Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Schock ein­kal­ku­liert. Sie wol­len al­so pri­mär wis­sen, was der Frem­de über der Ve­nus such­te oder sucht. Un­se­re TI­TA­NIC dürf­te mehr oder we­ni­ger zu­fäl­lig sei­nen Kurs ge­kreuzt ha­ben.«
    »Stimmt.«
    Sie mus­ter­te mich nach­denk­lich und nick­te.
    »Bin ich rich­tig un­ter­rich­tet, daß Sie an­läß­lich ei­nes noch ge­heim­ge­hal­te­nen Ein­sat­zes auf der Ve­nus wa­ren und dort mit ei­nem wei­te­ren Kom­man­do­ro­bo­ter Kon­takt auf­neh­men konn­ten?«
    Sie kam mei­nen Über­le­gun­gen im­mer nä­her.
    »Ich war dort, aber ei­ne di­rek­te Ver­bin­dung zwi­schen Han­ni­bal, mir oder dem dor­ti­gen Po­sitro­nik­ge­hirn kam nicht zu­stan­de. Wir wa­ren ge­wis­ser­ma­ßen Gäs­te ei­nes ir­di­schen Wis­sen­schaft­lers na­mens Pro­fes­sor Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man. Von ihm er­hiel­ten wir üb­ri­gens un­se­re In­di­vi­du­al­schutz­schirm­pro­jek­to­ren. Er gab sein ver­bre­che­ri­sches Vor­ha­ben im letz­ten Au­gen­blick zu­guns­ten der Mensch­heit auf.«
    »Ach, Ihr Herr Kol­le­ge war auch da­bei? Wenn er dort ge­dul­det wur­de, und sei es auch nur der Schirm­herr­schaft die­ses Bridge­man zu ver­dan­ken ge­we­sen, dann soll­ten Sie Ihr Vor­ha­ben durch­füh­ren.«
    Han­ni­bal jag­te wie ei­ne Klein­ra­ke­te durch die Zen­tra­le. Er riß den Arm nach oben und fuch­tel­te An­ne mit dem Zei­ge­fin­ger vor der Na­se her­um.
    »Soll das ei­ne Be­lei­di­gung ge­we­sen sein?« trom­pe­te­te er. »Viel­leicht ge­hen Sie das nächs­te Mal mit? Der Ve­nus­ro­bo­ter ist mu­si­ka­lisch und spielt Xy­lo­phon. Wenn er Ih­re Rip­pen sieht, ver­fällt er in einen Rausch­zu­stand und macht, was wir wol­len. Von we­gen ›ich wur­de dort ge­dul­det‹! Bei mei­nem An­blick hat er einen Be­wun­de­rungs­knick in der Haupt­lei­tung be­kom­men, oder wol­len Sie das ab­strei­ten?«
    Ich wink­te Bo­ris Pe­tron­ko zu. Der über zwei Me­ter ho­he Gi­gant – er trug sei­ne furcht­ein­flö­ßen­de Mas­ken­hül­le – stampf­te auf Han­ni­bal zu.
    Der Zwerg schloß die wuls­ti­gen Lip­pen, räus­per­te sich und stol­zier­te da­von. Bo­ris, un­ser »Moohr­ko-Un­ge­heu­er«, schal­te­te sei­ne Ver­zer­rungs-Sprech­an­la­ge ein und lach­te. Es klang schau­er­lich.
    »Okay«, emp­fing ich Han­ni­bals Te­le­pa­thi­eim­puls. »Ich ha­be die an­ge­spann­ten Ner­ven un­se­rer Ak­teu­re nor­ma­li­siert. So­lan­ge sie grin­sen, ha­ben sie auch ih­re Sin­ne bei­ein­an­der.«
    »Das nächs­te Mal bit­te we­ni­ger dra­ma­tisch«, for­der­te ich un­wil­lig. »An­ne ist mir zu scha­de für dei­ne Spä­ße.«
    »Ei­ner muß halt drun­ter lei­den. An­ne ist ein un­schul­di­ges, aber bes­tens ge­eig­ne­tes Op­fer. Und das weiß sie auch! Sie spielt mit. Schau dir ih­re la­chen­den Au­gen an. Üb­ri­gens – Ki­ny sitzt be­reits in dem TES­CO-Jä­ger. May­koft und ich ho­len sie an Bord.«
    Ich schau­te zu der Psy­cho­lo­gin hin­über und nick­te ihr zu.
    Als sie lach­te, wuß­te ich, daß der Klei­ne rich­tig ver­mu­tet hat­te. Sein selt­sa­mes Psy­cho­ex­pe­ri­ment war ge­lun­gen. Die Span­nung un­ter den Män­nern hat­te sich ab­ge­baut.
     
     
3.
     
    »… auf kei­nen Fall. Le­dig­lich Frem­dim­pul­se al­ler Art an­mes­sen. Kei­ne ei­ge­nen Tas­te­rechos aus­schi­cken, gleich­gül­tig ob auf ir­di­scher Fu­MO-Ba­sis oder auf mar­sia­ni­schen Hy­per­fre­quen­zen«, lehn­te ich Do­gen­dals An­fra­ge ab. Sein Ge­sicht ver­schwand vom Bild­schirm. Ich schau­te auf den Zeit­mes­ser. Es war 12.32 Uhr am 26. Ok­to­ber 2010.
    Den Mar­sor­bit hat­ten wir nach der Über­nah­me der Mu­tan­tin Ki­ny Ed­wards vor zir­ka acht­zehn Stun­den ver­las­sen.
    Vier Stun­den spä­ter hat­ten wir von ei­ner weit ent­fern­ten und da­her ab­hör­si­che­ren Po­si­ti­on aus mit dem Haupt­quar­tier der GWA Hy­per­dim­kon­takt auf­ge­nom­men.
    Re­ling hat­te uns we­der hel­fen noch be­ra­ten kön­nen. Die letz­ten Nach­rich­ten über den Schwe­ren Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se stamm­ten von der Be­sat­zung der TI­TA­NIC.
    Nach­dem die durch ih­re ato­ma­re Ex­plo­si­on er­zeug­te Gas­wol­ke im frei­en Raum ver­weht

Weitere Kostenlose Bücher