Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Zuverlässigkeit, Integrität, Courage, Mut, Flexibilität, Selbstständigkeit, Selbstdisziplin, Ausgeglichenheit auch unter Stress, Unsicherheitstoleranz, Schaffen eigener Identität, Selbstreflexion, gutes Umgehen mit eigenen Problemen, Gefühlen, Erfolgen und Misserfolgen, Stärken und Schwächen, sicheres Auftreten)
• Interkulturelle Kompetenz (Wissen um andere Landeskulturen, Subkulturen und Firmenkulturen, Verstehen, Sensibilität, Takt, Kommunikationsfähigkeit, gemeinsames persönliches Klima im Angesicht verschiedener Kulturen bilden können)
• Interdisziplinäre Kompetenz (vernetztes Denken; Verstehen des Wesens anderer Wissenschaften, Methoden, Strukturen und diverser Berufsauffassungen, z.B. von Controllern, Juristen, Journalisten etc.; Gefühl für das Übergeordnete und für Synergien)
• Lernkompetenz (selbstbestimmtes lebenslanges Lernen)
• Analytische Kompetenz (Was ist wichtig? Überblick durch Analyse verschaffen. Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren, wie hängt eines mit dem anderen zusammen?)
• Konzeptionelle Kompetenz (Konzepte und Strategien entwickeln und anderen vermitteln)
• Kreative Kompetenz und Innovationskompetenz
• Aktive Prozesskompetenz (planen, Systeme optimal bauen, steuern und verändern, Geschäftsprozesse organisieren, managen, Projekte steuern, Systembrüche überwinden – das Komplexe kennen und beherrschen)
• Passive Prozesskompetenz (»wissen, wie alles tickt«, Kenntnis aller Prozesse)
• Sprachkompetenz (Formulieren, Reden, Rhetorik, Fremdsprachen)
• Kompetenz der Körpersprache (»90 Prozent der Kommunikation ist non-verbal«)
• Mathematische Kompetenz (normal rechnen können, Reales und Zahlen verbinden können, korrekte Schlüsse ziehen und inkorrekte erkennen, Größenordnungen richtig einschätzen, Wahrscheinlichkeiten von Risiken kennen, Tabellen und Statistiken verstehen, Pläne oder Sachverhalte in Zahlen kommunizieren können)
• Internetkompetenz und »Computer Literacy« (Computerbeherrschung)
• Verkaufskompetenz (Wünsche und Motive der Kunden verstehen, Beziehungen herstellen, aktives Zuhören, Wünsche des Kunden mit seinen finanziellen Möglichkeiten harmonisieren, Sympathie besonders beim ersten Kontakt erzeugen, vertrauensvolle Basis schaffen, ihn letztlich zum Abschluss bewegen, also aus einer unterlegenen Position heraus doch zu siegen)
Solche Fähigkeiten drücken aus, was wir können müssen, um wirklich professionell agieren zu können. Wenn wir die Liste verstanden haben, verstehen wir ein bisschen mehr von der »Arete der Professionalität«. Wir verstehen das wahrhaft Professionelle so wie ein Feinschmecker das wirklich gute Essen. Es reicht aber nicht, diese Fähigkeiten verstanden zu haben, sondern man muss sie erwerben und erfolgreich zum Gelingen einsetzen. Das Verstehen erfolgt über unsere normale Intelligenz. Unser Verstand erfasst, was es ist. Er setzt ja noch nichts um!
Teilintelligenzen eines Professionals
Die gerade aufgezählten Fähigkeiten sind noch keine »Intelligenzen«, sondern eben Kompetenzen. Ich will nun die aufgezählten Kompetenzen nach unseren »Sinnen« ordnen, denn wir können auf verschiedene Arten erkennen und entscheiden. Durch Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Anfassen! Oder durch den Verstand, das Gefühl, die Intuition, den Instinkt! Daraus ergibt sich eine Anordnung nach verschiedenen Einzelintelligenzen.
IQ – die normale Intelligenz des Verstandes: Mit ihr bilden wir Fähigkeiten zum Erfassen und Lernen aus, wir entwickeln Methoden und Pläne, wir steuern und kontrollieren, wir verwalten und ordnen, wir formulieren Regeln und Konventionen, bilden Strukturen und Gesetzesrahmen, rechnen, analysieren, entscheiden nach objektiven, messbaren Kriterien. Wir kennen uns in Abläufen und Geschäftsprozessen bestens aus und gestalten und verbessern sie. Wir sind sprachlich kompetent, können uns exakt ausdrücken und klar kommunizieren. Wir sind mathematisch so versiert, dass wir aus Zahlen und Statistiken korrekte Schlüsse ziehen und Risiken einschätzen können. Wir können Sachverhalte rhetorisch sauber präsentieren. Der reine Gebrauch der nüchternen, »kalten« Intelligenz kommt in Riemanns Schema der Grundängste dem Traditionellen (»Zwanghaften«) ziemlich nahe. Die intelligente traditionelle Persönlichkeit ist (ich wiederhole) so charakterisiert: Sie ist gewissenhaft, ehrgeizig, ausdauernd, hartnäckig, sauber und sachlich. Sie strebt nach Sicherheit, Eigentum,
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