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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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LED-Backlight gibt, die auch in der Sonne noch hell genug zum Arbeiten sind.
    Viele ereifern sich über diese Entwicklung zum digitalen Leben! Das hat meinen vollen Respekt. Aber sie sagen damit wahrscheinlich nur, dass sie im Diagramm aus dem Südwesten stammen! Sie sind keine Immigranten, sondern Zwangsemigranten. Sie stammen aus der analogen Welt und werden nun in die digitale Welt vertrieben, sie leben hier im Exil. Dann sind sie eher Analog Exiles als Digital Immigrants. Sie sind schließlich nicht freiwillig im Digitalen!
    Digital-Native-Professionals?
    Wie ändern sich tatsächlich unsere Vorstellungen von professioneller Arbeit? Wie sieht es aus, wenn Digital Natives traditionellen Frontalunterricht von Analog-Exile-Oberstudienräten genießen dürfen? Passt unsere Bildung und unsere gesamte Kommunikation noch zur neuen Zeit? Wie gehen heutige Manager mit dem digitalen Zeitalter um?
    Die Analog Exiles leisten heute erheblichen Widerstand. Sie argumentieren mit alten Werten, mit der Unsicherheit des Neuen, mit der privaten Datenunsicherheit. Sie halten Surfen am Arbeitsplatz für einen Kündigungsgrund, sie kriminalisieren normales Verhalten der Digital Natives oder erklären es für hoffnungslos naiv.
    Die meisten Diskussionen über die neue Zeit werden von Sicherheitsbedenken dominiert. Ich bitte oft vergeblich, das Thema der Datensicherheit einmal aus der Debatte auszuklammern. Wir könnten doch erst einmal schauen, wohin wir wollen! Und danach – ja – müssten wir uns fragen, ob es einen sicheren Weg dorthin gibt. Diese meine Bitte hat gewöhnlich keine Chance. Fast alle Diskussionen werden von hartnäckigen Sicherheitsbedenken unterbrochen und ganz davon in Beschlag genommen, sodass alle stöhnen und irgendwann aufhören. Wenn das einmal nicht geschieht, melden sich Menschen zu Wort, die das Dauernutzen von Smartphones für gefährlich halten und voraussehen, dass die Digital Natives keine soziale Fähigkeiten erwerben könnten etc.
    Es herrscht argumentativer Krieg! Die noch einflussreichen Digital Immigrants üben sich fast in antidigitalem Fundamentalismus. Das ist legitim, ja, aber es ist hinhaltender Widerstand. Die digitale Zeit kommt. Ich selbst versuche, Geschmack daran zu finden. Ich bin fast 60, lebe also noch 40 Jahre. Die sollen doch lieber 40 Jahre in der Heimat sein und nicht im Exil, oder?

Professionelle Intelligenz und der PQ
    Warum wir uns mit unserem traditionellen Intelligenzbegriff künstlich beschränken
    Im ersten Kapitel habe ich Ihnen die bevorstehenden und schon laufenden Veränderungen geschildert, die wir auf dem Weg zum Wissenszeitalter zu verkraften haben. Das Internet schraubt die Anforderungen an Professionalität höher. Neben der reinen Intelligenz werden nun auch Verkaufsgeschick, Charme, Kommunikationsgeschick und Managementtalent gefordert. Zusätzlich! Es wird immer klarer, dass der Begriff der reinen Intelligenz, die wir stark mit dem späteren Fachkönnen verknüpfen, erweitert werden muss – zu dem der Professionellen Intelligenz. Diesen Begriff will ich jetzt für Sie nach und nach im Laufe dieses zweiten Abschnittes im Buch entwickeln. Bitte erwarten Sie nicht, dass ich Ihnen in Form einer Definition oder als Formel hinschreibe, was ich unter Professioneller Intelligenz verstehe. Das geht ja schon bei Intelligenz nicht. Eine landläufige Definition von Intelligenz, die übrigens gar nicht so schlecht ist, klingt so: »Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst!« In diesem Satz ist das allgemeine Dilemma eingefangen. Wir können zwar nicht genau sagen, was Intelligenz genau ist, aber wir haben doch ein ganz gutes Gefühl, wenn wir sagen: Mensch X ist intelligenter als Mensch Y, weil X einige Aufgaben im Kopf lösen kann, die Y nicht schafft.
    Natürlich kommen wir bei der Professionellen Intelligenz da nicht weiter als bei der herkömmlichen Intelligenzdiskussion. Wir können aber in vielen Situationen davon sprechen, dass X viel professioneller ist als Y, weil X bei Problemen ruhig bleibt, weil X Zuversicht ausstrahlt, nie entmutigt ist, andere begeistert usw., was Y nicht kann. In diesem Sinne können wir uns einem Verständnis der Professionellen Intelligenz genauso gut nähern wie dem der Intelligenz.
    Was ist Intelligenz? Was misst ein IQ-Test?
    Der französische Psychologe Alfred Binet begründete Ende des 19. Jahrhunderts die Psychometrie. Er entwickelte 1905 mit dem Arzt Théodore Simon den sogenannten Binet-Simon-Intelligenztest, mit dem man den

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