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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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großen Wohltäter gegenüber mitfühlend über Sir Dentons schockierendes, schreckliches Dahinscheiden, ließ seinen Blick aber aufmerksam über die Menge schweifen.
    Wo war sie?
    Schließlich entdeckte er sie. Sie hatte etwas von einer Katze. Ihr rötlich braunes Haar leuchtete über ihren blassen Schultern, das graue Cocktailkleid unterstrich ihre wahnsinnig smaragdgrünen Augen. Daring stand auf Rothaarige mit funkelnden grünen Augen.
    In gewisser Hinsicht sieht sie eher wie meine Schwester aus, dachte Daring. Die Art, wie sie den Kopf neigte, wenn sie erfreut war, wie jetzt, als sie, eine Sektflöte in der Hand, mit einem Mann flirtete, der viel älter war als sie. Er kam ihm vertraut vor. Wer war er?
    Egal, dachte Daring und blickte wieder zu Petra. Sie war flott, flippig und furchtlos. Daring wurde von einem Schauder erfasst. Wie sie mit diesem Mann umging, mit eindeutig einstudierten Bewegungen, die ihr in ihrer Spontaneität mühelos von der Hand zu gehen schienen! Flott, flippig und furchtlos.
    Petra schien seine Gedanken zu lesen.
    Sie wandte den Blick ab und ließ ihn zu Daring schweifen. Die Lust und das Versprechen in ihrem Blick ließen ihn erneut erschaudern, diesmal in Erwartung auf große Freuden. Petra schlug kurz die Wimpern nieder, dann widmete sie sich wieder dem Mann ihr gegenüber. Sie legte eine Hand auf seine Brust, lachte noch einmal und entschuldigte sich.
    Sie mäanderte auf Daring zu, ohne auch nur einmal in seine Richtung zu blicken. Mit einem frischen Glas in der Hand ging sie zum Desserttisch, wo Daring sich zu ihr gesellte, aber vorgab, sich für die Crème brulée zu interessieren.
    » Er ist betrunken und fährt mit dem Taxi nach Hause«, murmelte Petra mit leicht osteuropäischem Akzent, während sie mit einer Zange in einem Stapel Kiwis wühlte. » Ich glaube, es ist Zeit, dass wir auch gehen, meinst du nicht? Geliebter?«
    Er sah sie an. Eine Ausgeflippte mit grünen Augen! Daring wurde rot vor Erregung. » Auf jeden Fall«, flüsterte er. » Verabschieden wir uns hier und gehen.«
    » Nicht zusammen, du Dummerchen«, ermahnte Petra ihn, zog zwei Kiwischeiben aus dem Stapel und legte sie auf ihren Teller. » Wir wollen doch kein Aufsehen erregen.«
    » Nein, nein, natürlich nicht«, flüsterte Daring, der sich auf wunderbare Weise verrucht und hinterlistig vorkam. » Ich warte draußen auf dich, in der Nähe vom Bloomsbury Square.«

3 2
    Kurz nach neun an diesem Abend, kurz nachdem Karen Popes Artikel in der Online-Ausgabe der Sun erschienen war, hatten die Londoner Radiosender die Geschichte bereits aufgegriffen. Sie waren wie fixiert auf die Sache mit Kronos und sendeten immer wieder die Flötenmusik.
    Gegen zehn – Knight hatte den Zwillingen eine Geschichte vorgelesen, Luke die Windel gewechselt und beide ins Bett gesteckt – herrschte auf BBC wilde Aufregung darüber, ob Sir Denton tatsächlich die Entscheidung zugunsten von London beeinflusst haben könnte. Auch über Guilder, der kurz vor seinem Tod gestanden hatte, der Schwindel gehe allein auf seine Kappe, wurde berichtet.
    Knight wischte und saugte den Babypuder bis elf Uhr weg. Anschließend schenkte er sich ein Bier und einen Whisky ein, schluckte ein paar Schmerztabletten und schlüpfte ins Bett. Jack rief an, am Boden zerstört wegen Joe Mascolos Tod, und wollte sich von Knight unbedingt alle Einzelheiten zum Schusswechsel in der Hotelbar des One Aldwych erzählen lassen.
    » Er war ein furchtloser Mensch«, lobte Knight ihn. » Ist gleich hinter der Schützin her.«
    » Ja, typisch Joe Mascolo«, bestätigte Jack traurig. » Er war bei der Polizei von Brooklyn, bevor ich ihn von dort wegholte, weil er den Personenschutz für uns in New York leiten sollte. Er kam erst vor ein paar Tagen nach London.«
    » Echt übel«, entgegnete Knight.
    » Stimmt, und es wird noch übler«, fuhr Jack fort. » Ich muss seine Frau anrufen.«
    Jack legte auf. Knight fiel ein, dass er seinem Chef nichts von seinem davongelaufenen Kindermädchen erzählt hatte. Besser so, dachte er schließlich. Jack hatte schon genug um die Ohren.
    Er schaltete den Fernseher ein. Auf allen Nachrichtensendern wurde über die Morde an Marshall und Guilder berichtet. Die skandalösen Morde, so der Tenor, würden nicht nur einen schockierenden Einblick in den undurchsichtigen Entscheidungsprozess des IOK geben, sie seien auch eine Ohrfeige für London und das gesamte Vereinigte Königreich – und das am Abend vor der Eröffnungsfeier.
    Trotz

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