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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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hatte; Macs Mantel verbarg einen erstaunlich muskulösen Körperbau.
    Ash hatte inzwischen in einer ihrer Taschen ein Taschentuch gefunden und schnaubte sich den Staub aus der Nase. »Die Ordner mit blauen und grünen Markierungen an der linken oberen Ecke können wir ignorieren«, sagte sie und schniefte. »Meine Güte, in meiner Nase wohnt eine ganze Staubmäusesippe.« Sie schnaubte sich noch einmal kräftig aus und steckte das Taschentuch wieder ein. »Die Ordner mit den roten und gelben Markierungen, die entweder in der unteren rechten Ecke oder am rechten Rand angebracht sind, sind die, die wir suchen. Und dann gibt es noch violette und braune Markierungen am oberen Rand, deren Bedeutung ich noch nicht herausgefunden habe. Darunter befinden sich teilweise unsere gesuchten Stücke, zum Teil aber auch nicht. Ach so, die Ordner mit roten und gelben Markierungen am oberen Ende sind uninteressant.«
    Macnamara hatte ein Notizbuch aus der Tasche geholt und notierte mit grimmiger Miene: »Rot und Gelb. Braun, Violett. Blau und Grün. Oben und unten.« Er sah auf und nickte. »Danke, Ash. Sie sind wirklich ein kluges Köpfchen, da hat Murgs recht.«
    Er drehte sich um und rief: »Konzentriere dich auf die Markierungen, Junge! Rot und Gelb, aber nicht die am oberen Rand! Ich komme gleich zu dir und erkläre es dir!«
    Ash blätterte in einem der braun-violett markierten Ordner herum. »Diese Existenz scheint sich für den PLAN beworben zu haben«, sagte sie.
    »Lass mal sehen.« Macnamara warf einen Blick in die Akte. »Ich kenne ihn. Er arbeitet in der Katastrophenverwaltung.« Er klemmte den Order unter den Arm und blickte auf einen altmodischen Chronometer, den er ums Handgelenk trug. »Wir haben uns zwar noch nicht bis zur Mitte vorgearbeitet, aber ich könnte jetzt eine Pause vertragen. Kommen Sie mit?«
    Ash ließ alles fallen, was sie in den Händen hielt. »Kantine?«
    Der kleine Tisch in der Ecke wurde gerade frei. Ash erbot sich, für alle etwas zu trinken zu holen und ging zum Ausgabeschalter.
    Als sie mit dem Tablett in der Hand zurück kam, schienen der Major und sein Assistent gerade in eine kleine Auseinandersetzung verstrickt zu sein. Der junge Engel hatte eine störrische Miene aufgesetzt und der Dämon redete gedämpft, aber erkennbar energisch auf ihn ein. Er unterbrach sich, als Ash nahe genug herangekommen war, um seine Worte zu verstehen, und richtete sich auf. »Ah, die Erfrischungen. Wie schön«, rief er mit gespielter Munterkeit aus.
    »Streitet ihr euch?«, fragte Ash geradeheraus und setzte sich den beiden Männern gegenüber auf die Bank.
    Macnamara war anzusehen, dass er am liebsten alles geleugnet hätte, aber Ravi sagte schon laut und wütend: »Er will nicht, dass wir detaillierten Akteneinblick nehmen. Wir werden nur die Handlangerarbeiten erledigen, ihm das Zeug heranschaffen, und den interessanten Teil übernimmt der Major selbst.« Er warf dem Dämon einen aufgebrachten Blick zu.
    »Bitte, mein Junge«, sagte Macnamara begütigend. »Das ist kein Job für einen Anwärter. Sei froh, dass du dich damit nicht beschäftigen musst. Ich erkenne die Anzeichen von Manipulationen, weil ich weiß, wonach ich suchen muss. Es würde zu lange dauern, dir das jetzt beizubringen. Du wirst dich noch früh genug damit beschäftigen können. Ein, zwei Lehrgänge, ein paar Prüfungen …«
    »Das gefällt mir nicht«, rief der junge Engel aus. Er verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. Ash fand sein Schmollen zwar kindisch, aber irgendwie auch niedlich.
    »He, Engel«, sagte sie. »Wir machen uns die Arbeit schon nett. Komm, hör auf, einen Flunsch zu ziehen. Lach doch mal, das steht dir viel besser.«
    Ravi riss die dunkelbraunen Augen weit auf. »Machst du dich über mich lustig?«, fragte er misstrauisch.
    Der Major nippte an seinem Tee und verzog das Gesicht. »Der ist aber schwach auf der Brust«, murmelte er verdrießlich.
    »Oh, hätte ich ihn mit Schuss bestellen sollen?« Ash wühlte in ihrer Jackentasche. »Hier, ich hab noch einen Rest von Eldurs Feuerwasser.« Sie entkorkte das Fläschchen und schüttete eine großzügig bemessene Menge des Inhalts in Macnamaras Tee.
    »Willst du auch?«, fragte sie Ravi, aber der lehnte ab.
    Jemand rief ihren Namen. Ash erkannte Gonzalos Stimme, sie hob die Hand und winkte. »Stört es euch, wenn …«, begann sie, aber Macnamara lachte dem jungen Mann schon entgegen.
    »Hallo«, sagte der und ließ sich neben Ash auf die Bank

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