Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Sedativum. Sag mir, SAT, habt ihr Lyox auf eurer Sphäre?“ Die Königin lächelte, erregt vor Freude selbst einen Schluck nehmen zu können. Sie strahlte aber auch aus wissenschaftlichem Interesse darüber und freute sich für ihren Ziehsohn etwas davon zu erhalten.
„Wofür braucht ihr Lyox? Die Nerven? Nicht wahr, Gralskönigin, die Nerven! Ich kann euch völlig verstehen! Das, was hier seit einigen Deka-Pulsaren los ist, geht einem derart an die Nerven, dagegen ist sogar meine bösartige Person nicht gewappnet!“ SAT sah in der Königin endlich eine Verbündete. Er hatte sie schon immer gerne gemocht. Sie strahlte ihn immer mit einem besonderen Glanz in den Augen an. Schelmischer Natur war sie, dennoch streng und diszipliniert mit einem Spielergesicht, wenn es um Wesentliches ging, aber immer mit einem Schalk im Nacken. „Amenish, ihr werdet mir immer sympathischer.“ Sichtlich glücklich darüber, einen neuen Gast für seine ausschweifenden Feste gefunden zu haben, schritt er hinter der Gralskönigin her. Die beiden anderen Krieger schüttelten vor Verwunderung nur ihre Köpfe, ließen jedoch anders als SAT ihre Schwerter im Körper verschwinden und folgten schweigend und ein wenig staunend.
„SAT, mein Freund, falls ihr von dem Lyox dabei haben solltet, ich trinke gerne nach der Mission des heutigen Mondzyklus ein Gläschen mit euch. Zunächst jedoch haben wir eine schwierige Operation vor uns. Wir müssen Sansir von den Fesseln des Demagon in seiner Seele befreien.“
Zu den beiden anderen gewandt, denn sie befanden sich bereits gemeinsam in einem abhörsicheren Nibelinum: „Wir sind in einer sehr schwierigen Lage, meine geliebten Krieger. Demagon hat die Gralsgemahlin von Lord Michael entführt, geschändet, geschwängert, aufgeschlitzt, erhängt und magisch bis ins Innere beschmutzt.“ Sie hielt inne. Ihre Augen richteten sich durchdringend und beobachtend auf SATs schwarze Linsen. Augen, die rote Zacken bekamen und sich zu Seen aus schwarzer Wut wandelten. Augen, die starr wie ein schwarzes Loch agierten. Augen, die ein Leid widerspiegelten, das noch nicht einmal Amenish selbst bei der Hinrichtung ihrer Tochter empfunden hatte. Wäre Narimbu nicht augenblicklich vor den Rehabilitierten getreten und Katmir Sanfir hinter ihn, hätte ihn Amenish auf ihren Schoß gezogen und gehalten.
„Bring mich hier weg, Nar. Bring mich sofort hier weg! Sofort!“ SATs Worte zischten nur aus seinen Sprachmembranen, denn seine Stimmbänder wären nicht in der Lage gewesen auch nur einen Ton zu transportieren. Transparent wie eine Hülle hatten sich alle Lebenskräfte, jedes Ion und Photon in SATs Mitte zurückgezogen. Augen aus schwarzem Licht, so dunkel wie Antimaterie manchmal wurde, starrten ohne zu sehen.
„Jetzt! Es ist besser jetzt! Nar, jetzt”, keuchte SAT.
Katmir Sanfirs Hände legten sich um seine massigen, breiten Schultern, berührten die kostbare schwarze lederne Uniform des Diabolischen. „Was ist mit ihm, Narimbu? Was ist mit SAT los?“
Auch an seinem Gesicht konnte man die heftige Sorge ablesen, die er nun um SAT ausstand. „Später! Lass mich ihn hier wegbringen. Ich teleportiere. Sag auf der Kommandobrücke Bescheid!“
„Nie, niemals! Auch nicht später. Nicht in einer Milliarden Äonen! Nie, Narimbu, hörst du, nie. Niemals!“ SATs Augen durchdrangen die Seele seines besten Freundes und es schien, als würde er von ihm das Versprechen, dass zum Beginn ihrer Freundschaft gegeben wurde, erneut einfordern.
Narimbus Gedanken rückten den Zeitraum in sein Bewusstsein, als er SAT kennengelernt und gefunden hatte. Rasch hüllte er diese Erinnerung in ein Hologramm, so dass niemand die Bilder je zu Gesicht bekommen würde.
„Du musst hier bleiben! Dein Zwilling braucht deinen Pol. Ohne deine Frequenz können wir seine Frau nicht retten! Ich brauche dein verdammtes Blut.“ Amenishs kinetische Sinne, in denen alle Gaben der gesamten Galaxie angelegt waren, aktivierten sich so rasch, dass SAT ihr nicht verbergen konnte, was ihn derart berührte, verwirrte, gar versteinern ließ. Auch sie nahm sich sofort die Kraft des Hologramms zu Hilfe und verbarg die empfangenen Dateien in ihrem Herzen. Bei der heiligen MA, Grausamkeiten konnten sich also identisch unter Zwillingen wiederholen. Der Magnetismus des Zwillingsgenoms ließ beide Individuen dasselbe Schicksal erleben. Was für ein Fehler in der Genetik! Bei der heiligen MA, sie musste sich zentrieren und ihm Linderung verschaffen, denn sie
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