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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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habe auch keine Einwände. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie Ihr Logbuch dabei haben, aber wenn Sie versichern, ausreichend Taucherfahrung zu haben...« Sein Blick wanderte zu Peter. »Sie beide entscheiden das selbst.«
    Peter, der gehofft hatte, dass der Kapitän Einwände haben würde, hob nur die Hände in einer Geste der Resignation.
     
    Das Dingi war weit mehr als ein schlichtes Beiboot. Es war ein regelrechtes Tauchboot, auf dem sechs Personen mitsamt ihrer Ausrüstung Platz hatten. Sie hatten die Neoprenanzüge schon an Bord der Argo angezogen. Jeder Taucher brachte eine Box mit, in der sich Flossen, Maske, Bleigürtel, Lungenautomat und Tarierweste befanden, die Flaschen wurden von Helfern auf das Boot getragen. Für Patrick hatte man eine Ausrüstung zusammengestellt und ihm reguläre Pressluft in die Flaschen gefüllt, da er sich mit Nitrox nicht auskannte.
    Das Tauchboot hatte die Position schnell erreicht, und Chad warf den Anker. Keith gab Patrick eine kurze Einweisung in den Tauchcomputer, den er ihm ans Handgelenk band. Das Prinzip war Patrick klar, aber die Bedienung änderte sich alle paar Jahre und von Modell zu Modell.
    Dann stand Susan in vollständiger Montur vor ihm und drückte ihm ein kleines Päckchen von der Größe einer Zigarettenschachtel in die Hand.
    »Eine Oberflächenboje«, erklärte sie. »Wenn du früher hochkommst, bläst du sie mit der Luftdusche auf. Damit Chad dich findet, okay?«
    »Alles klar.« Er befestigte das Päckchen an seiner Weste.
    Sie ging um ihn herum. »Tut mir ja wirklich leid, aber so schlank wie du früher vielleicht mal warst, bist du nicht mehr.« Sie rüttelte an seinem Bleigürtel. »Zieh den noch mal aus.«
    »Wie bitte?!«
    »Du hast mindestens zwei, wahrscheinlich sogar vier Kilo Blei zu wenig dran. Das ist außerdem kein Shorty, den du da trägst, der hat einen ziemlichen Auftrieb. Kann mir nicht denken, dass du die ganze Zeit mit Tarieren beschäftigt sein willst.«
    Patrick fiel keine schlagfertige Erwiderung ein. Stattdessen zuckte er mit den Schultern, fügte zwei Gewichte hinzu und zog den Gürtel erneut an. Wie selbstverständlich half sie ihm beim Anlegen der Weste mit der Flasche und prüfte alle Anschlüsse. Dann wandte sie sich an die anderen. »Seid ihr alle so weit?«
    Nacheinander ließen die vier sich rückwärts über den Rand des Bootes ins Wasser kippen. Sie warteten aufeinander, prüften ein letztes Mal den Sitz von Maske und Schnorchel und tauchten ab.
    Die erfahrenen Taucher sanken schnell hinab. Patrick, dessen letzter Tauchgang schon länger zurücklag, ließ die Luft nur langsam aus seiner Tarierweste. Der Druck auf seinen Ohren nahm rasch zu, der Druckausgleich, der bei den anderen Routine war, gelang ihm nicht so zügig, und so dauerte es eine Weile, bis er bei ihnen auf dem Grund ankam. Auf dem letzten Meter war er allerdings zu schnell und kam sich etwas unbeholfen vor, als er mit den Flossen eine Sandwolke aufwirbelte. Sie mussten ihn für einen plumpen Anfänger halten, überlegte er, was nicht furchtbar weit von der Wahrheit entfernt war. Tauchen war keineswegs eine Sache, die man einmal lernte und dann konnte, man musste in ständiger Übung bleiben, musste Routine darin entwickeln, ohne unaufmerksam zu werden. Anders als bei einem Waldspaziergang konnte hier schließlich deutlich mehr schiefgehen.
    Der Tauchcomputer zeigte elf Meter Tiefe an. Selbst für einen Hobbytaucher eigentlich kein Problem. Das Wasser war fast klar, die Sicht gut. Patrick spürte die Strömung, als er sich einige Handbreit über dem Meeresboden in einen Schwebezustand tariert hatte und dabei langsam abdriftete. Keith und Mario schwammen bereits geradeaus auf eine dunkle Formation zu. Susan wartete. Mit dem Okay-Zeichen fragte sie Patrick, ob er bereit sei. Er erwiderte das Handzeichen, dann setzten sie sich ebenfalls in Bewegung.
    Erst jetzt fand Patrick Gelegenheit, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Er spürte die Stille des Meeres, die Ruhe des sanften Schwebens. Das Sprudeln der Luftblasen im Rhythmus seines Atems, der gleichmäßiger wurde. Den Boden bedeckten heller Sand und vereinzelte Gesteinsbrocken, in kleinen Flecken wuchs Seegras. Barben wühlten mit ihren Barteln den Sandboden auf, andere Fische nagten an Steinen und Korallen. Keines der Meereslebewesen ließ sich stören, als die Taucher sich langsam über sie hinwegbewegten.
    Nach wenigen Augenblicken hatten sie die Formation erreicht. Die plötzliche Ansammlung von

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