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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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bewähren.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    11
     
    Noch nie hat sich mein lieber Emil Erasmus über das unschmackhafte Versageressen an Bord beklagt, nie sehe ich aber auch, daß er es ißt, er magert trotzdem nicht noch mehr ab. Ob er sich Extraspeisen eing e schmuggelt hat?
    Ich selber lege etwas von meinem Sonderessen, das ich als Nicht ver - sagerin erhalte und das fast immer ei n Genuß ist, in seine Jac kentasche.
    Ich ahne, auch andere spenden ihm von ihrem Essen. Er ist ja ständig in den Kabinen der nichtversagerischen Schiffsinsassen Gast. Ich sehe ihn kaum noch im Club, er streift durchs ganze Schiff, läßt sich die technischen Details erklären, sitzt neuerdings sogar bei unserer Kapitänin Norine Nord. Er habe eine natürliche navigatorische Begabung, behauptet sie. Manchmal läßt sie ihn sogar lenken. Manchmal vertritt er die Kopilotin Carlina Meier. Wenn es ihm einfällt, übernimmt er die Arbeit der Raum-Info-Koordinatorin Yvonne Pump, nimmt Infos an und sendet welche aus. An alles lassen sie ihn ran.
    In Dr. Freunds Kabine sitzt er stundenlang und stellt mit ihr Versagens - theoreme auf.
    Es fehlt noch, daß er auch mein Buch schreibt. Er mischt sich bereits ein, sagt, was drinstehen sollte und was nicht. Ich ahne, er hat längst herau s gefunden, daß ich das schwarze Versager-V unbefugt trage.
    Yvonne Pump wird ihm die Info gegeben haben, oder er hat sie selbst hervorgekramt. Er stellt sich unwissend, wenn er zu mir in die Kabine kommt, wo er ein Streicheln nicht nur für seine versagerischen Seelenteile sucht.
    Und weinen sehe ich ihn überhaupt nicht mehr. Sein memmenhafter H a bitus ist nahezu verschwunden, dabei stand der ihm gut. Bleib bei mir wohnen, bat ich ihn kürzlich, ich und du, das genügt doch, bleib bei mir.
    Er sah mich fliegenäugig an. Verlangst du das von mir? Forderst du es?
    Ich verlange und ich fordere es.
    Dann geht es nicht. Ich kann das nicht. Du weißt, daß ich versage, wenn man von mir etwas Gleichlaufendes verlangt.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    12
     
    Kann es mich wundern – nun übernimmt er auch die Landung auf diesem Schreckensplanetoiden. Es war geplant, daß nur die fünf Versager mittels einer Fähre landen sollten, Emil Erasmus läßt jedoch das Raumschiff ni e dergehen.
    Die Außerirdischen in ihren grünlichglibbrigen Schleimplasthäuten sind irritiert.
    Ihr Chef hat seinen Saurierkopf gelüftet. Gestatten, Josef Pieper. Er fragt Emil Erasmus, ob etwas sei, so pflege das hier nicht zu laufen. Geplant sei, daß die Außerirdischen sich einen der Versager fangen und in die Schr e ckensgrotte schleppen, woraus die anderen Versager ihn dann befreien müssen, falls er nicht Selbstbefreier wird, wofür ihm eine Chance eingebaut sei.
    K. sagt, der Plan sei außer Kraft gesetzt. Auf dem Schreckensplanetoiden sei augenblicklich, auf die Sekunde, gerade jetzt, die 1 . Kosmische Vers a gerrepublik gegründet worden, zu der die Außerirdischen als Bürger her z lich eingeladen seien.
    Die anderen Schreckenswesen lüften nun ebenfalls die Saurierköpfe. Die Losung heiße, für Glück und Menschenwürde des Versagervolkes, erklärt mein lieber K. Er werde es sich vorbehalten, Minister zu ernennen, zuerst den Landwirtschaftsminister, der die Begrünung des Planetoiden vorbere i ten solle.
    Es zeigt sich jetzt, daß K. in seinem Schlotteranzug Sämereien g e schmuggelt hat, ein Flugtierpärchen, das in den Jackentaschen grüne Eier bebrütet, sowie zwei winzige junge Katzenhunde, die in den Hosenbeinen hausten.
    Was soll das heißen, fragt schwer benommen Dr. Friedlinde Freund, Ve r sagerrepublik? Da müßte man erst definieren, wer ein Versager ist. Ob er von richtigen Versagern stammt, ob sein Versagen praktisch erworben wurde, ob es genetisch festgelegt ist oder ob es sich um bewußtseinsmäß i ges Versagen handelt.
    Hier sollen alle Versager die gleichen Chancen haben, erklärt Emil Era s mus, wir werden diesen Planetoiden nach unserer Vorstellung begrünen, besiedeln und bevölkern. wir wollen leben, heißt unser Gruß. wir wollen leben, rufe unversehens auch ich. Und die Minister sollen nicht zu lange ihr Amt bekleiden, wir wählen sie so oft wie möglich ab. Wenn wer nicht mehr Minister sein will, soll er sich nicht genieren, soll er sein Amt hinschmeißen. Den pflichtbewußten Kampf, den dulden wir hier nicht.
    Ich frage, wer ist wir?
    Das sind wir alle.
    Aber du

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