Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Königin wiederbelebt und das Konzil versammelt sich in wenigen Pulsaren. Für einen ausreichenden Schwatz unter Männern ist mein Terminkalender derzeit wirklich zu voll. Lass mich einfach mit den Jungs reinkommen und dann reden wir über alles. “
„Na, bei der heiligen MA, der hat eine Laune. MIC, ich bin heilfroh, dass du nicht so ein wandlungsfähiger Emotionschaot bist! Er hat zwar Recht, aber muss er denn die Dinge immer so eiskalt in den Raum schmeißen? Ich habe ja schließlich auch Gefühle. Mir geht es ernsthaft schlecht, seit ich dieses Schiff hier auf dem Bildschirm sehe. Bei mir reagieren sämtliche Raster. Mir scheint, als wäre jemand auf der Sphäre, den ich eingeweiht habe. Ich spüre die Verbindung der Siegel. Dort muss eine Niam sein. Eine hohe Niam, eine besondere Würdenträgerin der geliebten Venus!“ GABs Aura waberte, ein schlechtes Zeichen. Seine ansonsten so weichen, aber auch männlichen Gesichtszüge waren von tiefen Furchen der Angst gezeichnet und seine Augen vibrierten in einer eigenartigen, nervösen Frequenz. Auch seine Hände begannen zu leuchten. Das für sein Wesen typische Heilerleuchten aktivierte sich nur bei Bedarf oder wenn er ahnte, dass er mit seiner Gabe gleich zum Einsatz kam. Seine Sinne schweiften zurück in die Vergangenheit und prüften seine Erinnerungen. Er wollte die Energieraster lesen und sich erinnern, zu wem das Muster gehörte.
„ GAB, was habe ich gerade gesagt? Eine Niam von der Venus wurde entführt. Konzentriere dich! “ SATs Augenrollen sagte alles weitere.
„Es scheint wirklich schlimmer zu werden! Soll ich Linmar holen? Brauchst du ihre Nähe? Setzt dir die Gralspaarung denn wirklich so zu?“
„Halt den Mund, MIC! Spürst du denn nichts?“ GAB fixierte seinen besten Freund, den Kommandanten der Föderation von Arkturus, Lord Michael. „Du fühlst absolut nichts?“
„Mir geht es nicht gut, seit wir auf Denebola waren. Das eine Ragton, das uns ME-AN gezeigt hat, hat mir die Laune verhagelt. Obgleich wir ja alle zu dem Entschluss gekommen sind, es handelte sich um eine Illusion. Aber es ist eben so, dass das Gesicht meiner Frau zu sehen war. Angst ist seither mein Begleiter und natürlich trägt das Vermengen der DNS auch dazu bei, dass ich derzeit noch keine klaren Bilder oder Emotionen habe. Ich bin erschöpft. So nennt man das doch, oder? Die anderen Speziesformen außerhalb von Arkturus nennen das doch so, ausgebrannt und erschöpft. Manche sagen auch müde, wenn ich mich nicht irre.“
GAB hätte es lieber gehabt, nicht gleich einen derartigen Monolog von seinem Freund zu hören. „Müde, der spinnt wohl“, dachte er sich.
Es war mehr als über hundert Deka-Pulsare her, dass sich die gesamte Flotte von Arkturus und auch die Priester in den Hyperraum zurückgezogen hatten und in den Tetaschlaf gegangen waren.
„Athenia Pallais ist auf diesem Schiff. Das Ragton war keine Illusion. Sansir ist bei ihr!“ So ruhig und still hörte man GAB nur sprechen, wenn er eine Botschaft überbringen musste, die ihm nicht gefiel. „Riegelt sofort die Ankunftshalle ab! Da ist eine schwarze, verseuchte Kobra mit einer Venuspriesterin im Anflug. Abriegeln, sage ich, sofort. Schickt mir Verstärkung!“
„Wissen wir”, dröhnte es wie aus einem Munde durch die Sprechanlage.
„Wollt ihr wohl mit der Brüllerei aufhören? Das ist ein lebendes Schiff und keine Kampfarena. Wir wissen, wer da kommt! Beweg deinen engelsgleichen königlichen Hintern sofort zu mir in das zweite Labor. Für deine Frau ist bereits alles vorbereitet. Schwing dich rüber!“
Das mit dem Schwingen war im wahrsten Sinne des Wortes so gemeint. Linmar hob für MIC das Protokoll auf, sodass er auch mit seinem Seelenpotential und nicht nur durch biologische Energie erscheinen durfte. Für gewöhnlich teleportierte man auf Nibiru, um das gefährdete Gleichgewicht der plasmischen Masse nicht zu stören. Wurde jedoch eine bewusste Schwingung benötigt, die durch jeden einzelnen Krieger und durch einige Priester und Priesterinnen repräsentiert wurde, erlaubte man der Energie sich auf Nibiru zu zentrieren, um einen besonderen Raum zu manifestieren.
„Wieso weißt du es und ich nicht?”, sandte GAB ihr sogleich auf telepathischem Weg zu.
„Weil ich weiser bin als du, mein geliebter GAB. Weil ich weiser bin”, neckte Linmar ihren zukünftigen Gralsgemahl. „Amenish hat das eingefädelt und im Vertrauen auf unser aller Verschwiegenheit durchgezogen. Du kennst die
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