Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
Vom Netzwerk:
vergeblich Irland abgesucht. Sie sind genauso verschwunden wie Iduns Äpfel.«
    Ravi zerkrümelte sein Brötchen auf dem Teller. »Ich verstehe«, sagte er. »Mein Vater hat euch also in der Hand. Er erpresst euch.« Sein Gesicht war nicht weniger grimmig als das Lokis. »Aber Armageddon … Das Ende von allem? Wie wollt ihr dem entkommen?«
    Ash schüttelte gleichmütig den Kopf. »Lass das unsere Sorge sein.«
    Ravis Miene spiegelte völlige Verwirrung wider. »Wieso besitzt er diese Äpfel überhaupt?«
    Loki stöhnte und verbarg das Gesicht in den Händen. Ash lächelte freudlos. »Unser jähzorniger, leicht entflammbarer Freund hier hat sie für ihn gestohlen.«
    Ravi war nun vollkommen verwirrt, was Ash ihm nicht verdenken konnte. Die Geschichte war verwickelt.
    »Mein Vater …«, begann er auf der Suche nach etwas mehr Klarheit im Nebel zu stochern, »er sorgt doch als Direktor des PLANs für das Gleichgewicht der Welt.«
    »Er hat den PLAN sogar ins Leben gerufen.« Loki hob den Kopf. »Die Mächte der Dunkelheit und des Lichtes haben sich auf das Angebot einer neutralen Seite, alles im Lot zu halten, gestürzt wie die Verhungernden. Du musst verstehen – keiner von ihnen will das Weltende wirklich eintreten sehen.«
    »Aber wenn mein Vater derjenige ist, der dafür sorgt …« Ravi schüttelte den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn. Er muss doch nur abwarten, dass eine der beiden Seiten auf den Schlachtfeldern siegt.«
    Ash lachte. »Er hat die Schlachtfelder sogar erfunden. Damit die Himmlischen Heerscharen und die Dunklen Mächte sich schön weiter bekämpfen können – nur eben ohne Risiko unter den wachsamen Augen des PLANs.«
    »Und jetzt will er das Gleichgewicht zerstören? Warum?«
    »Er hat jetzt alle Zutaten für ein doppelt gesichertes Ende beisammen. Odins Speer und Loki als Anführer der Riesen für Ragnarök und Hell und Dunkel, um Armageddon auf die Welt herabzurufen.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht …«, begann Ravi, als ein Signal vom Terminal ihn unterbrach. Er stand auf und ging hin.
    Ash beugte sich vor und drückte fest Lokis Hand. »Sorge dich nicht. Wir schaffen es.«
    Er erwiderte den Druck ihrer Hand und ihren zuversichtlichen Blick, aber sie sah den Zweifel in seinen Augen.
    »Mein Vater bittet uns, zu ihm in den kleinen Konferenzraum zu kommen.« Ravi kehrte an den Tisch zurück. »Ich führe euch hin.«
    Er sah von Ash zu Loki. »Vielleicht können wir hinterher noch einmal miteinander sprechen?«
    Ash stand auf, ließ den Bademantel von den Schultern gleiten und griff nach ihren Kleidern. Loki beobachtete sie lächelnd, während sie sich anzog. Ravi drehte sich zur Wand und starrte ein Bild an, das einen üppigen Früchtekorb in barocker Umgebung zeigte.
    »Wer, zum Alpha, ist eigentlich dieser Sauron?«, fragte Loki gedämpft, als sie Ravi zum Aufzug folgten. »Müsste ich ihn kennen?«
    Ash grinste. »Nein, mein Schatz. Das erkläre ich dir später.«
    »Kleiner Konferenzraum?« Ashs Augenbrauen stiegen in die Höhe.
    Am anderen Ende des Saals stand Dellinger und sprach mit seinem Sekretär. Sie beugten sich über einen tischgroßen Bildschirm. Ein Stückchen von ihnen entfernt stand Macnamara, die Hände in den Taschen seines Mantels vergraben. Er hatte den Hut tief in die Stirn gezogen und sah seltsam verloren aus. Als er Ash und Ravi erblickte, wurde sein Blick einen Moment lang leer, dann nickte er ihnen mit düsterer Miene zu.
    »Da seid ihr.« Dellinger blickte auf und winkte ungeduldig. »Loki, ich brauche deine Einschätzung. Welches der Felder liegt günstiger für den Einsatz deiner Leute?«
    Ash blickte über Lokis Schulter, der sich tief über den Bildschirm beugte. »Das hier ist Azrael«, sagte Dellinger und tippte mit einem Stift auf einen Punkt auf der seltsam verzerrten Karte. Ash benötigte einen Moment, um sich zu orientieren. Das war eine vierdimensionale Darstellung, die den Nullraum als Achse und den Limbus als in sich verschachtelte, schraubenähnliche Konstruktion darstellte.
    »Wo sind die neun Welten?« Dellinger blickte auf und sah sie fragend an. Ash erwiderte seinen Blick ausdruckslos. »Ich brauche einen Orientierungspunkt«, sagte sie. »Ich habe schließlich nur einen Schuss mit Gungnir.«
    Dellinger betätigte ein Sensorfeld und ließ die Darstellung rotieren. »Asgard«, sagte er und tippte auf einen Punkt, der golden aufleuchtete. »Midgard, Jötunheim. Und das ist Yggdrasil.«
    Ash prägte sich die Lagepunkte ein und nickte. »Okay. Und

Weitere Kostenlose Bücher