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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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auch seine Aufmerksamkeit fesseln mochte, es hatte nichts mit Jet zu tun.
    Sie gab vor, nicht verletzt zu sein. Oder sich keine Sorgen um ihn zu machen.
    Schließlich wusste jeder, was mit Schattenmächten am Ende passierte. Irgendwann.
    Aber hier, an der Akademie, würde es doch sicher jemandem auffallen, wenn Night begann, sich irgendwie … merkwürdig zu benehmen.
    Jet musste an ihren Vater denken und warf Iri einen Blick zu. Die grinste breit und sah aus, als hätte sie soeben einen unglaublichen Sieg errungen.
    Vielleicht war es ja besser, wenn Night den Kontakt mit ihr vermied. Iri und sie waren jetzt sogar noch enger zusammen als damals im zweiten Ausbildungsjahr – bevor Jet ihren Ohrknopf bekommen und so enorm an Selbstvertrauen gewonnen hatte. Sie erinnerte sich noch ganz genau an diesen Tag, sah Dawnlighters hassverzerrtes Gesicht vor sich, sah, wie sie Jet hatte töten wollen.
    »Jet, hallo! Aufwachen.«
    Jet blinzelte. »Tut mir leid. Ich war in Gedanken.«
    »Sie sagen gerade, was bisher passiert ist.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass du mich zwingst, mir irgend so ne blöde Realityshow für Außermenschliche anzusehen.«
    »Komm schon. Das wird dir guttun. Bildet den Charakter.«
    Na ja, vielleicht war es ja wirklich nicht die totale Zeitverschwendung. Sie könnte währenddessen darüber nachdenken, wie in Zukunft ihr Kampfanzug aussehen sollte. Sie könnte sich vielleicht von Nights Ausstattung inspirieren lassen, nicht nur, was die Handschuhe betraf. Das würde ihm doch sicher gefallen, oder? Sie könnte ganz auf die Furcht einflößende Schiene setzen. Wenn die Leute Angst vor ihr hätten, dann würde diese Angst den Großteil ihrer Arbeit erledigen.
    Bei dem Gedanken musste sie lächeln.
    Sie war immer noch ein bisschen dünn und auch nicht sehr groß. Also musste sie den Mangel an körperlicher Präsenz auf andere Art ausgleichen. Der Kampfanzug musste ausgepolstert sein. Das würde sowohl zusätzlichen Schutz bieten als auch ihre Figur verbessern. Außerdem brauchte sie eine Kapuze oder Maske, um ihr Gesicht zu verbergen, um es von etwas recht Hübschem zu etwas Geheimnisvollem zu machen. Und natürlich einen Umhang, dachte sie, und vor ihrem geistigen Auge erschien Night mit seinem Mantel, der sich wirbelnd um seine Beine bauschte. Vielleicht sollte sie sogar Schuhe mit dickeren Sohlen und hohen Absätzen tragen, damit sie größer wirkte … Uff. Sie hätte »Femme Fatale« als Wahlpflichtfach belegen sollen. Dort konnte man nämlich lernen, auf Stöckelabsätzen zu balancieren …
    »Was stöhnst du denn so?«
    Jet lachte. »Mode. Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich mit Stöckelschuhen aussehen würde.«
    »Heiliger Bimbam, was für ein Anblick!« Iri prustete vor Lachen. »Lass mich raten. Du denkst auch über ein Bustier und Stahlarmbänder nach.«
    »Ich? Licht, nein. Ich will mir doch vor einem Kampf nicht die Achselhaare rasieren müssen.«
    »Ich sag’s dir: Stöckelschuhe und ein Bustier. Vielleicht einen Lederbikini, um männliche Gegner mit deinen weiblichen Reizen abzulenken.«
    »Großartig«, kicherte Jet. »Deckname: Bikini.«
    »Genau. Kein Kampfanzug. Nur nacktes Fleisch, wohin das Auge blickt.«
    »Wohin das Auge blickt? Würde ich in einem Bikini vielleicht fett aussehen?«
    »Oder vielleicht ein Ganzkörperanzug aus PVC …«
    »Nicht so gut wie Leder«, gab Jet zurück und verbiss sich ein Kichern. »Viel zu steif. Engt zu sehr ein.«
    »Alles klar, die Domina-Variante scheidet also aus. Na gut, dann eben ein hautenger Elastan-Anzug, kein Uniformdress. Ja, so ein Ding und dazu Stöckelschuhe – das wird so was von heiß aussehen.«
    »Haha, sehr gut. Deckname: Elastica.«
    Iri strahlte. »Genau. Das gefällt mir!«
    »Du bist verrückt.«
    »Nein, ich bin von uns beiden die Verbrecherin. Du bist die Verrückte.«
    Gackernd und kichernd gingen sie in den Anbau des Gemeinschaftsraums, um sich Popcorn zu machen. Iri wurde sauer, weil es drei Minuten dauerte, bis die Maiskörner aufplatzten, und lief aufgeregt hin und her. Jet wünschte sich, Power Plant würde zufällig vorbeikommen. Mit einer Berührung könnte sie die Sache enorm beschleunigen. Als das Popcorn endlich fertig war, gingen sie zurück in den Gemeinschaftsraum für die Schüler des fünften Ausbildungsjahres. Es dauerte noch genau fünf Minuten, bis die Serie anfing. Etliche Mitschüler hatten sich bereits versammelt und die drei Sofas und alle herumstehenden Stühle in Beschlag genommen. Also mussten

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