Programmierung ausgeschlossen
Augenblick lang sah Scheuning so aus, als wolle er protestieren. Dann jedoch senkte er plötzlich den Kopf und nickte vor sich hin.
»Selbstverständlich«, murmelte er.
Also kehrten wir doch zu dem Gang zurück, durch den wir gekommen waren. Je näher wir dem Kreuzungspunkt kamen, desto deutlicher waren die Geräusche des Kampfes zu hören. Helles, feindseliges Singen vermischte sich mit wütendem Fauchen. Das Singen kam von den Strahlwaffen der Aufständischen, das Fauchen war das Abschußgeräusch unserer Thermo-Rak-Pistolen. Wir hasteten vorwärts. Wenn die Yedocekoner überhaupt zu dem Schluß gekommen waren, daß Hannibals Vorstoß nur dem Zweck diente, uns bei der Rückkehr aus dem Kontrollzentrum den Weg zu ebnen, so hatten sie daraus offenbar nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Kein einziger Aufständischer hielt in unserer Richtung Ausschau. Wir erreichten den Rand des Platzes, den der Kreuzungspunkt bildete, und sahen drüben, auf der anderen Seite, gepanzerte Yedocekoner zu beiden Seiten der Gangmündung kauern, hinter der Hannibal und seine Leute lagen. Die Luft war kochendheiß. Aus dem Gang auf der anderen Seite kam das ununterbrochene Dröhnen der Explosionen.
»Ich bin hier, Kleiner!« rief ich Hannibal auf telepathischem Wege zu. »Wenn es geht, dann mach deinen Leuten klar, daß sie nicht auf uns halten sollen!«
Dann konzentrierte ich mich auf die Zünder der Sprengkapseln, die wir am Fuße der Transmitter-Schaltelemente deponiert hatten. Ich rascher Folge betätigte ich einen nach dem andern. Ich war kaum fertig, da drang aus dem Innern des Planeten ein Tosen und Dröhnen, das den Lärm des Kampfes im Nu erstickte. Unter mir zitterte der Boden. Aus den Gangwänden brachen große Stücke Verkleidung und stürzten herab. Vor uns waren die Yedocekoner überrascht aufgefahren und sahen sich um. Einer war so unvorsichtig, vor die Mündung des Ganges zu treten und wurde sofort von einer Rak-Salve erfaßt, die einer von Hannibals Leuten abgefeuert haben mußte.
»Jetzt drauf!« schrie ich meine Leute an.
Wir brachen aus dem Gang hervor. Ich werde nie das panische Geheul vergessen, das die Yedocekoner ausstießen, als sie aus einer Richtung, von der her sie sich völlig sicher wähnten, einen neuen Gegner auftauchen sahen. Jetzt erst bekam mein Wort Gewicht: wir schossen, um zu töten. Wir konnten es uns nicht leisten, anders zu verfahren. Vor uns her schoben wir eine Front von glühenden, sonnenheißen Explosionsbällen, die die yedocekonische Streitmacht aufrieben und die Wände der Gänge zum Schmelzen brachten. Durch die schützenden Schichten unserer Raumanzüge hindurch spürten wir die mörderische Hitze, die den Kampfplatz erfüllte.
Ich handelte nur noch mechanisch. Erkennen – zielen – feuern – Magazin auswechseln … dabei schritt ich stetig vorwärts. Ich überquerte den Kreuzungspunkt, drang in den gegenüberliegenden Gang ein.
Plötzlich ein Schrei:
»Aufhören! Um Gottes willen … aufhören!«
Ich erwachte wie aus der Trance. Das war kein normaler Schrei gewesen, kein akustischer, sondern einer, der nur in meinem Gehirn widerhallte.
»Hannibal …?«
»Gott sei Dank!« Das klang wie aus tiefster Seele. »Ich dachte schon, du wolltest uns auch noch auslöschen!«
Ich sah mich um. Rings um mich glühten die Wände des Ganges, rauchten glühendheiße, halbflüssige Gesteinsmassen auf dem Boden. Hinter mir, durch den Dunst gerade noch erkennbar, erschienen die Gestalten meiner Begleiter.
»Die Yedocekoner …?« begann ich.
»Sind verschwunden«, fiel mir Hannibal ins Wort. »Hals über Kopf, als sei die wilde Jagd hinter ihnen her.«
Da wurden mir plötzlich die Knie weich. Der Transmitter
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