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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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diese Frage und las die nächste.
    Wenn Sie die Wahl hätten, Ihr Leben, das Ihres/Ihrer Geliebten, Ihrer Katze, Ihres Kindes, Ihrer Mutter, Ihres Großvaters, Ihres Arbeitgebers oder Ihres Gottes zu retten – wen würden Sie wählen? (Nur eine Antwort möglich)
    Ash ließ den Bleistift unschlüssig über den Antworten kreisen, las dann die nächste Frage.
    Essen Sie gerne Spinat? Antwortmöglichkeiten: Nein – Gestern – Im Gegenteil – Auf Schiffsreisen – Ohne Knoblauch – Roh
    Ash suchte nach dem »Ja« und entschied sich dann für »Roh«. Weil sie nicht wusste, ob sie die Antwort unterstreichen oder ankreuzen sollte – es war kein Kästchen vorgegeben – strich sie alle anderen Antworten aus und machte einen Kringel um die letzte.
    Wenn es regnet lautete die nächste Frage. Ash wendete den Bogen, blickte auf das nächste Blatt, blätterte den ganzen Packen durch, aber sie fand keine Fortsetzung des Satzes.
    Sie blätterte zurück.
    Wenn es regnet. Ja, Nein, Vielleicht .
    Sie kreuzte »Vielleicht« an, hob den Kopf und sagte: »Wer auch immer das hier entworfen hat, er muss betrunken gewesen sein.«
    »Sehr wahrscheinlich«, erwiderte der Dämon.
    Welches ist Ihr Lieblingsfest? , las Ash. Dann folgte eine lange Liste von ihr vollkommen unbekannten Ausdrücken, teilweise in Schriften, die sie nicht entziffern konnte. Arabisch? Koreanisch? Urdu? Sie knurrte leise und kreuzte irgendetwas an. Ihre Gehaltsvorstellung? Ash traute ihren Augen nicht. Was meinten die mit »Gehaltsvorstellung«?
    »Was verdienen Sie so, Murgatroyd?«, fragte sie.
    »Zu wenig.« Der Dämon seufzte.
    Ash nickte nachdenklich und schrieb: »Mehr als Murgatroyd«. Die Sache begann ihr Spaß zu machen.
    Was halten Sie von Odin? , lautete die nächste Frage. Ash hätte beinahe auf dem Bleistiftstummel herumgekaut, wenn ihr nicht rechtzeitig eingefallen wäre, von wem sie ihn bekommen hatte.
    »Ehemaliger Gott aus der Familie Ase«, schrieb sie zögernd. »Herrschsüchtiger Kontrollfreak. Schwierige verwandtschaftliche Verhältnisse. « Sie krauste die Stirn. »Mehrere Ehefrauen und viele Kinder, die meisten davon sind tot. «
    Sie nickte zufrieden, widmete sich der nächsten Frage, die sie nach einem Rezept für Blaubeerkuchen fragte, blätterte weiter, las Welche/r Gott/Göttin/höhere Macht glaubt an Sie? , lachte und wollte eine Bemerkung über diese Frage machen, aber als sie aufblickte, stand nicht der kleine Murgatroyd vor ihr, sondern eine mittelalte, mittelgroße, mittelblonde Frau mit einem strengen Knoten, einer Lesebrille an einem Kettchen, flachen Pumps und einem blauen Business-Kostüm mit einer hellen Bluse darunter, deren Kragen zu einer Schleife gebunden war.
    »Oh«, sagte Ash und stand verwirrt auf. Der Blick der mausbraunen Augen fuhr an ihr empor.
    »Meine Güte, sind Sie riesig«, sagte die Frau. Es klang ärgerlich.
    »Das ist Fraxinus, Ashley«, warf Murgatroyd eifrig ein. »Sie hatten sie aus dem Lager angefordert, Fraulein Schultze«
    »Das weiß ich, Murgatroyd«, sagte die Frau scharf. »Ich bin ja nicht senil!« Sie wandte sich ab und ging zum Schreibtisch, setzte sich und zog eine Schublade auf. Während sie darin herumwühlte, sagte sie: »Also, was können Sie?«
    Ash sah Murgatroyd fragend an. Meinte dieses Fräulein Schultze sie oder den Dämon? Murgatroyd nickte ihr aufmunternd zu und ließ seine spitzen Augenbrauen auf der Stirn auf- und abhüpfen. »Ah, ich …«, begann Ash, »ich bin – ich habe – ich arbeite mit dem Computer, Fräulein Schultze.«
    »Fraulein«, korrigierte die Angesprochene und knallte nacheinander ein Lineal, einen Locher, einen Hefter und ein großes Stempelkissen auf den Tisch. »Meinetwegen Fräulein Fraulein. Darauf reagiere ich dann allerdings nicht.«
    Ash gab einen verblüfften Gluckser von sich. »Entschuldigung, das habe ich nicht verstanden«, setzte sie schnell hinter das peinliche Geräusch.
    Die Frau hörte auf, Dinge aus der Schublade zu holen, faltete mit angestrengt geduldiger Miene die Hände auf der Schreibtischplatte und fixierte Ashley. »Besonders intelligent scheinen Sie ja nicht zu sein«, sagte sie. Sie hielt Ash die Hand entgegen. Ashley blickte darauf nieder. Was wurde jetzt erwartet? Sollte sie die Hand schütteln, küssen, die Zukunft aus den Handlinien lesen …
    Fraulein Schultze bewegte ungeduldig die Finger. »Ihre Bewerbungsunterlagen!«
    Ash zuckte die Achseln. »Was ich Ihnen zum Ausfüllen gegeben habe«, zischte der kleine Dämon ihr

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