Programmierung ausgeschlossen
wissen, worum es ginge. Es zeigte sich, daß das Robotgehirn sich nicht zierte, über seine Gebrechen offen zu diskutieren.
»Es liegt in der Tat eine Wahrnehmungsbehinderung vor. Das optische Sensorsystem wurde von den Aufständischen schon in einer frühen Phase ihres Aufstandes beschädigt und unbrauchbar gemacht.«
»Dann sehe ich nicht, wie du diese Anlage noch wirksam schützen kannst!«
»Der Schutz dieser Anlage ist meine vordringlichste Aufga be«, antwortete TECHNO standhaft. »Mir stehen einige hundert Kampfroboter zur Verfügung. Außerdem ersuche ich Sie, General Konnat, mir einen Teil der Besatzung Ihres Raumschiffs zu Patrouillenzwecken zur Verfügung zu stellen.«
Ich begriff sofort den ungeheuren Wert des Angebots, das mir hier unterbreitet wurde. Trotzdem zögerte ich, darauf einzugehen. Der Robot durfte aus einer allzu großen Bereitwilligkeit meinerseits keinen Verdacht schöpfen.
»Das ist mit Schwierigkeiten verbunden …«, zögerte ich. »Ei ne kleine Truppe, das ließe sich vielleicht machen … und überhaupt: was ist, wenn meine Leute mit einem deiner Kampfroboter zusammentreffen? Ich lege keinen Wert darauf …«
»Die Kampfroboter sind bereits informiert«, unterbrach mich TECHNO. »Sie betrachten Ihre Leute als befreundetes Personal und werden ihnen keine Schwierigkeiten in den Weg legen.«
Ich triumphierte. Das war genau das, worauf ich ursprünglich hinauswollte! Das Robotgehirn hatte uns zu Wächtern bestellt. Den Bock zum Gärtner gemacht! Ich öffnete meinen Mentalblock und rief nach Hannibal. Der Kleine meldete sich sofort. Ich setzte ihm auseinander, was mit TECHNO besprochen worden war. Auch ohne daß ich eine Erklärung abgab, erriet er meinen Plan sofort.
»Ich brauche Hilfe!« drängte ich. »Die Yedocekoner haben sich inzwischen von ihrem Schock erholt und sind ohne Zweifel dabei, sich zu reorganisieren. Sie werden sich nicht darauf beschränken, nur den Gang zu blockieren, durch den wir gekommen sind. Sie werden die Gegend absuchen und dabei vielleicht auch in die Nähe des Transmitters gelangen.«
»Hm, das wird gefährlich für euch«, antwortete er mißmutig. »Sie sind euch wahrscheinlich mehrfach überlegen. Wie könnte man …«
»Ich habe einen Plan«, unterbrach ich seinen Gedankenstrom. »Nimm dir etwa fünfzig Leute und unternimm einen Ausfallversuch in Richtung Kontrollzentrum. Die Yedocekoner müssen annehmen, daß du kommst, um uns den Weg freizukämpfen. Sie werden ihre Leute in unmittelbarer Nähe des Hauptgangs konzentrieren. Unterdessen haben wir die Chance …«
»Verstehe, verstehe!« rief er. »Wie aber findet ihr vom Transmitter zur BAPURA zurück? Auf dem alten Weg dürft ihr nicht mehr zurückkehren, das ist klar!«
»Wir werden es schon schaffen«, vertröstete ich ihn. »Laß das unsere Sorge sein! Deine Sache ist es, uns den Rücken und die Flanken freizuhalten.«
»Wird gemacht, Großer!« versprach Hannibal. »Halt die Ohren steif!«
Die Verbindung brach ab. Ich wandte mich an TECHNO.
»Es ist notwendig, daß ich an Bord meines Raumschiffs zurückkehre«, erklärte ich. »Ich werde dort eine Mannschaft zusammenstellen, die im Verein mit deinen Kampfrobotern die Gänge dieser Anlage kontrollieren und die Aufständischen im Zaum halten kann.«
»Ich danke, General Konnat«, antwortete das Robotgehirn.
Wir waren entlassen. Das Schott fuhr auf, und wir standen wieder auf dem breiten Quergang, der das Kontrollzentrum in seiner ganzen Ausdehnung zu umgeben schien. Die beiden stationären Roboter rührten sich nicht. Wir überquerten die breite Fläche und drangen in den Gang ein, durch den wir gekommen waren.
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