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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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um Verballhornungen menschlicher Spracheleme n te, die möglicherweise dem Wunsch der Pipogeni nach Verkürzung folgen.
    O Gott, sagte Radarro.
    Übereilung wäre hier schädlich, sagte Kommunizius, um aber die Wah r scheinlichkeit der Zahl der Möglichkeiten von Ergebnissen zu erhöhen, schlage ich vor, eine größere Gruppe von jüngeren Wissenschaftlern hinz u zuziehen.
    Als Radarro beim nächsten Besuch Irreversiblus und Kommunizius inmi t ten von Leuten in weißen Kitteln fand, die, Vogellaute nachbildend, auf dem Boden hockten, ihn nicht bemerkten und von ihrer Tätigkeit auch durch Rütteln und Stoßen nicht abgebracht werden konnten, rief er den Psychiater Alius.
    Alius sah sich die weiße Versammlung an und sagte nicht, was er dachte. Er konnte Radarro nicht leiden. Sie sind etwas überreizt, sagte er, ich we r de Ihnen ein paar Kanister Schlafsaft verschreiben. Sie werden dann mit neuen Kräften an die Entschlüsselung der Vogelsprache gehen können.
    Das ist doch Unsinn, sagte Radarro, die werden damit nie zu Rande kommen.
    Wieso nicht, haben Sie schon mal die Laute nachgeformt?
    Ich werde mich schwer hüten, sagte Radarro, damit ich hier nachher g e nauso sitze. Ich bin ja noch normal.
    Darum kann ich dich auch nicht leiden, dachte Alius. Er spürte Lust, die Vogellaute selber nachzuahmen. Ihm schien, daß eine Kraft ihn zu Boden zog, so daß er hocken mußte. Ich werde im Selbstversuch erforschen, ob wirklich ein Unsinn zugrunde liegt.
    Radarro schwitzte kalten Schweiß. Mich bringt ihr nicht dazu. Er wollte das Haus verlassen, als vor dem Fenster Flügel rauschten. Im Vorraum erschien August Pipogenus, das Haar vom Wind zerzaust, die Flügel bereits taktvoll unter einem Hausanzug verborgen. Man zeigt nicht offen seine Überlegenheit, sofern man es nicht nötig hat. Er schob Radarro, der stei f beinig entweichen wollte, von hinten einen Sessel unter, in den er hilflos kippte.
    Ich freue mich, daß Sie mich gerade jetzt besuchen, er zog die lange weiße und dünne Pfeife aus der Tasche, wenn Sie gestatten, ich mache ein paar Wolken; möchten Sie auch, möchten Sie etwas tri n ken, wir hätten Grund zu feiern.
    Ich wüßte nicht.
    Die Ausbildung der ersten von mir stammenden Generation Homines P i pogeni ist nun erfolgreich abgeschlossen.
    In welchen Fächern?
    In allen.
    Das gibt ’ s doch nicht.
    Sie können sich selbst überzeugen. Möchten Sie einen Homo Pipogenus?
    Nein, danke bestens.
    Macht nichts, sagte A. P. er wartet schon vor Ihrem Haus.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    8
     
    Der Pipogenus saß auf der kleinen Mauer vor Radarros Garten, er wirkte verhältnismäßig groß und kräftig, sah aber bescheiden und sogar schüc h tern aus.
    Radarro dachte, der wird ganz gut die niederen Pipos scheuchen. So schüchtern wirkende Gestalten sind zu den Untergebenen besonders streng. Wie heißen Sie?
    Ich trage eine Nummer. Mein Vater August Pipogenus möchte aber, daß wir jeweils den Namen unseres Gastgebers annehmen.
    Das wollen wir nicht einführen, sagte Radarro. Der Pipogenus gefiel ihm nicht, besonders nicht das lange schwarze Haar, das glattgekämmt und duftend das immer noch leicht ledrige Gesicht verhängte. Die grüng e schminkten Lippen fand er widerlich. Er wollte fragen, bist du schwul?
    Der Pipogenus rutschte raschelnd von der Mauer, er steckte in einem langen, zipfeligen Rock.
    Die einzige Schwierigkeit könnte darin bestehen, daß ich weiblich bin. Ich müßte mich Adama Radarra Pipogena nennen.
    Nicht möglich, Radarro sah die Dame erschrocken an, faßte sich aber. Ich meine, es ist zu lang. Was da für Zeit mit Aussprechen vergeht, wieviel Papier und Schreibstoff vergeudet wird.
    Dann nehmen wir die Abkürzung: A Ra Pi. Das klingt doch nett.
    Ich weiß nicht. Wir sind zwei vollkommen verschieden strukturierte W e sen, nicht nur geschlechtlich, auch herkunftsmäßig und gesellschaftlich.
    Arapi eignet sich sehr gut zum Rufen. Die Pipogena rief in schrillen Tönen ein dutzendmal Arapi, so daß Radarro meinte, es wäre besser, sich Aufg a ben für die Dame auszudenken.
    Also, Arapi, du nimmst von mir jetzt jeden Morgen den Katalog der We i sungen entgegen, die du den Pipos geben sollst. Natürlich können ich und meine Frau darin nicht auf so primitive Einzelheiten wie auf das Schuh e putzen, das reguläre Wäschewaschen, die Säuberung des Hauses, Instan d haltung und Reparaturen der einzelnen Geräte

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