Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
dass es von außen so aussieht, als würde unsere Garde den Sternenkreuzer nach wie vor schützen.“ Aufgebrachtheit war aus Angels Stimme zu hören, Sorge um die Crew und natürlich um REAS, aber auch große Erschöpfung.
„Wann hat das stattgefunden?“ SAT blickte nun weniger hart, aber mit großer Sorge seine erste Barfrau an.
Er kannte die Zwillinge Angel und Lea seit ihrer Geburt und hatte sie gerettet. Sie waren von ihrem Stamm ausgestoßen worden. Angel wegen ihrer Hautfarbe und Lea wegen ihrer drei Köpfe. Obwohl das echsenähnliche Volk ausschließlich zweiköpfig war, gab es einen sehr strikten Rassencodex. Für gewöhnlich wären die beiden Schwestern einfach dem Tod durch Verhungern ausgesetzt worden, wäre SAT nicht vor Ort gewesen, um ganze Frachter voll Zusatzstoffe für das Übliche einzukaufen, hätte er die Schwestern nicht retten können.
Der Diabolische selbst war ein Erschaffer, ein Schöpfer von Kreaturen und verschiedenen Lebensformen. Er hasste Rassismus oder Gesetze und Völker, die Artentreue als Verhaltenskodex gewählt hatten. So nahm er beide mit und ließ sie von einer Niam hier auf Asiris erziehen. Shelian, eine Niam der Leoniden und von ME-AN gesandt, um ihm zu helfen, erzog seine beiden Mädchen, wie er sie liebevoll nannte. ME-AN war ihm ähnlich, denn auch er verachtete dem Rassenkodex untergeordnete stellare Gesellschaften und Clans. Leider gab es davon zu viele im Velatropa Sektor.
„Vor wenigen Deka-Pulsaren? Vielleicht... Ich weiß es nicht mehr, SAT. Fragen wir Nibiru. Die zeichnen durch die Spiegelvortexe alles im Umkreis auf. Sie können mit Sicherheit einen Zeitzonenabgleich machen.“ Angel zuckte mit der Schulter. Zu gerne wäre sie nun von ihrem Ziehvater, ihrer Amme Shelian oder von REAS in den Arm genommen worden. Sie war wirklich nahe am Kippen, an einem Umkippen, das wiederum verheerende Folgen haben würde.
Seit dem Überfall hatte sie nicht mehr die Zeit gefunden, sich das überlebenswichtige Aurozyntox zu spritzen. Angel und ihre Schwester waren in einem anderen Ionosphären-Klima geboren als Asiris es hatte, weshalb sie beide unter einer Art Immunsystem Schwäche litten. SAT hatte eine Menge Gentechniker beauftragt, um für ein geeignetes Medikament zu entwickeln. Eine ausgewogene Kombination aus Cholerium Staub, weißem Gold und den Aminosäuren der plejadischen Frucht Nairinú half den Zwillingen, in jeder Atmosphäre zu leben. Dies war nicht ohne Eigennutz für SAT gewesen, da er seine beiden Mädels grundsätzlich auf all seinen Reisen mitnahm.
Obwohl die Zwillinge einer Rassengattung der Echsen entsprangen, waren sie außerordentlich schön in ihrer Gestalt. Ihre Gesichter waren eben, gleichmäßig und humanoid. Das Einzige, was bei den Kindern an eine Echsenrasse erinnerte, waren ihre langen, regenbogenfarbenen Schwänze, an deren Spitzen sich kleine Flügel befanden.
Als SAT die beiden Mädchen heranwachsen sah, war es ihm nicht entgangen, dass eine andere höher entwickelte Schlangenrasse sich mit einer Echsen Frau, der Mutter der Kinder, gepaart hatte. Ein genetischer Verstoß, aber nun waren es nun mal seine Mädels und er ihr Ziehvater. Als Diabolischer stand es ihm frei, Rassen ins Leben zu rufen. Somit fragte niemand nach, woher die Kinder stammten. Nicht einmal die Kinder selbst fragten je nach ihren Eltern. Vielmehr kamen sie gar nicht auf die Idee. Die Galaxis war schließlich voll von den Kreationen ihres Ziehvaters. Ziehvater war das einzige Wort, das darauf schließen ließe, sie würden nicht aus seiner Kreation entstammen, aber sie fragten nicht nach.
„Du bist auf Entzug?“ Er kannte sehr wohl die Verstimmungen und farblichen Veränderungen, die seine Mädchen erlebten, wenn sie ohne das Aurozyntox auskommen mussten. Einige Male schon war ihnen der Vorrat ausgegangen.
Er öffnete seinen schwarzen Ledermantel, dessen Berührung ihn immer an seinen großen Freund Navajo erinnerte, und kramte zwei Ampullen des Medikaments hervor.
„Setze dir die Ampullen, beide, unverzüglich! Hat deine Schwester sich versorgt?“ SAT musste nun seine Maske fallen lassen. „ Die beiden Schwestern sind wie meine leiblichen Kinder. Wären so wie seine Kinder “, schoss es ihm durch den Kopf. „ Keine weiteren Gedanken daran, keine weiteren Erinnerungen, bleibe im Hier und Jetzt. ”
„Nein, auch Lea ist unterversorgt. Sie ist außerdem verletzt.“ Angel setzte sich die Ampulle bereits am Hals an. Sie musste sich das Zeug, wie sie es
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