Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
hatte gerade die unangenehme Aufgabe, seinen Leuten zu verkünden, dass es im Moment keinen Job für sie gab.
    Ich konnte mir denken, wie das alles zusammenhing. McCormicks Verschwinden hatte das ganze Kartenhaus der Finanzierung dieses einmaligen Renditeobjekts zum Einsturz gebracht. Jeder versuchte jetzt zu retten, was noch zu retten war. Die Geldgeber zogen ihre Einlagen zurück und die Baufirmen stellten die Arbeit ein, weil sie sich nicht sicher sein konnten, dass am Ende nicht sie auf den aufgelaufenen Material und Lohnkosten sitzen blieben.
    „Die Situation wird sich in den nächsten Tagen klären!“, versuchte der Bauleier die wütenden Männer zu beschwichtigen.
    „Was soll sich da klären?“, rief einer. „Glauben Sie vielleicht, wir lesen nicht auch Zeitung?“
    „Ja, dieser McCormick hat sich aus dem Staub gemacht und genießt jetzt irgendwo das Leben – und wir stehen auf der Straße!“
    Ich sah mir den ganzen Zirkus eine Weile an.
    Der Bauleiter hatte ein bemerkenswertes Durchhaltevermögen. Hier und da wurden Fäuste geballt. Mir war klar, dass diese Männer jetzt in einer schlimmen Lage waren. Se mussten ihre Familien ernähren und standen plötzlich ohne Job und das bereits einkalkulierte Einkommen dar.
    Kurzschlussreaktionen waren angesichts dieser Verzweiflung nicht völlig auszuschließen.
    Dann rollten plötzlich mehrere Fahrzeuge an. Ein Packard, ein Ford und ein Dodge.
    Ein Dutzend Männer stiegen aus. Alle kräftig gebaut und mit Baseballschlägern bewaffnet.
    Ich war gerade damit beschäftigt, mir eine Lucky Strike anzuzünden und verbrannte mir fast die Finger am brennenden Streichholz. Einen der Kerle, die zu diesem Rollkommando gehörte, kam mir nämlich ziemlich bekannt vor.
    Es war niemand anderes als Buddy Kavanaugh.
    Die Schläger verteilten sich. Etwa fünfzig aufgebrachte Arbeiter gegen ein Dutzend Bluthunde. Einige Augenblicke lang hing alles in der Schwebe, aber dann reichten die Drohgebärden von Buddy Kavanaugh und seinen Komplizen aus, um die aufgebracht Meute auseinander zu treiben. Hie und da gab es ein paar Handgreiflichkeiten und blaue Flecken, dann war die Sache für Kavanaugh und die anderen Schläger erledigt. Wahrscheinlich einer der leichteren Jobs, die diese Burschen zu erledigen hatten. Die Kerle begannen die Werkzeuge einzusammeln und in einen Wagen zu laden. Eine geschlagene halbe Stunde musste ich mir das ansehen. Zeit genug, sich zu überlegen, wie ich jetzt vorging. Ich blieb zunächst in meinem Wagen und wartete einfach ab. Der einzige, der mich hätte erkennen können, war Buddy Kavanaugh. Aber der war schwer beschäftigt. Als die Werkzeuge eingeladen waren, stieg die Schlägermannschaft wieder ein. Der Bauleiter nahm in dem Packard Platz, während Buddy Kavanaugh im Packard zu finden war. Ich musste mich entscheiden, wem ich folgte, falls die Wagen nicht dasselbe Ziel hatten und entschied mich für Kavanaugh. Er war der entscheidende Mann. Bei ihm hatte ich schließlich die Klunker gefunden. Ich war froh meine Waffe dabei zu haben. Andernfalls hätte ich einer weiteren Begegnung mit dem Riesen mit sehr gemischten Gefühlen entgegen gesehen.
    Die drei Wagen starteten. Ich ließ sie anfahren und gab ihnen einen kleinen Vorsprung, ehe ich meinen Plymouth startete und ihnen folgte, ich holte sie schon wenige Blocks weiter wieder ein. Anschließend ging es kreuz und quer durch die West Side. Vor einem mehrstöckigen Gebäude aus roten Ziegelsteinen, dessen Fassade teilweise von Wein zu gewuchert war, hielt der Ford vom Typ Model T an.
    Ich verlangsamte das Tempo.
    Kavanaugh stieg aus. Er ging auf das Haus zu, dessen Nummer ich mir merkte. Es war immer noch Zeit, Kavanaugh einen Besuch abzustatten. Ob er sich in meinem Fall darüber freute, war ohnehin höchst fraglich.
    Ich folgte den beiden anderen Fahrzeugen. Der Ford überholte meinen Plymouth schließlich und holte zu den anderen beiden Fahrzeugen auf.
    Ich versuchte einigermaßen unauffällig den drei Fahrzeugen zu folgen.
    Schließlich hielten sie bei einem Firmengelände. Madison & Sons hieß die Firma und sie gehörte unzweifelhaft dem Baugewerbe an. Das war schon anhand der säuberlich geschichteten Stapel an Ziegeln und Sandsteinen zu sehen. Dort wurden die Werkzeuge abgeladen. Ein Mann mit heller Schiebermütze begrüßte sie. Seine Gehabe nach war er der Chef auf dem Gelände. Ein paar weitere, zumeist recht junge Männer halfen beim Ausladen der Werkzeuge. Als das erledigt war, fuhren die Wagen

Weitere Kostenlose Bücher