Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
und Gegenstände, die sie schön fand. Rasch zog sie ein Hologramm über die vielen Regale mit buntem Inhalt und setzte sich so unschuldig und dankbar wie möglich auf die Bettkante.
„Dienstverweigerer! Liegst hier krank im Bett und wartest darauf, dass Papa kommt, um dich zu pflegen? Hatten wir eigentlich nicht vereinbart, dass wir die Finger von der Crew lassen? Was hast du eigentlich mit der Zweiköpfigen zu tun?“
„Auch mich freut es sehr dich zu sehen! Ich hatte wirklich eine ausgesprochen hungernde Sehnsucht nach dir. Magst du dich nicht ein bisschen zu mir kuscheln?“
REAS kannte seinen Chef und zweiten Teil. Schwachstellen und Emotionen konnte dieser nicht leiden. Ein kranker oder liegender Soldat stellte in SATs Augen Schwäche dar, die in Zeiten wie diesen nicht erlaubt oder besser noch, überflüssig war.
„Steh auf, faules Wesen! Über deine Affäre sprechen wir später. Angel, hilf ihm hoch. Und dann raus mit dir! Wie wir beide kuscheln, geht vielleicht noch Nar etwas an, aber dich mit Sicherheit nicht.“ SAT war ganz SAT, außen stahlhart und innen ein Engel. Aber das konnte er sich vor seinen Angestellten nicht anmerken lassen.
„Er kann nicht aufstehen”, flüsterte Angel.
„Warum zum verdammten SAT kann er nicht aufstehen? Er ist aus meinem Fleisch und Blut.“ Rauchend fackelte über seinem Kopf bereits die Haarsträhne ab.
„Er wurde verwundet”, sagte Angel, ohne dabei zu verdecken, dass es sehr ernst um REAS stand.
„Verwundet? So ein Irrsinn! Der ist aus meinem Blut, seine Wunden müssten binnen Nanopulsaren heilen! Was ist eigentlich genau geschehen?“
„SAT, jetzt wird erst mal gelandet und dann starten wir neu durch! Dein zweiter Teil liegt hier verletzt. Ich brauche nicht einmal einen Hauch meiner Gabe dazu verwenden, um die plasmischen Gewebefresser in seinem Rückenmark zu sehen. Das waren Marsianer. Ihre Waffenart rieche ich bis hier an die Tür. Jetzt wird es wirklich Zeit, dass du deinen Macho einmottest und deinem Klonbruder hilfst. Seine Seele ist bereits in Richtung MA-Nebel unterwegs!“ Narimbu konnte es nicht fassen. SAT schien durch den Schock, der mit seiner Vergangenheit und MICs Gralsgemahlin in Verbindung stand, völlig aus dem Raster zu gleiten. So hart und lieblos hatte er ihn nur seinen Feinden gegenüber erlebt.
„Das sehe ich selbst. Los geht es, bringen wir ihn auf Nibiru!“ Noch immer stand ihm die Härte im Gesicht. „ Ich bin ein echter Schuft. Nar hat recht, ich muss dringend auf die Liege von Linmar ”, dachte er bei sich, ohne den anderen gegenüber die Mimik zu verändern oder sich seine Gedanken anmerken zu lassen.
„Der Meinung bin ich schon lange“, stimmte Narimbu sichtlich genervt zu.
„Wer fragt eigentlich, was ich will? SAT, lass mich in den Nebel gehen, die Verletzung ist zu gravierend. Ich könnte meinen Posten einige Deka-Pulsare nicht besetzen. Setze Torix an meine Stelle, damit der Betrieb weiter gehen kann!“ REAS Stimme war leise und schwach. Sein sehr männliches Gesicht, das dem von SAT bis auf einige kleinere Abweichungen identisch war, war blass, nahezu transparent und mit tiefen Furchen durchzogen, die den anhaltenden Schmerz unterstrichen.
„Ja, wo wollen wir denn hin? Bist du am Wahnsinn! Hat er erhöhte Temperatur? Hast du ihm deine Aalearenkraft gegeben?“ SAT wich ein wenig von seiner Härte ab und wandte sich an Angel mit seiner letzten Frage.
„Was denn sonst! Glaubst du, er wäre ohne bis jetzt durchgekommen? Das war eine Schlacht hier vor der Bar! Auch Torix ist schwer verletzt worden, ganz zu schweigen von acht anderen Soldaten. Binyiin verlor sogar einen Arm. Es waren hunderte von Söldnern, eine Armada, die bewusst hierher geschickt wurde. Sie trugen alle das Abzeichen der Pentagramm-Galaxie. Wir hätten sie nicht in Schach halten können, wären nicht blau schimmernde Nymphen aufgetaucht, die ihnen mit ihrem Tanz die Schwänze zu Ständern aufheizten. Die Söldner hatten einen solchen Hunger nach der Energie von Sexualität, dass sie ob der Energieansammlung in ihren Schößen ohnmächtig wurden und einfach umfielen. Bevor jedoch diese ätherischen Wesen auftauchten, hatten sie viele unserer Crew schwer verletzt. Lea und ich sind schon seit Dekapulsaren als Pflegekräfte unterwegs. Wir füttern, wechseln Verbände, reichen reichlich vom Üblichen, um die Schmerzen im Griff zu haben. Erst heute haben wir die Bar wieder unbewacht in Betrieb genommen. Lea hat ein Hologramm darüber gezogen, so
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