Projekt Atlantis
und suchte Mario, überlegte, ob es sinnvoll war, dass er diese Naht filmte. Aber der Kameramann war nicht in der Nähe. Egal, dachte er, sicher würden sich noch weitere solche Stellen finden lassen. Er stieß sich ab und schwamm langsam weiter.
Die Steine boten nach einer Weile nur noch ein mehr oder weniger gleichförmiges Bild. Wiederholt ging einer der Taucher näher heran und prüfte etwas, nur um kurz darauf wieder davon abzulassen. Patrick schaute erneut auf sein Finimeter. Es zeigte neunzig Bar an. Er wusste nicht, wie weit er vom Ausstieg auf halber Strecke entfernt war, und näherte sich Susan. Er stieß sie an, wies sie auf seine verbleibende Luftmenge hin und machte das Zeichen zum Auftauchen. Gestikulierend beantwortete sie seine Frage: Auftauchen bei fünfzig Bar, weiter schwimmen. Patrick bestätigte. Fünfzig Bar war verdammt wenig. Aber wenn sie sich dann bereits direkt unter dem Dingi befanden, war der Aufstieg eine Sache von wenigen Minuten.
Er stockte, als ihm direkt unter sich eine dunkle Stelle im Stein auffiel. Mit dem Messer entfernte er eine Schicht aus dünnen Algen und Seepocken. Es war ein quadratisches Loch von sechs oder sieben Zentimetern Seitenlänge. Er fächerte mit dem Handschuh Sand heraus, dann stocherte er mit der Klinge darin herum. Das Messer versank fast bis zum Heft. Das war mit Sicherheit nicht natürlich entstanden. Jemand hatte dieses Loch in den Stein gearbeitet, vielleicht, um einen Balken oder einen Riegel aufzunehmen. Endlich ein eindeutig verwertbarer Hinweis!
Patrick griff hinter sich und klopfte mit dem Griff des Messers an seine Flasche. Die Taucher und Mario hörten das Klacken und kamen schnell herbei.
Der Kameramann brachte sich in Stellung und dokumentierte den Fund. Keith klopfte Patrick auf die Schulter, beglückwünschte ihn und wies dann zur Seite. Einen Meter entfernt befand sich noch eine quadratische Vertiefung! Sie war in einer geraden Linie mit der ersten angeordnet. Der Stein selbst unterschied sich in seiner Größe und Beschaffenheit nicht von den anderen, die ihn umgaben, vermutlich war er also ebenso alt. Dennoch war es nun notwendig, von diesem Stein eine Probe an Bord zu nehmen und diese mit einer weiteren aus einem tiefer liegenden Stein zu vergleichen.
Patrick deutete den Plan an. Daraufhin holte Keith einen Meißel und einen Hammer aus seiner Gürteltasche und begann, ein faustgroßes Stück von der Kante des Steins abzuschlagen. Danach gruben sie die Ecke eines anderen Steins frei, der nur zu einem kleinen Stück aus dem Sand herausragte. Auch hiervon brach Keith einen Brocken ab.
Patrick prüfte den Druck seiner Flasche. Die Nadel lang am Rand des roten Bereichs: Fünfzig Bar! Er ballte seine rechte Hand zu einer Faust, wies dann auf sich und schließlich mit dem ausgestreckten Daumen nach oben, das Zeichen, dass er auftauchen wollte.
Er stieg auf, doch schon nach wenigen Metern spürte er ein Ziehen in seinen Ohren. Beim Abtauchen in größere Tiefen nahm der Druck zu und die Trommelfelle wölbten sich schmerzhaft nach innen. Dem konnte man entgegenwirken, indem man sich die Nase zuhielt und dagegen pustete. Beim langsamen Aufsteigen hingegen glich sich der Druck üblicherweise von alleine aus. Doch etwas blockierte Patricks Ohren. Er stieg versuchsweise einen weiteren Meter auf, doch das Stechen in seinem Ohr nahm so sehr zu, dass er sich sofort wieder absinken ließ.
Susan beobachtete ihn. Okay? , fragte sie mit einem Zeichen. Patrick machte eine wackelnde Bewegung mit der flachen Hand und wies dann auf seine Ohren. Druckausgleichprobleme!
Susan kam näher, hielt sich an seinem Arm fest, sodass sie auf gleicher Höhe schwebten. Sie bat ihn, Kaubewegungen zu machen und dann noch einmal durch die geschlossene Nase zu blasen. Patrick folgte ihren Anweisungen. Sie griff nach seinem Finimeter, prüfte den Druck und gab ihm zu verstehen, dass er ganz ruhig bleiben, wiederholt versuchen solle, ein Stück nach oben zu schwimmen und bei Bedarf wieder herunterzukommen.
Wieder versuchte er einen Aufstieg, aber erneut wurde das Stechen in seinen Ohren zu stark, sodass er nach wenigen Metern aufgeben musste.
Er befand sich nur knappe zehn Meter unter der Meeresoberfläche, aber er konnte sie nicht erreichen! Es war zum Verrücktwerden. Und bei aller Anstrengung und Aufregung verbrauchte er viel mehr Luft als normal. In zehn Minuten musste er oben sein, sonst würde er hier unten ersticken.
Er mahnte sich, sein Atmen zu beruhigen. Panik
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