Private Games - Der Countdown des Todes
Tragödie, egal, ob das Opfer ein korrupter Hedgefonds-Manager war, ein Leibwächter oder eine junge …
Eine Hand tauchte vor seiner Nase auf. Er erschrak, als die Finger schnalzten. Pope blickte ihn verärgert an. » Erde an Knight. Hallo?«
» Was ist los?«, bellte er.
» Ich habe gefragt, ob Sie glauben, dass Guilder es schafft.«
Knight schüttelte den Kopf. » Nein. Ich habe gespürt, wie ihn sein Geist verließ.«
Pope blickte ihn skeptisch an. » Was meinen Sie damit? Sie hätten es gespürt?«
Knight strich mit der Zunge über die Innenseite seiner Unterlippe. » Dies war das zweite Mal in meinem Leben, dass jemand in meinen Armen starb, Pope. Beim ersten Mal habe ich es auch gespürt. Der Krankenwagen könnte sich genauso gut Zeit lassen. Guilder ist so tot wie Mascolo.«
Popes Schultern sanken ein Stück nach unten. » Ich fahre am besten in die Redaktion zurück«, durchbrach sie die unangenehme Stille. » Um neun Uhr habe ich Abgabetermin.«
» Sie sollten in Ihrer Geschichte auch schreiben, dass Guilder kurz vor seinem Tod den Devisenbetrug gestanden hat«, sagte Knight.
» Echt?« Pope kramte in ihrer Tasche nach ihrem Notizbuch. » Was genau hat er gesagt?«
» Er hat gesagt, der Betrug gehe auf seine Kappe, und das Geld sei nicht an die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees geflossen, sondern auf sein eigenes Auslandskonto. Sir Denton sei unschuldig und als Opfer von Guilders intrigantem Verhalten gestorben.«
Pope blickte skeptisch von ihrem Notizblock auf. » Das kaufe ich ihm nicht ab«, sagte sie misstrauisch. » Er deckt Marshall.«
» Das waren seine letzten Worte«, schoss Knight zurück. » Ich glaube ihm.«
» Sie sind auch nicht objektiv. Schließlich wäre der verstorbene Verlobte Ihrer Mutter damit aus dem Schneider.«
» Es ist das, was er gesagt hat«, beharrte Knight. » Das müssen Sie in Ihrem Artikel schreiben.«
» Ich werde die Tatsachen sprechen lassen«, räumte sie ein. » Ich werde schreiben, was Guilder laut Ihren Angaben gesagt haben soll.« Sie blickte auf ihre Uhr. » Ich muss los.«
» Wir werden so bald nirgendwo hingehen«, hielt Knight, der von einer plötzlichen Erschöpfung gepackt wurde, sie auf. » Scotland Yard wird sich mit uns unterhalten wollen. Schließlich wurde geschossen. In der Zwischenzeit werde ich Jack anrufen, um ihn auf den neusten Stand der Dinge zu bringen, und dann mein Kindermädchen.«
» Kindermädchen?« Pope war überrascht. » Sie haben Kinder?«
» Zwillinge. Junge und Mädchen.«
Pope blickte auf seine linke Hand. » Kein Ring«, witzelte sie. » Sind Sie geschieden? Haben Sie Ihre Frau in den Wahnsinn getrieben, und sie hat Sie deswegen mit den Blagen allein gelassen?«
Knight wunderte sich über ihre Taktlosigkeit und strafte sie mit einem kalten Blick. » Ich bin Witwer«, erklärte er. » Meine Frau starb bei der Geburt unserer Kinder. Sie verblutete in meinen Armen vor zwei Jahren, elf Monaten und zwei Wochen. Man brachte sie mit einem Krankenwagen fort, dessen Sirenen genauso heulten wie die gerade eben.«
Popes Unterkiefer klappte nach unten. » Peter, es tut mir leid, wirklich. Ich …«
Doch Knight hatte ihr bereits den Rücken zugewandt und ging zu Inspector Elaine Pottersfield, die gerade eingetroffen war.
27
Dunkelheit senkt sich über London, und mein alter Freund, der Hass, rührt an dem Gedanken, dass mein bisheriges Leben ein Vorspiel für diesen schicksalsträchtigen Moment war, genau vierundzwanzig Stunden vor der Eröffnungsfeier zum scheinheiligsten Ereignis der Welt.
Innerlich lodernd drehe ich mich zu meinen Schwestern. Wir sind in meinem Büro. Zum ersten Mal seit Tagen können wir uns persönlich unterhalten.
Teagan, blond und kühl, nimmt Schal, Hut und Sonnenbrille ab, die sie als Taxifahrerin getragen hatte. Marta, schwarzhaarig und berechnend, legt ihren Motorradhelm auf den Boden neben ihre Pistole und zieht den Reißverschluss ihrer Lederkombi auf. Petra, die Jüngste und Attraktivste, ist die Impulsivste der drei und die beste Schauspielerin. Sie blickt in den Spiegel an der Schranktür und überprüft ihr schickes graues Cocktailkleid und ihre umwerfende rötlich braune Kurzhaarfrisur.
Während ich mir die drei Schwestern so ansehe, von denen mir jede einzelne völlig vertraut ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass wir jemals getrennt voneinander existiert und der Welt vorgespielt haben, wir würden ein eigenes Leben führen.
Und warum waren die Schwestern nach
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