gehörten.
    Ich ließ den Schmuck in die Seitentaschen meines Jacketts rutschen.
    „Scheint so, als würde eine schwarze Katze doch kein Pech bedeuten!“, meinte ich.
    „Kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man das sieht!“, knurrte mein Gegenüber zwischen den Zähnen hindurch.
    „Woher haben Sie die Stücke?“, fragte ich und drückte ihm den Lauf etwas kräftiger in den Wanst, um ihn daran zu erinnern, wer im Moment von uns beide das bessere Argument auf seiner Seite hatte.
    „Mann, das ist doch bekannt, dass ich mit so etwas hin und wieder hausieren gehe…“
    „Mit so heißer Ware? Wem wollen Sie das erzählen?“
    „Wieso soll das heiße Ware sein?“
    „Stellen Sie sich nicht dümmer als Sie sind! Die Brocken kommen von dem Einbruch in die McCormick Villa und…“
    „Ich habe damit nichts zu tun!“, zeterte der Hüne.
    „Wo ist Flaherty?“
    „Den Korridor zurück, die dritte links und dann wieder links.“
    „Danke.“
    Ich schlug ihn mit dem Lauf des .38ers nieder. Er sackte wie ein gefällter Baum zu Boden und blieb betäubt liegen. Dass dieser Muskel bepackte Lakai mir noch irgendeine wertvolle Information hätte geben können, glaubte ich nicht. Schließlich wollte der Kerl vermeiden, dass ihm in nächster Zeit unangenehmer Besuch abgestattet wurde. Die Angst vor den höheren Rängen im irischen Syndikat war offenbar größer, als der Respekt, den ich ihm innerhalb der letzten fünf Minuten beigebracht hatte.
    Ich ging zurück durch den Korridor, dann kam links eine Tür. Ich öffnete sie, was problemlos möglich war. Dahinter war ein weiterer Korridor zu finden. Er endete nach kaum mehr als zehn Yards. Mehrere Zimmertüren gingen von diesem Korridor ab. Aber nur aus einem waren Stimmen zu vernehmen.
    Ich hatte nicht die Absicht, mich groß anzumelden. Also stieß ich die Tür auf.
    Eine Runde von Männern in Smoking und Fliege saßen um einen runden Tisch und spielen Poker. Ich erkannte Flaherty sofort anhand der Beschreibung, die Braden mir von ihm gegeben hatte. Er blickte mich ziemlich fassungslos an.
    Die anderen Männer am Tisch ebenfalls.
    „Mister Jed Flaherty?“, sprach ich ihn an.
    „Was wollen Sie?“, fragte er gequält.
    „Zunächst mal möchte ich Ihnen sagen, dass der Riesengorilla, den Sie mir soeben als Empfangskomitee geschickt haben, vielleicht ärztliche Hilfe bracht. Er liegt beim Hinterausgang und ruht sich ein bisschen aus.“
    Flaherty lachte. „Guter Witz, Mann!“
    „Das ist kein Witz!“
    Seine Augen wurden schmal, als er mich mit seinem Blick geradezu durchbohrte. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Einer der Anwesenden – ein Mann mit einem dünnen MenjouBärtchen, schmalem Gesicht und schlecht gebundener Fliege griff unter seine Jacke, aber Flaherty stoppte ihn mit einer Handbewegung.
    „Sie haben Buddy wirklich umgehauen?“
    „Sehen selbst nach!“
    „Alle Achtung! Wenn das stimmt, können Sie seinen Job haben! Ich kann einen Kerl mit so einem Schlag gebrauchen.“
    „Danke, aber ich bleibe lieber selbstständig!“
    „Ein klarer Standpunkt. Wer sind Sie?“
    „Pat Boulder, Privatdetektiv. Ich habe ein paar Fragen an Sie. Es geht um Schmuckstücke und ich weiß wirklich nicht, ob wir das in großer Grunde besprechen

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