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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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Kreativität. Das fällt nicht einmal auf, weil sich ja keiner um den anderen kümmert. Sobald sich aber ein solcher Kranker an die Beseit i gung eines Fa-und-Cre-Haufens machen würde, wäre er bloßgestellt. Die Ärzte würden sich mit den verschiedensten Methoden, die sie ununterbr o chen weiteren t wickeln und variieren würden, mitsamt den Fa-und-Cre-Computer-Kompanien auf ihn stürzen. Nie wird sich einer melden. Da he l fen die ve r lockendsten Angebote nichts.
    Wenn man erreichen könnte, daß bei der neuen Generation Durchse t zungsschwäche eingepflanzt wird, sagte Leo.
    Aber nicht durchgängig diesmal.
    Nach einer Weile fragte Leo, meinst du, es war ein von Natur aus phant a siebegabter Mensch, ein richtig kreativer, dem die Idee gekommen ist, uns allen Fa und Cre einzusetzen?
    Ich weiß nicht, sagte ich.
    Sprich offen, bat mich Leo, würdest du selbst gewünscht haben, Fa und Cre zu besitzen, wenn sie dir nicht schon, ohne daß man dich fragte, ei n gepflanzt worden wären?
    Das konnte ich nicht beantworten.
    Könnte vielleicht ein sogenannter Bürokrat auf die Idee gekommen sein? mutmaßte Leo.
    Was ist ein Bürokrat, fragte Herrn Nostals Enkel. Ist es solch Lederhäuter mit Panzerfüßen, halb Land-, halb Wassertier? Die Sorte mag ich.
    Genaue Auskunft vermochte Herr Nostal ihm nicht zu geben.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Die Wächter des Doms
     
    1
     
    Alle rieten mir ab, den Dom, der dicht am schwarzen Fluß stand und viele Kilometer weit zu sehen war, zu fotografieren. Zwar bestätigten alle, er sei einer der schönsten noch vorhandenen gotischen Dome, aber Eberhard Schwand, dem es gelungen war, an der Pforte der klugen und törichten Jungfrauen ein paar sehr gute Fotos zu schießen, riet mir ebenfalls ab (ich wollte Fotos schaffen, die im Buch aufrichtbar sein und vom Dom einen räumlichen Eindruck vermitteln sollten), und er warnte mich ausdrücklich, denn kaum hätte ich das andere Ufer erreicht, würden sich die Homopo-den lästig machen. Sie würden mir so lange zusetzen, bis ich mein Vorh a ben aufgebe.
    Im Museum hatte ich schon einige in Spiritus eingele gte Homo poden b e sichtigen können. Sie wurden auf der Schrifttafel als vom Menschen a b stammende Mutanten bezeichnet, die infolge zu hoher atomarer Strahlung oder durch Einnahme chemischer Gifte aus der Luft und aus Nahrungsmi t teln zu einer Schrumpfform des Homo sapiens verkommen waren. Ich hatte auch in ein Buch über die Psychologie der Homopoden geschaut, sie wurden darin als unberechenbar und unkommunikativ beschrieben. Ihre Sprache sei ein verhunztes Romanisch mit lateinischem Grundwortbestand. Ich hatte auch Ratschläge gehört, wie die Homopoden zu besänftigen w ä ren. Sie fräßen besonders gern Schweinekoteletts, ich müßte mich also, wenn ich denn wirklich den Dom fotografieren wollte, mit einigen tausend Koteletts eindecken und sie zu einer Bratstelle am Fuße des Doms mitne h men, die schon Eberhard Schwand benutzt habe. Doch Schwand sagte, er habe nur die törichten und klugen Jungfrauen aufgenommen, das hinter der Pforte befindliche Kriegerdenkmal, an dem ihm sehr gelegen war, hätte er zwar gesehen, sich aber vor den Homopoden dermaßen geekelt, daß er kein Bild mehr machen wollte. Man möchte den Stiefel nehmen, sagte er, und sie zertreten, die Homopoden mit Benzin übergießen und verbrennen, aber sie laufen auf ihren vier kurzen Füßen schnell weg und verkriechen sich so, daß sie in den Trümmern, die den Dom umgeben, nicht mehr zu finden sind. Vorsicht vor ihrem Biß, er ist giftig, nach Wochen, mitunter Monaten Siechtums geht man qualvoll daran zugrunde, ihr Maul enthält so viele widerstandsfähige Viren und Bakterien, daß sie selbst durch Chemother a peutika aller Bandbreiten nicht zu beseitigen sind! Niemals zeigen, daß man am Dom interessiert ist, sagte Schwand ferner, bei den Verhan d lungen, die Sie mit denen zum Betreten des Doms führen, sollen Sie unb e dingt Gleichgültigkeit heucheln. Es muß in der Umgebung des Doms Ta u sende Homopoden geben, aber ich, fügte er hinzu, ich werde nicht wieder über den Fluß setzen, abgesehen davon, daß die paar Fotos mit den U n massen von Fleisch zu teuer bezahlt sind.
    Könnte man die Umgebung des Doms nicht mit Giftgas einnebeln, um sie auszuräuchern, fragte ich.
    Es wurde erwogen, sagte Schwand, aber es ist nicht bekannt, ob sie nicht giftgasbeständig sind und ob das Gas auch in die letzten Schlupfwinkel kommt und ob die Gaswolke bei

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