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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Trans­mit­ter­tä­tig­keit zu spü­ren.«
    Er hob den Arm und wies vor­aus. Mein Blick folg­te sei­nem Wink. Ich sah durch die Mün­dung un­se­res Gan­ges hin­aus auf einen frei­en, kreis­run­den Platz. Er war grell be­leuch­tet, und in sei­nem Zen­trum er­hob sich ei­ne gi­gan­ti­sche Ma­schi­ne, die nach oben über den Rand mei­nes Blick­felds hin­aus­rag­te. Ich raff­te mich auf. Mit wei­ten Sprün­gen hetz­te ich den Gang ent­lang, ver­ließ ihn und trat auf den Platz hin­aus. Er durch­maß we­nigs­tens zwei­hun­dert Me­ter. Die Schalt­ein­heit selbst war von all­ge­mein zy­lin­dri­scher Form, leicht ko­nisch und hat­te an der Ba­sis einen Durch­mes­ser von drei­ßig Me­tern. Ih­re Hö­he schätz­te ich auf we­nigs­tens das Drei­fa­che des Durch­mes­sers. Die Hal­le selbst hat­te an­nä­hernd die Form ei­ner Halb­ku­gel. Aus dem Ze­nit glüh­te mit blen­den­der Hel­lig­keit ei­ne künst­li­che Atom­son­ne.
    Ich ließ das Bild auf mich wir­ken. Hier al­so stand ich vor der Wur­zel des Übels, das die Er­de be­fal­len hat­te. Ei­ne gi­gan­ti­sche Ma­schi­ne, und doch, ver­gli­chen mit den Ener­gi­en, die sie spie­le­risch hand­hab­te, und den un­ge­heu­ren Ent­fer­nun­gen, die ih­re Sen­dun­gen über­brück­ten, ein Zwerg. Un­se­re Spreng­kap­seln wür­den sie zu Fall brin­gen, und da­mit war – wenn auch nicht für uns, so doch we­nigs­tens für die Er­de – vor­läu­fig al­le Ge­fahr be­sei­tigt.
    Wir de­po­nier­ten die Spreng­kap­seln rund um den Fuß des Ma­schi­nen­gi­gan­ten. Die Kap­seln wa­ren, wie wir es zur Ge­wohn­heit ge­macht hat­ten, mit ei­nem Te­le­pa­thie­zün­der ver­se­hen, der von mir, Han­ni­bal oder Ki­ny Ed­wards be­tä­tigt wer­den konn­te. Te­le­pa­thie­zün­der hat­ten ge­gen­über den her­kömm­li­chen elek­tro­ni­schen Zünd­me­cha­nis­men den Vor­teil, daß sie nicht stör­an­fäl­lig wa­ren, und vor den noch äl­te­ren Zeit­zün­dern zeich­ne­te sie der Um­stand aus, daß sie be­tä­tigt wer­den konn­ten, wenn der Zeit­punkt da­für am güns­tigs­ten war, und sich nicht ei­nem fest vor­ge­ge­be­nen Zeita­blauf un­ter­wer­fen muß­ten.
    Da­mit war un­se­re Ar­beit ge­tan. Die Kap­seln konn­ten je­der­zeit zur De­to­na­ti­on ge­bracht wer­den. Die Ge­fahr für die Er­de war so gut wie be­sei­tigt. Von neu­em über­kam mich das Ge­fühl un­end­li­cher Er­leich­te­rung. Die Auf­ga­be, den Weg zu­rück zur BA­PU­RA zu fin­den, er­schi­en mir wie ei­ne lä­cher­li­che Klei­nig­keit im Ver­gleich mit den Pro­ble­men, die wir seit un­se­rem Start vom Mars hat­ten lö­sen oder um­ge­hen müs­sen.
     
    Ich rief Han­ni­bal. Es dau­er­te ei­ne Zeit­lang, bis er ant­wor­te­te, und ich be­merk­te, daß der Strom sei­ner Ge­dan­ken ver­zerrt und un­deut­lich war.
    »Was ist los?« er­kun­dig­te ich mich be­sorgt.
    »Ich fürch­te, wir ha­ben uns ein zu großes Stück Ku­chen ab­ge­schnit­ten«, ant­wor­te­te er ge­preßt. »Ich lie­ge hier mit mei­nen fünf­zig Mann, von de­nen ich et­wa acht in­zwi­schen ver­lo­ren ha­be, und die Ye­do­ce­ko­ner sind auf al­len Sei­ten. Mein Gott, so vie­le Ye­do­ce­ko­ner auf ei­nem Hau­fen ha­be ich noch nie ge­se­hen …!«
    »Wo steckt ihr?« woll­te ich wis­sen.
    »Un­mit­tel­bar vor dem Kreu­zungs­punkt, auf dem ihr mit den Ker­len zu­sam­men­ge­sto­ßen seid. Aber sie sind nicht nur vor uns, son­dern sie kom­men auch aus den Räu­men, die zu bei­den Sei­ten des Gan­ges lie­gen.«
    Ich grins­te bit­ter.
    »Das ist kein Pro­blem, das nicht mit ei­nem Über­ra­schungs­vor­stoß aus dem Rücken des Geg­ners ge­löst wer­den könn­te, Klei­ner! Halt aus, wir kom­men!«
    »Du bist ver­rückt!« ächz­te er. »Es sind we­nigs­tens zwei­hun­dert Mann. Ihr habt kei­ne Chan­ce …«
    Ich un­ter­brach ein­fach die Ver­bin­dung. Scheu­ning und Pe­tron­ko hat­ten an mei­ner Star­re be­merkt, daß ich mit Han­ni­bal in Kon­takt ge­tre­ten war. Scheu­ning starr­te mich fra­gend und ein we­nig miß­trau­isch an.
    »Wir müs­sen un­se­ren Leu­ten aus der Klem­me hel­fen«, er­klär te ich. »Ma­jor Utan und fünf­zig Mann sind von Ye­do­ce­ko­nern um­zin­gelt.«
    Einen

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