Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Charisma, Charme, überschwänglicher Übertreibung und Beharrlichkeit die Käufer seiner Produkte zu überzeugten Jüngern macht, die im Mac mehr als ein Produkt sehen. Könnte Kleopatra solch eine Persönlichkeit gewesen sein? Während emotionale Intelligenz die Gefühle anderer erkennt, versteht und mitfühlt, vermag Intelligenz der Attraktion in anderen Gefühle entstehen zu lassen, sie kann »Lust erwecken« oder »Aufmerksamkeit erregen«. Vielleicht sollte ich hier ein neues Wort einführen? Ich versuche es mit Intropathie. Empathie ist das Verstehen der existierenden Gefühle, Intropathie dann die Fähigkeit des Hineinsetzens von Gefühlen in einen anderen hinein, wie »verliebt machen«.
Attraktiv Intelligente werden geliebt (»angehimmelt«), genießen »Starruhm« und können Idole sein.
Hauptwerte: Attraktivität, Schönheit, künstlerische Performance.
Gestörte Intelligenz der Attraktion manipuliert Gefühle anderer. Sie kann durch Liebesentzug, Mobben, Ignorieren auf andere sehr destruktiv wirken. Sie verteilt dann quasi Schmerz statt Lust, Abstoßendes statt Anziehendes. Gestörte Intelligenz der Attraktion neigt zu Täuschungen und Fakes (»Schminke + Fassade«) »Es darf nur EINE(N) geben!« – hier im Sinne des Applauses, nicht der Macht. Sie sucht unstet neue Herausforderungen und stärkeren Kitzel. Sie kommt in Riemanns Schema der Grundängste dem Hysterischen am nächsten.
Intelligenz der Attraktion freut sich über Wandel wie über neue Mode, die neue Freuden verheißt. Sie begeistert durch das eigene Verzücktsein.
CQ – die Intelligenz der Kreation (»Creation«) oder der intuitiven Neugier: Kreative Intelligenz ist vom Neuen elektrisiert. Sie schafft Kunstwerke in neuen Stilen, liebt Innovation, treibt Forschung in neuen Gebieten voran. Sie ist »ein bisschen verrückt«. Sie versteht sich auf freies, »entfesseltes« Denken, hat weite Assoziationen im vernetzten Denken, kann übergeordnet denken und intuitiv komplexe Strukturen verstehen. Sie ist zur Konzeption von Übergreifendem fähig. Wo die Intelligenz des IQ analysiert, integriert kreative Intelligenz zu einem Werk. Das lebenslange Lernen ist integraler Teil ihres Lebens. Kreative Intelligenz ist visionär und grenzenlos, sie gebiert die großen Ideen. Wenn sie allerdings einmal eine große gefunden hat, bleibt sie oft lebenslang bei ihr und versucht, sie zur endgültigen ewigen Form zu transformieren. Sie versucht leider nur selten, noch einmal etwas ganz anderes Wunderbares zu erschaffen.
Kreativ Intelligente erfahren Bewunderung ihrer geistigen Kühnheit, sie erringen Ruhm.
Hauptwerte: aufregende Neuheit, ganzheitliche Konzepte.
Gestörte kreative Intelligenz wirkt seltsam, verrückt, im zu queren Denken nun für andere schräg, ist verbohrt in unhaltbare Ideen, die sie verzweifelt propagiert oder denen sie zynisch vereinsamt als Einzige treu bleibt.
Kreative Intelligenz freut sich über Wandel wie das Neue, bleibt aber oft bei einer eigenen großen Idee (»mein Stil«, »meine Lehre«) stehen und ist dann nicht mehr wandlungsfähig.
MQ – der »Sinn für Sinn«, also die Intelligenz der Sinnstiftung und des intuitiven Gefühls (»meaningful«, bedeutsam): M-Intelligenz hat einen ausgeprägten Sinn für Sinnhaftigkeit und ethisch wertvolle Ideale. Sie liebt weltrettende Konzepte und engagiert sich für diese oft aufopfernd ehrenamtlich (Religion, Menschenwürde von Ausländern, Betreuung von Armen und Schwachen, Open Source, Greenpeace, gesundes Leben, Rettung der Wale und Kröten). Alle Menschen sollen gut sein! Die M-Intelligenz übernimmt die Initiative dahin. Sie erwärmt Seelen zum Mittun (Albert Schweitzer, Gandhi) und kann oft viel für die Gemeinschaft bewegen (»Wikipedia«).
Hauptwerte: gemeinschaftlich getragener Sinn oder gemeinsame sinnvolle Arbeit.
Gestörte M-Intelligenz ärgert sich bei Sinnleere über schnöden Mammon und über die in Trivialität verlorene Seele, sie predigt dann unangenehm penetrant und kämpft militant für das Sinnvolle. Kann sich in zu kleine oder pauschale Ideen versteigen (»Die Menschheit kann gerettet werden, wenn sie vegetarisch wird«).
M-Intelligenz hat eher »ewige« Vorstellungen, will Ideale verwirklichen. In diese Richtung hin verändert sie alles gern, bei anderen Richtungen leistet sie Widerstand.
Die Professionelle Intelligenz als das integrierende Dach
Wer einen hohen PQ hat, schafft, dass es gelingt. Dazu ist es notwendig, die nötigen einzelnen Intelligenzen
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