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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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leicht das Gesicht. »Das ist kein Thema, über das wir gerne sprechen. Es gab Unstimmigkeiten darüber, wie das HQ zu führen sei, und der Juniorchef hat es dann vorgezogen, sein eigenes Unternehmen zu gründen. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, erkundigen Sie sich im Archiv nach ›Siddharta Gautama‹. So nennt er sich neuerdings.«
    »So«, unterbrach Alpha ihr Gespräch. »Ich denke, dann sind wir uns über unser Vorgehen einig. Jetzt noch zu ihm.« Sein Blick streifte Luzifer, und Ash wunderte sich, dass er keine Brandspuren hinterließ.
    »Was ist mit ihm?« M nippte gelassen an seinem Tee.
    »Ich habe nicht vernommen, dass er sich entschuldigt hätte.« Alpha verschränkte die Arme vor der massigen Brust und musterte Luzifer missvergnügt.
    »Das werde ich auch nicht«, schnappte Luzifer. »Ich gehe zurück in den Nullraum. Es gefällt mir dort ganz ausgezeichnet.«
    »Dummes Zeug.« Metatrons Miene war so liebenswürdig wie seine Stimme. »Du bist in all den Äonen nicht weniger dickköpfig geworden, mein Freund. Es kostet dich doch nichts. Sag einfach nur: ›Es tut mir leid, ich habe mich schlecht benommen‹ und du wirst in Amt und Würden wieder in den Himmel aufgenommen. Oder in die Zentrale. Was dir lieber ist.«
    »Eher fresse ich Dreck.« Luzifer verschränkte ebenfalls die Arme und starrte M an.
    »Klotzkopf.« M seufzte und nickte Ash zu. »Ich danke Ihnen, meine Liebe. Kehren Sie zurück zu Ihrer Familie. Wir werden uns hier noch ein wenig mit unserem widerborstigen Freund beschäftigen müssen.«
    Ash stand auf und zögerte. »Kann ich nicht …«
    »Nein, Sie können nicht!« Metatron schaltete für einen Sekundenbruchteil in den On-Modus, und Ash prallte geblendet und mit klingelnden Ohren zurück.
    Sie umarmte Luzifer, gab vor, ihn zu küssen und flüsterte: »Was auch immer sie mit dir machen: Ich hole dich raus!«
    Es gab einen scharfen Ruck, das Quantengitter vibrierte, und Ash fand sich zwischen Loki, Odin und Ravi stehend auf dem Schlachtfeld wieder. Ravi beendete den Satz, den er vor ein paar Sekunden begonnen hatte: »… endlich zu, Ash. Ich habe die verdammten Äpfel gefunden. Sie waren in der Kühlung, gleich neben dem Vanillepudding, den keiner mag!« Er nahm den schlichten Stoffbeutel, den er um die Schulter geschlungen trug, und hielt ihn Ash hin.
    Sie blickte hinein, blinzelte und schluckte. Sechs makellose, goldglänzende Apfel leuchteten und schimmerten aus der Stoffumhüllung. Es duftete nach Sommer, Wärme, sonnenbeschienenem Gras und süßem Honig. Ash glaubte, das Summen von Bienen und den Gesang von Vögeln zu hören.
    Sie hob den Kopf, sah Loki und ihren Großvater an. »Ich glaube, sie sind es wirklich – Iduns Äpfel«, flüsterte sie.

Viertes Buch
Verwandlung

1
    Den Wolf zeugte Loki mit Angurboda,
Alle Ungetüme sind ihm entstammt.
    A sh stemmt die Hände in den schmerzenden Rücken und sieht zum Himmel auf. Sonnenlos ist er, aber von einem klaren, kalten Blau. Wahrscheinlich lässt Sol ihre Pferde gerade auf der abgewandten Seite der Weltesche grasen, denkt sie und lächelt über diese Erinnerung an ihre Kinderzeit. Auf Odins Knien reitend hat sie zum Himmel aufgeschaut und nach der Sonne gesucht, und Odin selbst war es, der ihr von Sol und ihren Pferden erzählte.
    Sie wischt sich mit dem Ärmel über die Stirn und kämmt ein paar schweißfeuchte Strähnen hinter ihr Ohr. Die Tomaten glühen sonnenwarm und prall aus dem dunklen Laub. Sie würde sie langsam ernten müssen, sonst verdarben sie an der Pflanze.
    Verdammter Mistkerl. Ehrloser Feigling. Sie sollte seine Tomaten nehmen und in den Boden trampeln.
    Ash nimmt die Gießkanne und die Hacke, mit der sie die Erde aufgelockert hat, und trägt beides zum Schuppen. Es wird mit jedem Tag schwerer. Die Zeit schleicht zwar langsam dahin in Yggdrasils Schatten, aber sie vergeht dennoch ebenso unerbittlich und unaufhaltsam wie an jedem anderen Ort. Und nun ist es bald so weit, ist der Zeitpunkt gekommen, vor dem sie sich schon so lange fürchtet.
    Mistkerl.
    Sie geht hinunter zu Urds Quelle und wäscht Gesicht und Hände. Sie blinzelt und schüttelt die Tropfen weg und kann der Versuchung nicht widerstehen, einen davon mit der Zunge aufzufangen, als er von ihrer Nase fällt.
    Erinnerung.
    Sie hatte sich davor gefürchtet, Odin durch den Nullraum nach Hause zu bringen. Wie würde der alte Ase auf die Nichtexistenz reagieren? Mit Angst, mit Zorn?
    Sie bat Loki, Ravi den Weg zu weisen, und nahm Odins Arm. »Afi, wir

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