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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Frau«, hörte sie Dellinger sagen. Er legte den Hörer auf und setzte sich auf die Kante des Schreibtischs. »Hört mir jetzt bitte gut zu. So sorgfältig meine Planung war, wir haben keine Zeit mehr. Ich habe gerade die Nachricht bekommen, dass die große Offensive, die für den nächsten Monat geplant war, vorgezogen wird. Übermorgen geht es los.«
    Ash sah fragend zu Loki. Der nickte grimmig. »Michael«, sagte er. »Der Bursche kann einfach nicht abwarten. Will er die Dunklen Mächte überraschen?«
    »Nein, das Ganze ist ordnungsgemäß mit Baphomet abgesprochen worden.« Dellinger runzelte die Stirn. »Die beiden feinen Feldherren haben es natürlich mal wieder nicht für nötig gehalten, den Plan von der Vorverlegung der Schlacht zu unterrichten. Als ob wir unsere Beobachter dafür nicht ebenfalls abkommandieren müssten. Hirnlose Säbelrassler. Wenn sie wenigstens mal den Mumm aufbrächten, ernsthaft miteinander zu kämpfen.«
    »Dazu haben sie viel zu viel Angst vor dem Plan. Und wenn das nicht so wäre, dann wärst du arbeitslos«, bemerkte Loki. Er schauderte und versenkte sein Kinn in den Kragen seines Pullovers. Ash legte ihren Arm um seine Schultern, um ihm ein wenig Wärme zu geben.
    »Er kann in diesem Zustand nichts ausrichten«, sagte sie zu Dellinger. »Ich muss ihn erst wieder ...«, sie suchte nach dem richtigen Wort.
    »Aufladen?«, schlug Dellinger spöttisch vor. »Das wird nicht nötig sein, meine Liebe. Es tut mir leid, dass ich Ihnen den Spaß verderben muss. Ah, da ist Mathilde.«
    Die dunkelgekleidete Frau, die ihnen vorhin im Gang entgegengekommen war, trat ein und stellte einen eisbeschlagenen Behälter vor Dellinger auf den Tisch.
    »Danke, ich brauche Sie heute nicht mehr, Mathilde«, sagte Dellinger und wartete schweigend, bis sich die Tür wieder geschlossen hatte. Dann winkte er Loki und öffnete den Behälter. Eine Nebelwolke stieg aus dem Gefäß. »Sei vorsichtig, sie sind sehr kalt«, sagte Dellinger. »Das ist alles, was ich zur Zeit im Haus habe. Geh sparsam damit um, Loki. Ich bekomme erst in vier Tagen wieder Nachschub.«
    Loki war aufgestanden und beugte sich über den Behälter. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Gut«, sagte er erstickt. »Gut. Ich werde es mir einteilen. Was ist mit dir?«
    Dellinger winkte ungeduldig ab. »Vier Tage sind kein Problem für mich.«
    Loki fasste in den Behälter und fischte etwas heraus. »Verflucht, das ist wirklich kalt«, sagte er. Seine Faust schloss sich fest darum, um es anzuwärmen.
    Ash musterte ihn neugierig. Sie wusste, was Dellinger Loki gegeben hatte. Wahrscheinlich verwahrte er es in der Kühlung, weil die frischen Äpfel anderswo gelagert wurden. Weil sie an einem weit entfernten Ort wuchsen, besser gesagt.
    »Hat er sie irgendwie verarbeitet?«, hauchte sie in Lokis Ohr, als er sich wieder neben sie in den Sessel fallen ließ.
    Er nickte knapp und öffnete die Hand, um ihr die kleinen, blassgrün-gelben Würfel zu zeigen. »Minderwertig«, murmelte er. »Kein Vergleich mit dem echten Obst.« Er grinste schief und schob sich die Würfel in den Mund. Verzog das Gesicht wegen der Kälte.
    Ravi, den Ash fast vergessen hatte, räusperte sich. »Würde mich mal jemand aufklären, worum es hier geht?«
    »Gedulde dich bitte«, erwiderte Dellinger scharf. »Wir haben jetzt keine Zeit mehr für Plänkeleien. Loki, ich brauche dich an meiner Seite. Wie schnell kannst du regenerieren?«
    Loki saß zusammengesunken in seinem Sessel und hatte die Augen geschlossen. Er schüttelte schwach den Kopf. »Keine überflüssigen Wege durch den Nullraum mehr und eine Nacht Schlaf«, murmelte er. »Und wenn du irgendwo noch etwas von dem Originalstoff verwahrst ...«
    »Vergiss es«, Dellinger schüttelte bedauernd den Kopf. »Die Lieferung ist hierher unterwegs, aber ich habe sie für den ursprünglichen Termin der Offensive geordert. Wenn wir Pech haben, können wir uns erst zur Siegesfeier damit vergnügen.«
    Ash hörte, wie Loki einen Fluch hauchte. Sie drückte seine Schulter. »Ich werde mich um ihn kümmern«, sagte sie und ignorierte das anzügliche Lächeln des Direktors.
    »Du brauchst deine Kraft selbst.« Loki öffnete die Augen und sah sie beschwörend an. »Ich habe dich in letzter Zeit beansprucht. Deine Reserven sind nicht unerschöpflich, Ash. Auf dieser Ebene der Existenz laden deine Batterien nicht mehr so schnell auf wie du es gewöhnt bist.«
    »Das ist unwichtig.« Ash erwiderte seinen Blick. »Jetzt kommt es

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