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Projekt Babylon

Titel: Projekt Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Preisverhandlungen führen zu können.« Patrick setzte eine verschwörerische Miene auf. »Eigentlich sind diese Informationen streng geheim, aber unter Kollegen durfte ich Ihnen sicherlich so viel sagen. Es geht dabei um Millionenbeträge zu Gunsten der WHO.«
    Der Biologe hob fragend die Augenbrauen und wechselte einen Blick mit dem Bürgermeister. Doch dieser zuckte mit den Schultern und lächelte Patrick anerkennend dümmlich zu. Fernand Levasseurs Miene nahm daraufhin wieder den alten, nichts sagenden Ausdruck an.
    »Patrick«, mischte sich Peter nun ein, angesteckt durch dessen Fabulieren und im Bestreben, den Termin zu einem schnellen Ende zu bringen, »wir müssen los. Unser Termin.«
    »Oh, tatsächlich«, nahm Patrick den Ball auf, »unsere Konferenzschaltung um halb zehn... Es tut mir furchtbar leid, aber wir müssen uns beeilen. Monsieur le Maire, Monsieur Levasseur, es war mir eine Freude. Und nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung!«
    »Ich würde mich gerne im Laufe der Woche mit Ihnen treffen«, sagte der Biologe, »und mir Ihre Untersuchungsergebnisse genauer ansehen.«
    »Natürlich.« Patrick zögerte. »Lassen Sie uns dann einfach rechtzeitig einen Termin vereinbaren.«
    »Mir passt es jederzeit. Wie wäre es Freitag?«
    »Freitag? Ja, Freitag... warum nicht. Um neun Uhr in unserem Hotel?«
    »Einverstanden.«

    »Verdammt«, sagte Patrick, als sie auf dem Rückweg ins Hotel waren. »Jetzt haben wir diesen Typ am Hals.«
    »Ich bin beeindruckt, wie Sie den Bürgermeister abgefertigt haben. Aber wie wollen wir uns auf Freitag vorbereiten?«
    »Ich weiß es nicht, ich hoffe, mir fällt noch etwas Gutes ein. Ich habe ja während der Autofahrt Zeit nachzudenken.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie heute in das Sanatorium fahren wollen?«
    »Je schneller, je besser. Carcassonne ist nicht weit, und vielleicht finde ich etwas heraus, das uns weiterbringt. Ich habe auch immer noch ein ziemlich mieses Gefühl im Schädel, wissen Sie. Seit dem Vorfall habe ich nicht mehr richtig geschlafen. Das ist also reines Eigeninteresse.«
    »Ja, sicher, ich verstehe. Hoffentlich kommen Sie weiter.«
    »Ist Ihnen heute Morgen, kurz bevor wir losgingen, aufgefallen, dass wir ein Fax bekommen haben?« Patrick holte ein gefaltetes Papier hervor.
    »Ein Fax? Nein. Von wem könnte das auch sein? Niemand kennt unseren Aufenthaltsort. Oder ist es etwa aus Genf?«
    »Ich weiß es auch nicht. Ein wenig merkwürdig ist es schon. Hören Sie:

    › Sehr geehrte Herren,

    Sie stießen auf einen Kreis, und es kann Kreise ziehen, was Sie erforschen, doch achten Sie darauf. Das Zentrum für Mann und Frau betritt der Kreis, nicht die Rose. Achten Sie darauf, dass Ihre Forschung keine Kreise zieht, bis nicht der Kreis auf Sie stößt.

    Ehrerbietig, St. G. ‹«

    Peter überlegte. »Seltsam. Steht eine Absendernummer auf dem Fax?«
    »Natürlich. Ich werde herausbekommen, von wo es geschickt wurde, der Vorwahl nach zu schließen aus der Schweiz. Aber nach Elaine klingt es nicht.«
    »Nein, in der Tat. Vielleicht gibt es einen Maulwurf bei der UN?«
    »Gut möglich. Aber der Absender scheint zu wissen, dass wir Nachforschungen über die Rose betrieben haben. Vielleicht bezieht er sich sogar auf unseren Besuch in Paris. Elaine weiß davon aber gar nichts. Vielleicht kommt das Fax direkt aus den Händen dieser Freimaurer. Oder Sebastian hat die Nummer weitergegeben...«
    »Es hat einen merkwürdigen, konstruierten, künstlichen Klang, wie ein Gedicht... oder ein Rätsel... Ich möchte mir den Text gerne genauer ansehen. Lassen Sie mir das Papier hier?«
    »Natürlich.« Patrick reichte Peter das Fax. Sie bogen in die Hoteleinfahrt ein und parkten direkt neben dem Eingang. »Fahren Sie gleich wieder zur Höhle, oder kommen Sie noch mit hoch?«, fragte Patrick beim Aussteigen.
    »Ich komme noch mal mit hoch«, sagte Peter, »vielleicht fahre ich erst nach dem Mittagessen ins Camp. Wenn Sie wollen, können Sie auch gerne den Landrover mitnehmen, dann bleibe ich den ganzen Tag hier.«
    »Danke, aber vielleicht brauchen Sie den Geländewagen heute doch noch. Ich nehme mir einen Leihwagen vom Hotel.«
    Im Foyer trat ein Bediensteter auf sie zu. »Messieurs, gerade ist eine Dame eingetroffen, die Sie suchte. Sie frühstückt im Salon Vert und wartet auf Sie. Soll ich Sie zu ihr führen?«
    Peter sah Patrick erstaunt an. »Ob Elaine uns einen Überraschungsbesuch abstattet?«
    »Zuzutrauen wäre es ihr. Was, wenn es Frau Großguru ist, die mit

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