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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Anschuldigungen?«
    »Das geht nur Mister Gregory und den Superintendenten etwas an, Miss.« Er senkte die Stimme. »Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg, bevor ich Sie betäube.«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, bevor ich Sie blende«, zischte Iridium zurück. »Sie werden ihn nicht mitnehmen.«
    Der Anführer des Teams machte eine Kopfbewegung zu einem seiner Männer. Der ergriff blitzschnell Iridiums rechten Arm, drehte ihn auf den Rücken und hielt sie fest.
    Sie wehrte sich heftig, aber um sich zu befreien, hätte sie in Kauf nehmen müssen, dass er ihr den Arm brach.
    »Also, hören Sie mal!«, schnappte Charisma. Noch stützte sie sich auf ihren Zeigestock, machte aber Anstalten, sich einzumischen. »Sie können doch nicht einfach in mein Klassenzimmer marschieren und so mit meinen Schützlingen umspringen.«
    »Halten Sie sich da raus«, grollte der Sicherheitsmann. »Sie haben ja keine Ahnung, was man diesem Jungen vorwirft.«
    Iridium warf Hornblower einen hasserfüllten Blick zu. Sein Mund stand zwar offen, ansonsten beobachtete er das Geschehen aber mit offensichtlichem Gleichmut.
    Frostbite musste dasselbe gedacht haben wie sie, denn er drehte sich zu Hornblower um. »Du kannst dein Testament machen, Tyler. Ich werde deinen mickrigen Pimmel tieffrosten. Und dann brech ich ihn ab und steck ihn dir in den Mund!«
    »Ich?«, quiekte Hornblower. »Ich hab dich nicht gemeldet. Ich bin doch nicht blöd!«
    Die Männer des Eindämmungsteams tauschten verwunderte Blicke. »Ich glaube, wir haben uns nicht geirrt«, sagte der Anführer.
    »Nein«, sagte Frostbite. »Nein, Sie haben sich nicht geirrt. Ich bin schwul. Ich mag Männer. Wenn ich unter der Dusche stehe, denke ich an Keanu Reeves. Ich küsse Männer, und eines Tages werde ich Männer ficken. Und ihr könnt alle einfach aufhören, hinter meinem Rücken über mich zu flüstern. Weil ihr nämlich absolut recht habt – ich bin ein verdammter Homo!« Er starrte mit zornigem, forderndem Blick im Raum umher, auf die anderen Schüler. »So! Nun habt ihr, was ihr wolltet, stimmt’s?«
    Iridium versuchte mit aller Kraft, sich dem Festhaltegriff zu entwinden. »Derek …«
    Frostbite beachtete sie gar nicht. Er wandte sich zu Chen um. »Es tut mir leid. Ich weiß, du hast nicht gewollt, dass es auf die Art passiert. Bitte, glaub mir!«
    Red Lotus sah zu Boden und ging mit langsamen Schritten von Derek weg. »Mir tut es auch leid, Derek.«
    Ein anderer Sicherheitsmann fasste Chen an der Schulter. »Du hast das Richtige getan, mein Sohn. Nach dem Unterricht bringen wir dich in den Trakt der Geistkräfte, damit deine Behandlung sofort beginnen kann.« Iridium war, als ob ihr der Boden unter den Füßen wegrutschte.
    Aus Frostbites Gesicht war alle Farbe gewichen. »Chen«, sagte er mit rauer Stimme, »du hast uns gemeldet?«
    »Wenn ich nicht in eine Therapie einwillige, bekomme ich keinen Sponsor«, erwiderte Chen leise. »Ich muss in der wirklichen Welt überleben, Derek. Wie kann ich denn ohne Geldgeber ein richtiger Held sein? Wenn mich die Leute anstarren und hinter meinem Rücken reden?«
    »Wie konntest du das nur tun?«, schrie Frostbite. »Ich liebe dich!«
    Der Sicherheitsmann hielt Frostbite mit seinem Gummiknüppel zurück. »Das geht vorbei.«
    »Fick dich.« Frostbite tauchte unter dem Arm des Beamten hindurch, rannte hinüber zu Chen und ergriff seine Hand. »Das hier spielt doch keine Rolle. Wir können alles hinschmeißen und bei meiner Tante auf Hawaii leben. Dort ist die Schwadron freundlicher –«
    »Ja«, sagte Chen kühl. »Und ich werde eine verdammt geile Karriere machen. Surfer vor Sonnenbrand retten.«
    »Bewegung«, sagte der Sicherheitsmann und zog die beiden auseinander. »Du gehst nach oben, Gregory. Sofort.«
    »Ich brauche keine Therapie!«, brüllte Frostbite und wehrte sich verzweifelt. Einer seiner Schläge traf den Schutzschild eines Sicherheitsmannes und knallte gegen dessen Nase. Sofort spritzte Blut.
    Zwei Sicherheitsleute feuerten ihre Betäubungsgewehre auf Derek ab. Er brach zusammen und landete zusammengekrümmt auf dem Boden.
    »Aufhören!«, schrie Iridium gellend und erzeugte eine Strobokugel.
    Als sie nach ihrer Macht griff, ging der Alarm los, und die anderen Schüler hielten sich die Ohren zu.
    Der Sicherheitsmann, der Iridium gepackt hielt, stieß sie zu Boden, genau neben Derek. Der versuchte, sich mit dem letzten bisschen Kraft, das ihm geblieben war, gegen die Betäubungshandschellen zu wehren, die man ihm

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