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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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blickte auf die leeren Kinderbetten und die Tapete, die Kate ausgesucht hatte, und fragte sich, ob Tragödie und Verlust in seinem Leben vorherbestimmt waren.
    Schließlich bemerkte er auf dem Wickeltisch das Antihistamin. Er stellte Kates Bild ab und griff zum fast leeren Fläschchen. Wut stieg in ihm auf: Marta hatte seine Kinder mit Medikamenten betäubt, und das vor seiner Nase.
    Pottersfield klopfte und trat ein. Sie sah zu Kates Foto auf dem Sofa, bevor sie ihm sein Telefon reichte.
    » Jetzt bist du mit unserem System verbunden. Jeder eingehende Anruf müsste nachverfolgbar sein. Und ich habe eine Nachricht erhalten. In einer mit gefährlichen Altlasten verseuchten Fabrik nicht weit von dem Gaswerk entfernt wurden zwei Leichen gefunden. Beides Frauen über dreißig. Eine wurde vor wenigen Stunden zu Tode geprügelt. Kein Ausweis. Die andere starb ein paar Tage früher und hat keine Hände. Wir vermuten, es sind Andjela Brazlic und ihre ältere Schwester, Nada.«
    » Zwei tote Furien. Jetzt sind nur noch Marta und Kronos übrig«, stellte Knight benommen fest. » Glaubst du, Daring könnte Kronos sein? Nach dem, was Farrell uns erzählt hat? Die Belästigung auf dem Balkan … die Flötenmusik?«
    » Ich weiß es nicht.«
    Plötzlich hatte Knight das Gefühl, an seinen Zweifeln ersticken zu müssen. » Spielt es eine Rolle, wo ich bin, wenn ich angerufen werde?«
    » Eigentlich nicht«, antwortete Pottersfield.
    Er blickte zu Kates Foto. » Ich kann nicht hier herumsitzen, Elaine«, sagte er. » Ich brauche Bewegung. Ich werde spazieren gehen. Ist das in Ordnung?«
    » Lass einfach dein Mobiltelefon eingeschaltet.«
    » Sag Hooligan, er soll mich anrufen, wenn er herkommt. Und Jack Morgan sollte verständigt werden. Er ist im Stadion bei den Staffelläufen.«
    Sie nickte. » Wir werden sie finden«, beruhigte sie ihn.
    » Ich weiß«, sagte er, obwohl er sich gar nicht so sicher war.
    Er zog seinen Regenmantel an und verließ die Wohnung durch den Hinterausgang, weil die Presse vor dem Haus bereits Stellung bezogen hatte. Er ging die Gasse entlang, überlegte, ob er ziellos umherwandern oder das Auto holen sollte, um zurück zur High-Beach-Kirche zu fahren und zu beten. Doch schließlich wurde ihm klar, dass es nur einen Ort gab, an den er gehen konnte, und nur einen Menschen, den er sehen wollte.
    Knight änderte seine Richtung und trottete durch das verregnete London vorbei an Kneipen, in denen gejohlt wurde. Es klang, als würde England die Goldmedaille im Fußball gewinnen, während er alles verlor, was ihm jemals etwas bedeutet hatte.
    Sein Haar und seine Hosenbeine waren klitschnass, als er die Milner Street erreichte. Während er an der Tür klingelte und gleichzeitig den Türklopfer betätigte, blickte er zur Überwachungskamera hinauf.
    Boss öffnete die Tür. » Sie will nicht gestört werden«, sagte er schnippisch.
    » Gehen Sie mir aus dem Weg«, drohte Knight in einem Ton, bei dem Boss lieber ohne weiteren Protest nachgab.
    Knight öffnete die Tür zum Arbeitszimmer seiner Mutter, ohne zu klopfen. Amanda stand über ihren Designtisch gebeugt und schnitt Stoff. Mindestens zehn Originalkreationen hingen an im Zimmer verteilten Schneiderpuppen.
    Mit eisiger Miene hob seine Mutter den Kopf. » Habe ich nicht klar und deutlich gesagt, dass ich alleine sein möchte, Peter?«
    » Mutter …«, sagte Knight nur und ging auf sie zu.
    » Lass mich allein, Peter«, fiel sie ihm ins Wort. » Was, in Gottes Namen, machst du hier? Warum bist du nicht bei deinen Kindern? Sie haben heute Geburtstag.«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Knight wurde schwindlig und sackte ohnmächtig in sich zusammen.

92
    Es nieselte, als Karen Pope im dämmrigen Licht zu Knight nach Chelsea eilte. Sie hatte vom Polizeireporter der Sun den Tipp erhalten, dass bei Knight zu Hause etwas Schlimmes passiert war. Jetzt, auf dem Weg dorthin, wählte sie ununterbrochen seine Nummer.
    Doch sie hörte nur ein seltsames Piepsen und dann die Meldung, mit seiner Nummer gebe es derzeit Netzprobleme. Vor sich erkannte sie bereits die Polizeiabsperrung und …
    » Hey, hat Peter Sie auch angerufen?«, fragte Hooligan, der sie eingeholt hatte. Er hatte rote Augen, aus dem Mund roch er nach Zigaretten, Knoblauch und Bier. » Ich komme gerade von dem geilen Spiel um die Goldmedaille. Ich habe das entscheidende Tor verpasst.«
    » Weshalb verpasst?«, wollte sie wissen. » Warum ist Scotland Yard hier?«
    Er erzählte ihr den Grund. Sie musste

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