Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Hoffentlich wiederholen wir das nicht gleich wieder. Denk daran, du musst auf das Schiff und deinem Bruder helfen. Wir können von maßloser Gnade sprechen, dass er nicht mit Amenish und uns im Raum war. Was wäre passiert, wenn er durch die Blutschwur-Verbindung deine DNS gelesen hätte? Ein Wunder ohnehin, dass es Katmir Sanfir verborgen blieb.“
„Glaubst du, ich sei in meinen Sinnen verrutscht? Ich schirme mich bewusst ab”, feixte dieser zurück.
„Halt deine züngelnde Energie zurück! Hätten Amenish und ich nicht augenblicklich ein Hologramm gezündet, wärst du aufgeflogen! Denk gar nicht daran, dass die Königin-Mutter dieses Erlebnis auf sich beruhen lässt. Sie wird dir die einzigartige Kobra-Kraft anbieten, um dieses Thema für dich zu heilen. So geht es nicht weiter! Auch für mich nicht. Bedenke, wir teilen dieses Schicksal. Jeder von uns auf seine Weise!“
„Was teilt ihr? Liebt ihr euch also doch körperlich?“ Angel hatte nur einen Bruchteil der telepathischen Konversation der beiden Krieger mitbekommen und was sie hören wollte, hörte sie. Sie hatte schon lange den Verdacht, dass Narimbu das gleiche Geschlecht bevorzugte. Besser formuliert in der Sprache des Arkturianers: Das gleiche männliche Schwingungsraster.
„Nein, wir paaren uns nicht! Er steht auf weiblich und ich auch. Raus jetzt hier, du Wesen mit vier Ohren. Bring mich zu deinem Partner”, blaffte SAT sie an. Im Verdrängen und Überspielen war er wirklich Meister.
Narimbu sah seinen besten Freund aus dem Büro stapfen, als wäre nichts gewesen. „ Na warte, du Schauspieler. Du kommst bei Linmar auf die Couch.“
Im oberen Teil des alten Sternenkreuzers befanden sich kleinere Abteile. Unter SATs Kommando, also unter seinem privaten, standen mehrere Soldaten, die er selbst ausgebildet hatte. Sie dienten ihm schon seit vielen Zyklen. Seine eigene Crew war dazu ausgebildet worden, Völker und Gesellschaften auszuspionieren, um hinter die Machenschaften der DNS-Händler zu kommen.
Er sorgte für jeden Einzelnen von ihnen. Jedem Soldaten stand ein eigenes Abteil zur Verfügung. Der ausrangierte Sternenkreuzer bot reichlich Platz für mindestens über tausend Mann. Natürlich war SATs eigene Residenz in diesem Schiff weit größer als die seiner Crew und für niemanden außer seinen Gespielinnen oder Narimbu zu betreten und auch zu sehen. Er war ein Meister im Verspiegeln von Realitäten und einem ungeübten Auge entging der Eingang zu seinem Refugium. Was man am Vortex der Bar nicht sehen konnte und niemand sehen sollte: hinter dem Liegeplatz des Schiffs befand sich ein üppiger Garten, den SAT kreiert hatte. In ihm wohnten alle seine eigenen Versionen von Blumen, Bäumen, Tieren und Früchten. Asiris, der Standort der Bar, war ein unglaublich karger und trockener Ort. Da SAT jedoch viele Mondzyklen lang keine Aufträge von der arkturianischen Regierung erhalten hatte und Langeweile nicht zu seinen liebsten Eigenschaften gehörte, hatte er sich als Gärtner und Voyeur die Zeit vertrieben. In seinem persönlichen SAT Paradies hatte er blauschimmernde Nymphen kreiert, die ihrem Meister die Abende mit traumhaften und erotischen Tänzen versüßten.
„Hier rechts”, tönte Angel, als wüsste ihr Boss nicht, in welchem Zimmer er sie untergebracht hatte.
„Zweiköpfige, ich weiß, wo ich meine Leute unterbringe. Hier rechts!”, fauchte SAT schon wieder. Es schien ihm besser zu gehen.
„Ich weiß nicht, wie viele Äonen ich noch mit dir altem Sack verbringen muss, bis du lernst, wie man mit Frauen umgeht. Es ist wirklich ein Hohn, dass ausgerechnet du mein bester Freund bist. Ich hoffe sehr, du färbst nicht eines Tages auf mich ab.“ Narimbu wollte ihm für seine Unhöflichkeit eigentlich ein Bein stellen, beließ es aber mit einem ordentlichen Schlag auf den Rücken.
„Aua, ich habe auch Gefühle”, raunte ihn dieser an, eine Hand bereits zum Gegenschlag erhoben. „Spar dir den Unsinn. Mein Herz krampft immer noch!“ Mit den zum typischen Dreieck verzogenen Augenbrauen und der Ich-bin-der-Boss-Miene polterte er durch die Türe an Angel vorbei. Diese machte ihren Körper einfach nur rasch transparent und schoss durch den massigen Körper des Rehabilitierten. Keinesfalls sollte ihr Chef sehen, was sich da noch für Gegenstände in ihrem Schlafzimmer befanden neben dem Bett, dem Kranken und ihren alltäglichen Dingen.
Angel war ein bisschen romantisch, wie REAS es nannte. Sie sammelte von allen Sternen kleine Dinge
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