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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Sie seufzte und begann zu reden. Sie berichtete, was sie von Loki erfahren hatte: von dem Raub der Äpfel, den Loki in Dellingers Auftrag durchgeführt hatte; wie Dellinger danach von der Bildfläche verschwunden war, Loki aber immer wieder zu allerlei Diensten herangezogen hatte, bis dieser von Odin auf den Felsen gefesselt wurde.
    Als Fraulein Schultze mit dem Wasserglas kam, unterbrach sie sich kurz, um einen Schluck zu trinken, sprach dann leise und konzentriert weiter. Sie arbeitete sich langsam über die Gründung des PLANs, ihre Verbindung zu Loki, Dellingers erneute Kontaktaufnahme mit dem Feuergott durch die Zeiten bis zur Gegenwart vor. Endlich gelangte sie zu dem Teil, der Alpha und Metatron aufmerksam auf ihre Sesselkanten rutschen ließ: Die Urheberschaft des Armageddon-Projektes.
    »Es war meine Idee«, gab Ash zu. »Loki hat Dellinger den Floh dann ins Ohr gesetzt. Wir hatten alles sauber ausgearbeitet, und ich weiß, ehrlich gesagt, immer noch nicht genau, was eigentlich schief gegangen ist.«
    Luzifer erwachte aus seiner Starre. »Azraels Fall hat die Parameter des Fraktalraums nicht exakt so verändert, wie wir es angenommen und erhofft hatten«, sagte er. »Genau genommen hätte sich an dem Punkt, wo er zu den Himmlischen Chören zurückgeschickt wird, die Abspaltung des Alternativuniversums schon zu nahezu hundert Prozent vollzogen haben müssen. Der Brand des Yggdrasil-Abbildes wäre dann nur der letzte Schubs gewesen, den wir dem kippenden System gegeben hätten. Ich muss irgendwo einen Rechenfehler gemacht haben.«
    »Also gibst du zu, dass du dich eingemischt hast«, fuhr Antagonistides auf. »Zum wiederholten Male, uneinsichtig wie eh und je, ohne ein Zeichen von Reue oder …« Er schnappte nach Luft.
    »Nun reg dich nicht künstlich auf, Aftanasios«, sagte M mild. »Lass die junge Dame bitte zu Ende berichten.«
    Ash bewegte unbehaglich die Schultern. »Er ist nicht schuld. Ich habe ihn dazu überredet, die Berechnungen für mich zu machen. Theorie war noch nie meine starke Seite. Und Quantenmetaphysik ist etwas, wofür man einen leistungsstarken Rechner braucht. Oder sehr viel Zeit. Und die hatte er nun einmal. Aber er konnte ja nicht ahnen, dass ich wirklich vorhatte, das Ding durchzuziehen. Er dachte, es handele sich um reine Spekulation.«
    »Das ist eine Lüge«, warf Luzifer ein. »Nett von dir, Ash, aber unnötig. Ich werde ohnehin hiernach wieder im Nullraum landen.« Er funkelte die beiden Abteilungsleiter zornig an.
    »Bitte«, warf M ein, »das ist jetzt nicht Gegenstand unserer Untersuchung. Liebes Fräulein Ash, das ganze Durcheinander ist also aus nichts weiter entstanden als aus dem Versuch, ein paar Äpfel wiederzuerlangen, die zuvor ihrem eigentlichen Besitzer entwendet wurden? Sie haben also für ein bisschen Obst den Weltuntergang inszeniert?«
    Ash nippte an ihrem Wasser. »Ja, so könnte man es wohl zusammenfassen«, sagte sie.
    M und Alpha wechselten Blicke. »Nun, gut«, murmelte M. »Dann gebe ich das so weiter. Ich denke nicht, dass JHWH sich für diese Affaire weiter interessieren wird. Wir räumen alles schön auf, entbinden Dellinger auch offiziell seines Amtes, suchen einen Nachfolger für ihn und alles ist gut.«
    Antagonistides trommelte nachdenklich auf den Tisch. »Unter den Teppich kehren, meinst du?« Er brummte und warf einen wütenden Blick auf Luzifer. »
    »Ja, das meine ich. Es ist ja nicht viel mehr passiert als ein etwas aus dem Ruder gelaufenes Manöver.« M spitzte die Lippen. »So weit Michael mich informiert hat, sind vollständige Annullierungen ausschließlich auf Seiten der Naglfar-Mannschaft zu verzeichnen. Unsere und eure gefallenen Soldaten wurden ordnungsgemäß in den Auffangbereichen der Zentrale und des Hauptquartiers verbucht.«
    »Wer soll die Ragnarök-Truppe als durchlaufenden Posten mitführen, ihr oder wir?« Antagonistides griff nach einem Notizblock.
    »Ich denke, das gehört in euer Ressort.«
    Alpha brummte unzufrieden und begann sich Notizen zu machen.
    Ash beugte sich vor und fragte interessiert: »Ich dachte, der HErr hätte sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen?«
    M goss aus einer schwarz eloxierten Kanne Kamillentee in seine Tasse und lächelte sie an. »Das ist richtig, mein Kind. Aber er ist immer noch präsent – und der Laden gehört ihm nun einmal. In Fällen wie diesem, die solch eine Verwerfung im Nullraum erzeugen, bin ich gehalten, Bericht zu erstatten.«
    »Hatte ER nicht einen Nachfolger?«
    M verzog

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