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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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es mit Hil­fe ei­nes stär­ke­ren Über­la­ge­rungs­ge­räts ver­langt wird.«
    Do­gen­dal schal­te­te. Die Bild­schirm­ga­le­rie über mir flamm­te auf. Sie ver­mit­tel­te ei­ne na­tur­ge­treue Wie­der­ga­be der Au­ßen­welt.
    Die Son­ne, oh­ne­hin nur als blas­ser, gelb­lich­wei­ßer Ball zu se­hen, ver­schwand so­eben hin­ter dem Ho­ri­zont.
    Um so deut­li­cher wa­ren die von NEW­TON auf­ge­bau­ten Schutz­schir­me zu se­hen. Ich er­schrak!
    Top­thar, die ur­al­te Haupt­stadt des Mars, war schon oft ener­ge­tisch ab­ge­rie­gelt wor­den, aber nie­mals in ei­nem Um­fang wie jetzt.
    Mir wur­de oh­ne nä­he­re Er­läu­te­run­gen klar, daß der Ro­bot­kom­man­deur erst­mals seit dem Er­schei­nen der Men­schen auf »sei­ner« Welt die Ver­tei­di­gungs­waf­fen in vol­ler Stär­ke ak­ti­viert hat­te. Das be­deu­te­te höchs­te Ge­fahr und ab­so­lu­te Un­an­tast­bar­keit.
    Wer trotz die­ser Ge­ge­ben­hei­ten auf die Idee kam, die un­ge­heu­ren Ener­gie­mau­ern mit ir­gend­wel­chen Waf­fen­sys­te­men durch­schla­gen zu wol­len, muß­te när­risch sein.
    Der Ko­da­tor lag auf­ge­klappt in mei­ner Hand. Ich be­merk­te an dem auf dem Mi­kro­schirm sicht­ba­ren Son­nen­sym­bol, daß NEW­TON nicht nur auf nor­mal­licht­schnel­ler Vi­deo­fre­quenz rief, son­dern auch im in­ter­nen Be­fehls­be­reich. Das muß­te sei­ne Grün­de ha­ben!
    Mir fiel La­her­ty ein; La­her­ty und die von ihm be­feh­lig­ten Kreu­zer ir­di­scher Kon­struk­ti­on. Da­mit war die Ak­ti­vie­rung der Ab­wehr­fel­der be­reits mo­ti­viert.
    So­lan­ge NEW­TON ver­pflich­tet ge­we­sen war, aus­schließ­lich auf die Be­fehl­sim­pul­se mei­nes Ta­schen­ge­räts an­zu­spre­chen, hat­te er es nicht für »nö­tig« ge­hal­ten, die Kreu­zer in­ten­si­ver zu be­ach­ten. Sie un­ter­stan­den mei­nem Kom­man­do.
    Das hat­te sich mit der Im­puls­ge­bung durch ein zwei­tes, we­sent­lich stär­ke­res Kom­man­do­ge­rät schlag­ar­tig ge­än­dert; we­nigs­tens nach den Lo­gik­be­grif­fen ei­ner Ma­schi­ne.
    Jetzt konn­te ich zum Geg­ner wer­den. Die Kreu­zer wur­den in­fol­ge­des­sen eben­falls ge­fähr­lich. Des­halb hat­te man die Schir­me auf­ge­baut. So war das!
    »HC-9 an NEW­TON: Dei­ne An­wei­sun­gen sind un­ver­ständ­lich und wi­der­spre­chen dei­ner ers­ten Ge­setz­ge­bung. Ich ver­lan­ge im Na­men dei­ner Er­bau­er vol­len Ge­hor­sam.«
    »Ab­ge­lehnt, HC-9. Sie wer­den über­la­gert. Zie­hen Sie Ih­re Raum­schif­fe so­fort zu­rück und star­ten Sie eben­falls. Ich ge­wäh­re Ih­nen ei­ne Frist von fünf­zehn Mi­nu­ten Ih­rer Zeit­rech­nung. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der ge­rin­gen Be­schleu­ni­gungs­wer­te Ih­rer im Raum krei­sen­den Schif­fe ge­dul­de ich mich zwei Stun­den Ih­rer Zeit­rech­nung. An­schlie­ßend er­öff­ne ich das Feu­er.«
    Ich woll­te noch­mals auf mei­ne Quo­ti­en­ten­auf­sto­ckung und die da­mit ver­bun­de­ne Be­fehls­be­rech­ti­gung hin­wei­sen, schloß aber wie­der die Lip­pen, als ich das Flim­mern auf dem Schirm mei­nes Ko­da­tors be­merk­te.
    Gleich­zei­tig drang ein selt­sa­mes Ge­räusch aus der akus­ti­schen Über­mitt­lungs­spi­ra­le.
    »Vor­sicht, be­gin­nen­der Zwie­spalt­zu­stand«, rief Nis­hi­mu­ra aus dem Hin­ter­grund der Zen­tra­le. »Pro­gram­me vol­ler Ge­gen­sätz­lich­kei­ten pral­len auf­ein­an­der. Da­bei kann das Ge­hirn auf einen Not­sek­tor um­schal­ten. Er wird aus­schließ­lich nach ei­ner un­ver­än­der­li­chen Grund­pro­gram­mie­rung han­deln, denn er ist kein aut­ar­ker Lo­gik­rech­ner auf der Ba­sis des Mo­ti­v­aus­gleichs. Star­ten Sie, Sir. Das wird ge­fähr­lich! Ge­wäh­ren Sie NEW­TONS To­le­ranz­sek­to­ren ei­ne Lo­gik­un­ter­stüt­zung, oder sie wer­den to­tal ver­frem­det.«
    Ich ver­nahm auch Stea­mers Stim­me. Er de­fi­nier­te die ei­gen­tüm­li­che Zu­stands­form des Gi­gant­rech­ners weitaus tref­fen­der, al­ler­dings in sei­ner kaum ver­ständ­li­chen Ab­strakt­leh­re. Men­gen­sym­bo­li­sie­run­gen spiel­ten ei­ne Rol­le. Das Er­geb­nis war noch un­heil­vol­ler als Nis­hi­mu­ras Ver­mu­tun­gen.
    »Ich kann

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