Programmierung ausgeschlossen
Soeben erklärte der Anführer der aufständischen Yedocekoner:
»Ich kann dir nicht trauen! Du bist mein Gefangener!«
Worauf Tancanoc mit bitterem Spott antwortete:
»Und du bist ein armer Narr! Glaubst du wirklich, ich wäre ohne Schutz gekommen?«
»Faßt ihn, Leute!« schrie der Yedocekoner.
»Vorwärts!« befahl ich meinen Männern. »Petronko, Sie halten sich noch eine Weile zurück. Wir schießen, um zu töten, aber wir schießen nur, wenn es unbedingt notwendig ist!«
Es waren nur noch wenige Schritte bis zum Rand des kreisrunden Platzes, auf dem Tancanoc stand. Die Aufständischen, etwa zwanzig an der Zahl und in schimmernde Panzer gekleidet, näherten sich in der Hauptsache von links her. Sie bewegten sich vorsichtig, als befürchteten sie, daß Tancanoc doch irgendeine verborgene Waffe bei sich trage.
»Halt!« schrie ich und trat aus dem Gang hervor. »Dieser Mann ist mein Freund, und ihr werdet ihn in Ruhe lassen!«
Sie fuhren herum und starrten mich an. Hinter mir lösten sich meine Begleiter aus dem Schatten des Ganges. Den Yedocekonern mußten wir wie fremde Ungeheuer vorkommen. Sie hatten Wesen unserer Art noch nie zu Gesicht bekommen.
Aber ihr Schreck währte nur einen Atemzug lang. Der Anführer – ein stämmiger Kerl, der seine Artgenossen um eine halbe Schädelhöhe überragte – deutete mit ausgestrecktem Arm auf mich. Der Translator übersetzte seine Worte, so, wie er vor ein paar Sekunden die meinigen in die Sprache der Yedocekoner übertragen hatte.
»Fremde! Freunde der Maschine! Sie tragen keine Schutzpanzer! Macht sie nieder!«
»Feuer!« befahl ich ruhig.
Fauchend entluden sich unsere Pistolen. Mit grellem, feurigem Schweif schossen die hochbrisanten Projektile auf die vor Schreck erstarrenden Yedocekoner zu. Nur zwei Salven waren gut gezielt: sie durchbrachen mühelos den yedocekonischen Schutzpanzer. Die Geschosse explodierten und erzeugten ungeheure Glutbälle, in denen die Träger der Panzer in Sekundenschnelle zu Asche vergingen. Ich selbst – und auch einige andere aus unserer Gruppe – hatten absichtlich auf Punkte an der gegenüberliegenden Wand des Platzes gezielt. Die Geschosse detonierten dort und brachten das Felsgestein zum Schmelzen, so daß es in glutflüssigen Bächen herabrann und auf dem Boden rauchende Lachen bildete. Die Luft im Kreuzungspunkt war auf einmal kochend heiß.
»Das als Beweis!« rief ich den entsetzten Yedocekonern zu. »Wir sind nicht unbedingt Freunde der Maschine. Aber wir sind hierhergekommen, damit sie uns einen wichtigen Dienst erweist. Zu diesem Zweck müssen wir mit ihr verhandeln, und ihr werdet uns daran nicht hindern. Geht beiseite und laßt uns unangefochten vorbei.«
Noch während ich sprach, sah ich, wie die Yedocekoner sich über den Kreuzungspunkt zu verteilen begannen und strategische Positionen einnahmen. Wir hatten es mit einer harten Mannschaft zu tun, die mir wider Willen Respekt abnötigte. Sie wollten nicht aufgeben.
»Wir werden nichts dergleichen tun!« rief der Anführer mir zu. »Wir sind die Herren dieser Anlage. Ihr habt uns zu gehorchen, und wir sorgen dafür, daß ihr die Maschine niemals zu Gesicht bekommt!«
Ich ließ ihn zu Ende reden; dann sagte ich:
»Petronko, rücken Sie an!«
»Ich komme, Sir«, lautete die Antwort.
Aus einer anderen Gangmündung fauchte eine kurze Thermo-Rak-Salve. Auch sie schlug nutzlos in die Wand und beschränkte sich darauf, die Luft in der kleinen Halle noch mehr zu erhitzen. Aber das war genug. Die Yedocekoner warfen sich zu Boden und krochen, so rasch sie konnten, in die Deckung der halbdunklen Gänge zur Linken. Ich jagte eine Salve hinter ihnen her und über sie
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