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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jungen von der Straße geschossen hatte, und dann haben sie ihm ein paar Ladungen Kanonengeschosse zum Frühstück serviert.«
    Mit einiger Befriedigung vermerkte er, wie der Schock durch sie hindurchging. Wie ihre sorgsam aufgebaute coole Überlegenheit aufbrach. Ihre Stimme war fast nur noch ein Flüstern.
    »Die haben ihn getötet?«
    »Ziemlich abschließend, ja.«
    »Aber haben sie die Herkunft des Wagens denn nicht zurückverfolgt?«
    Chris nickte. »Bis zu einem arbeitslosen Datensystemberater. Er hat ihn eine Stunde nach dem Duell als gestohlen gemeldet. Hatte vor seinem Haus in Harlesden gestanden.«
    »Er muss es doch schon vorher gemerkt haben.«
    »Nicht unbedingt. Er hatte ihn offenbar längere Zeit nicht mehr gefahren. Konnte sich’s nicht leisten, die Lizenz für dieses Quartal zu erneuern.«
    »Glauben Sie ihm das?« Das journalistische Interesse war geschürt.
    »Ich hab die Interviewaufzeichnung gesehen. So, wie er aussah, dürfte er Schwierigkeiten haben, eine Tankfüllung zu bezahlen, geschweige denn die Lizenz, diese auch zu verfahren. Also ja, ich glaube ihm. Letzten Endes spielt es aber auch keine Rolle. Wer immer diese Sache angestoßen hat, steht viel, viel weiter oben auf der Leiter als er oder der Junge, der sein Auto geklaut hat. Und wer immer diese Sache angestoßen hat, der hat außerdem seine Finger in der Fahreraufsicht mit drin.«
    »Okay, das leuchtet mir ein. Was haben Sie sonst noch?«
    »Das ist alles.« Er hatte nicht die Absicht, sich über die Verbindung zur Mandela-Wohnsiedlung auszulassen. Troy Morris war bereits dabei, Gerüchten in der Southside nachzugehen, sich diskret nach Robbie Goldwins vertriebener Familie zu erkundigen, einen sicheren Zugang zu Khalid Iarescus Unterweltmaschine zu suchen. Das Letzte, was er dabei gebrauchen konnte, war eine engagierte Journalistin, die über die Zonen hereinbrach und alles aufwühlte. Liz Linshaw war am meisten dort von Nutzen, wo sie sich bereits aufhielt – an prominenter Stelle in der Welt des Wettkampffahrens, Ansehen und Einfluss ausstrahlend.
    Sie lächelte, als könne sie seine Gedanken lesen.
    »Nein, da ist noch mehr. Sie haben nur im Moment keine Lust, mir davon zu erzählen.« Sie zuckte die Achseln. »Macht nichts, damit kann ich leben. Klar, ich werde ein paar Leute ansprechen, die ich kenne. Muss bestimmt nicht viel bohren, um festzustellen, ob da etwas vertuscht wird. Danach sehe ich weiter.« Sie nahm die Pfeife und sog daran. Die Glut im Käfig flackerte noch einmal auf. »Aber Ihnen ist klar, dass das nicht umsonst ist. Wenn ich es tue, dann schulden Sie mir was, Chris. Aber gewaltig.«
    »Wie ich schon sagte, daraus kann ein ganzes Kapitel Ihres…«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf, und die Haare fielen ihr ins Gesicht. Er hatte den Wunsch, sie zurückzustreichen. »Das meinte ich nicht.«
    »Was meinten Sie denn sonst?«
    Ihr Mundwinkel verzog sich, und sie sah weg. »Sie wissen, was ich meine, Chris.«
    Das blieb für eine Weile zwischen ihnen liegen und schwelte vor sich hin wie die Pfeifenasche.
    »Hören Sie«, sagte er.
    »Ich weiß, Chris. Ich weiß. Hab ich doch alles schon erlebt. Sie müssen sich erst noch über dies und jenes klar werden. Machen Sie sich keine Sorgen und… bilden Sie sich nicht zu viel ein. Ich habe keinen Mangel an männlicher Gesellschaft, glauben Sie mir.«
    »Treffen Sie sich wieder mit Mike?« Es war heraus, bevor er etwas dagegen tun konnte.
    Sie grub ihre Finger in die eigenen Haare und grinste hinauf in die Zimmerecke. »Das geht Sie nun wirklich nichts an, Chris.«
    »Ich bin nicht wie er, Liz.«
    »Nein.«
    »Ich betrachte die Frauen meiner Umgebung nicht als… Produkt.« Die Bilder aus dem Pornofilm flackerten in seinem Kopf. Beschlagenes Leder, das Hinterteile gliederte, unfassbar volle Brüste umschnürte. Die Liz Linshaw, die ihm, vollständig bekleidet, gegenübersaß, zuckte die Achseln.
    »Mike Bryant weiß, was er will; er nimmt es sich, und dann passt er darauf auf, so gut er kann. Ich glaube, viel weiter reichen seine moralischen Grundsätze nicht, aber immerhin weiß er, was er will.«
    Ihr Blick kehrte zu ihm zurück. Sie lächelte noch immer.
    »Hören Sie, Liz. In der Nacht neulich, ich.« Er schluckte. »Ich habe Probleme in meiner Ehe, aber das heißt nicht…«
    »Chris.« Noch nie war er so sanft unterbrochen worden. »Das ist mir egal. Ich will mit Ihnen vögeln, nicht Ihnen die Ehefrau ersetzen. Aber eins sage ich Ihnen, und das ist gratis. Sie sind

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