Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
und einfühlsamen Königin hatte das Gleichgewicht gebracht. Ihr Kommen nahm jeder Mutter und jedem Vater die Angst, ihre Zöglinge in den Welten des Triebes zu verlieren. Sie war die Königin, die forschte und den intelligenten Schritt fand, den es zu wagen galt und den man wagen musste, um die triebhafte und haltlose Natur zu bändigen. Königin Nejusha fand die Lösung für den vererbten Trieb, indem sie ein Elixier zur Wandlung des Reifehormons brachte. Ein Elixier, das, so hatte es der König als Gesetz einführen lassen, jeder Familie als Grundrecht zur Verfügung stand. Das Königspaar war von Anbeginn ein willkommenes Paar zweier völlig unterschiedlicher Speziesformen gewesen, da diese Vereinigung die nötige Veränderung brachte. Ja sogar eine Gefahr verringerte, die vielen Leoniden in ihren Reifeprozessen das Leben kosten konnte. Denn der Trieb bildete nicht nur Aggression, sondern auch tödliche Depression, die einen Leoniden von der Schwingung der göttlichen Mutter in einem solchen Ausmaß entfernte, dass eine Regulation der Psyche im Sinne der Herzensphilosophie kaum mehr möglich war.
„Je länger ich hier laufe, umso mehr wird mir bewusst, welcher Dämon sich gebildet hat.“ SAT schlenderte hinter seinen beiden Freunden her und konnte den Blick nicht von der kunstvollen Innenarchitektur wenden, weil er jedes noch so kleine Detail verinnerlichen wollte.
„Hm, ich sage, es ist Rache, der Dämon der Rache, der sich hier lebendig zeigen wird!“
„Das ist ja jetzt wohl nicht ganz dein Ernst?”, stieß Narimbu hervor, der hören konnten, wie Chronicles Lichtknoten verwalteten.
„Du wirst mir nicht sagen, dass Denebola in die Rache stürzt! Du wirst mir sagen, dass du diesen Dämon bändigen und ihn in dich aufnehmen kannst, ist das klar? My Soul, ist dir klar, was ich von dir fordere? Hör jetzt auf, diese Gegenstände zu betrachten. Rache, mein geliebter SAT, war der Grund für den Krieg zwischen ME-ANs und Nés Vorfahren. Rache, die auf Tratsch aufgebaut war. Rache wegen Lilianar!“
Narimbus Hologramme begannen bereits, vor seinen Augen den Krieg widerzuspiegeln. Seine Retro-Psychokinese hatte sich aus seiner eigenen Angst heraus aktiviert, nochmals in einen derartigen Krieg verwickelt zu werden.
Damals hatten MIC, SAT, GAB, RAPH und die gesamte Kriegerschar des Ordens der MA einschreiten müssen, um das Schlimmste für beide Parteien zu verhindern. Né und ME-AN waren die ersten Botschafter des Friedens und ihre Liebe war in dem zarten Neubeginn die erste Begegnung für das gegenseitige Verstehen zweier Kulturen.
Augenblicklich war SAT bei ihm.
„Atmen, TAO wieder herstellen! Sofort!“ Er hatte wieder die Rolle des Beschützers für Narimbu übernommen. Diesmal jedoch war noch etwas Anderes im Spiel. Narimbu hatte eine emotionale, persönliche Rückkopplung in seinem Gedächtnis aktiviert. Nicht gut, ein sehr schlechtes Zeichen für ihn.
Wie viele Mitglieder des Ordens kannte auch er als Mischwesen Partnerschaft und Liebe. Narimbus Gralsgemahlin Theresia war ebenso Arkturus-Priesterin wie er Arkturus-Krieger. Theresia war Venusierin und ein Lebewesen, dessen Schönheit und Anmut, Liebe und Großherzigkeit alles überragte. Eine Frau, stur, elegant, natürlich und anmutig. Theresia hatte kein Programm, keinen Instinkt, keine Natur für Bösartigkeit.
EAT hatte einen Verletzten auf die Venus gebracht, den sie gefunden hatte, als sie von einem Forschungsflug zurückgekommen war und auf einem Stern ihr Schiff anhalten musste, damit es aus sich selbst heraus neue Kraft gewinnen konnte. Der hilflose Mann hatte auf der Erde dieses Sterns gelegen und war dort aus unbekannten Gründen alleine zurückgelassen worden. Sie hatte ihn direkt zum Zentrallabor der Venus geflogen, welches sie selbst für das Projekt Genejusha errichtet hatte, denn Venus war GAYA nahe. Ein guter Ort, um rasch zu operieren. Niemand hatte gewusst oder geahnt, dass sie mit diesem Mann einen Flüsterer direkt auf den Planeten der Unschuld brachte. Nach dem schrecklichen Verlauf der Geschichte hatte sie die Askese gewählt. Sie hatte ihren Gralsgemahl NIAOB verlassen und war für lange Pulsare zu ihrer Schwester auf GAYA verschwunden. Theresia war von dem Flüsterer ausgesaugt, gepfählt und mit dem Mal der Kreuzigung signiert worden. Ihr Leib war verbannt, die Qualen zu tragen, und ihre Seele fand Zuflucht bei den Nanktas hinter der Zentralsonne SOLRA. In Narimbu war seither alles gebrochen, was es in ihm gab. Nur der
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