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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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es nicht um diese Eigenschaften? Das habe ich mich immer wieder gefragt. Ich will jetzt keine wissenschaftliche Debatte führen, sondern Sie einfach auf diese Tatsache stoßen:
    Der Intelligenztest der Analogien, Muster, Assoziationen und logischen Schlüsse hat befremdend wenig mit diesen anderen Kategorien zu tun.
    Wenn Sie mein herbes Befremden nicht teilen sollten, muss ich Sie jetzt doch noch einmal bitten, den empfohlenen Intelligenztest zu absolvieren. Insbesondere sollten Sie sich unter Zeitdruck einmal wirklich nervös bis schlecht fühlen! Und dann gehen Sie meine Liste von Idee bis Ästhetik noch einmal in Ruhe durch und fragen Sie sich, ob bei diesen Lebenskategorien die Geschwindigkeit wirklich wichtig ist. Wann brauchen Sie je wirkliches Tempo im Hirn? Bei
    • Klassenarbeiten,
    • Abiturprüfungen,
    • Bewerbungsgesprächen,
    • Klausuren.
    Das sind menschengemachte Zeitengpässe! Wozu brauchen wir die? Wieso trinken Prüfer bei mündlichen Prüfungen seelisch entspannt Kaffee und setzen Prüflinge unter Stress? Warum immer Stress, der nichts mit IQ und auch nichts mit Leistung zu tun hat?

    Multiple Intelligenzen nach Gardner, emotionale Intelligenz nach Goleman
    Es gibt schon lange Kritik am herrschenden System der Intelligenzanbetung. Howard Gardner wurde 1983 mit seiner Theorie der multiplen Intelligenzen weithin bekannt ( Frames of Mind, the theory of multiple intelligences , oder im Deutschen 1985 Abschied vom IQ, die Rahmen-Theorie der vielfachen Intelligenzen ).
    Gardner kritisiert die gängigen Vorstellungen der reinen Intelligenz, die sich sehr an der klassischen Vorstellung des Denkens orientieren. Er fragt: Was macht zum Beispiel die »Intelligenz« von Einstein, Picasso oder Gandhi aus? Aus der Untersuchung von Inselbegabungen wird ihm klar, dass es noch andere »Intelligenzen« gibt, nach seinem jetzigen Stand sind es neun. Er arbeitet Berichten zufolge gerade an der Vorstellung einer »spirituellen Intelligenz«. Hier die neun Intelligenzen:
    • Sprachlich-linguistische Intelligenz
    • Logisch-mathematische Intelligenz
    • Musikalisch-rhythmische Intelligenz
    • Bildlich-räumliche Intelligenz
    • Körperlich-kinästhetische Intelligenz
    • Naturalistische Intelligenz
    • Interpersonale Intelligenz
    • Intrapersonale Intelligenz
    • Existenzielle Intelligenz
    Gardner erklärt alle diese Intelligenzen an hervorragenden, maßgebenden Menschen (Bach, Darwin, Newton etc.). Die letzten beiden Intelligenzen sind das, was wir seit Golemans im Jahre 1995 erschienenen Buch Emotional Intelligence als emotionale Intelligenz verstehen. Goleman hat in seinem Werk die Arbeiten von John Mayer und Peter Salowey dem normalen Publikum nahegebracht. Für den Grad der emotionalen Intelligenz hat sich die Bezeichnung EQ eingebürgert.
    Emotionale Intelligenz ist definiert durch eine Reihe von Fähigkeiten, mit den eigenen und fremden Emotionen umzugehen. Dazu gehört, sich selbst emotional zu kennen, sich selbst positiv zu beeinflussen und zu motivieren, Emotionen zu verändern, um Ziele zu erreichen, die Fähigkeit zur Empathie und zur positiven Gestaltung von Beziehungen sowie zur Vermeidung von Reibungen aller Art. Ein hoher EQ sichert auch die eigene Beliebtheit!
    Gardner geht es vor allem darum, alle verschiedenen Intelligenzen herauszufinden und auch dadurch immer wieder zu untermauern, dass der herkömmliche Intelligenzbegriff rund um den IQ nur einen kleinen Teil dessen umfasst, was der Mensch als Intelligenz besitzt. Gardner kritisiert, dass das Intelligenzverständnis nicht eines des Menschen an sich ist, sondern eines der jeweiligen Kultur, die bestimmte Intelligenzen verehrt und andere nicht. In anderen Kulturen werden das Musikalische und die Tanzkunst ungleich höher bewertet als in den westlichen Kulturen. Dort ist dann jeder in seinen Bewegungen »anmutig«. Gardner führt auch das Beispiel der Segler in der Südsee an, die über sehr weite Entfernungen zu anderen Inseln finden, indem sie sich an den Sternen orientieren. Wer ist wo »intelligent« oder »fähig«, lautet die Frage.
    Golemans Gedanken gehen daher ganz praktisch von der Erkenntnis aus, dass reine Intelligenz im Sinne eines hohen IQ im Beruf oft allein nicht weiterhilft.
    Zum Beispiel: Wir alle wissen, dass es ganz viele schlechte Ärzte und Lehrer gibt, unprofessionelle Manager und untaugliche Pfarrer. Diese sind aber durch sämtliche Siebe des Bildungssystems gegangen und daher alle intelligent! Sie sind nur leider

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