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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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fallen. »Da habe ich euch ja alle beisammen. Chica , wie geht's?« Er drückte Ash einen Kuss auf die Wange und legte seinen Arm um ihre Schulter. Sie musterte ihn amüsiert von der Seite.
    »Wen willst du denn eifersüchtig machen?«, fragte sie. »Den Major oder unser schmollendes Engelchen?«
    Gonzalo lehnte sich zurück und gähnte. »Niemanden«, sagte er träge. »Ich habe Feierabend. Mac, trinken wir nachher noch was zusammen?«
    Der Major, der stillvergnügt seinen Tee trank, nickte. »Ich bin aber noch eine Weile beschäftigt. Ihr habt vielleicht ein Chaos in der Ablage, mein Lieber!«
    Gonzalo sah sich um, dann lehnte er sich vor und murmelte: »Du weißt, dass das Zeug extra für euch dahingeschafft wurde.« Er nickte bedeutungsvoll und legte den Finger auf die Lippen.
    Macnamara verzog die Lippen. »Natürlich weiß ich das«, erwiderte er scharf. »Ich bin ja nicht zum ersten Mal hier. Aber ich habe die Schlüssel. Also, raus mit der Sprache, Gonzo: Wo muss ich suchen?«
    Gonzalo spitzte die Lippen. »Eine Hand wäscht die andere, paco . Wenn ich dir den Gefallen tue, dann hab ich auch was gut bei dir.«
    Macnamara seufzte. »So lange es nichts allzu Illegales ist …«
    Gonzalos Blick streifte Ash und Ravi. »Nicht vor Publikum«, sagte er. »Seid nicht sauer, ihr Süßen. Aber ich würde hier noch nicht mal meiner eigenen Großmutter vertrauen.«
    Er streckte sich und grunzte. »Also nachher bei mir«, sagte er zu Macnamara.
    Ash sah ihm nach. Sie mochte Gonzalo, er war immer gut gelaunt. Es interessierte sie nicht wirklich, was er von Macnamara wollte. Viel mehr interessierte sie etwas ganz anderes.
    »Wenn ich mich zum PLAN versetzen lassen wollte, wie müsste ich das anstellen?«, fragte sie.
    Macnamara sah sie eine Weile prüfend an. »Sie sind noch nicht sehr lange hier, oder?«
    »Ich falle exakt in Ihr Suchraster«, lachte Ash. »Zu- und Abgänge der letzten zwei bis vier Dekaden.«
    Der Major seufzte. »Zu früh, tut mir leid. Aber wenn Sie wirklich Interesse an einer Versetzung haben, lasse ich Ihnen Informationsmaterial zukommen. Und auch schon einen Antrag. Den können Sie aber erst ausfüllen, wenn Sie Ihre Grundausbildung hier hinter sich haben. Oder auch nach vier final beendeten Einsätzen im Limbus.«
    Ash schüttelte sich. »Danke nein«, murmelte sie. »Da möchte ich nicht noch einmal durch.«
    Ravi richtete sich auf. Sein Gesicht war ernst und konzentriert. »Erinnerst du dich auch daran, wie du gefallen bist?«, fragte er, unwillkürlich in eine vertraute Anrede fallend.
    Ash nickte und schauderte wieder. »Grässlich. Ich kann nicht verstehen, wie Gonzalo das immer wieder durchstehen kann. Ich träume manchmal noch davon!«
    Macnamara runzelte die Stirn. »Da hat die Abteilung Delete bei euch beiden aber unentschuldbar schlampig gearbeitet«, sagte er. »Das tut mir leid. Ich könnte euren zuständigen Löschoffizieren dafür eine Rüge verpassen lassen.«
    Ash musste seine Worte einen Moment lang verdauen. »Sie wollen damit andeuten, dass unsere Erinnerungen gelöscht werden?«, fragte sie ungläubig. Zorn simmerte in kleinen Bläschen in ihr auf und blubberte an die Oberfläche. Sie ballte die Fäuste.
    Der Major erwiderte ihren Blick mit leiser Belustigung. »Das kriegen Sie wirklich schon sehr schön hin, das Rotäugige«, sagte er.
    Ash spürte, wie der Zorn verpuffte. Sie grinste. »Sie können ja wahrscheinlich nichts dazu«, sagte sie. »Aber ist es wirklich so? Nimmt der PLAN uns unsere Erinnerungen?«
    Ravi, der stumm dabeisaß und die Hände fest ineinanderklammerte, regte sich unbehaglich. »Sie haben im Hauptquartier darüber mit uns gesprochen«, warf er leise ein. »Es soll uns helfen, uns in unserer neuen Existenz einzufügen. Unsere persönlichen Erinnerungen würden uns an das Vergangene fesseln und uns immer wieder schmerzlich an das erinnern, was wir verloren haben.«
    Ash wandte ihm ihre Aufmerksamkeit zu. »Und du schluckst das einfach so und alles ist gut?«, fauchte sie. »Das sind meine Erinnerungen! Die nimmt mir kein dreckiger Dämon einfach so weg!«
    »He, he«, machte Macnamara. »Keine diskriminierenden Bemerkungen in meinem Beisein, junge Frau.«
    Ash lehnte sich zurück und seufzte. Ihre Hand glitt in die Jackentasche, in der die kleine, weiße Tablette steckte. »Mac, ich glaube, dass Sie ein feiner Kerl sind. Aber Sie müssen doch zugeben, dass man uns wenigstens vorher fragen sollte, ehe so eine Löschaktion geschieht. Vielleicht will ich mich

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