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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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musste. Und es war das Beste, was ich tun konnte, Callie, verdammte, verfluchte Scheiße!«
    Iridium öffnete den Mund. Eine bösartige Erwiderung lag ihr auf der Zunge. Aber dann schienen Jets Worte zu ihr durchzudringen, und sie schwieg. »Du hast dafür gesorgt, dass sie mich ins Gefängnis stecken wollten«, sagte sie schließlich.
    »Ja.«
    »Und jetzt sitzt du hier und wagst zu behaupten, dass du mir damit helfen wolltest?«
    Jet seufzte. »Ja.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Ehrlich gesagt, ist es mir völlig egal, ob du es glaubst oder nicht. Es ist die Wahrheit.«
    Jet senkte ihre Stimme und fuhr fort. »Nachdem du entkommen warst, haben sie mir das Leben zur Hölle gemacht. Sie haben mich stets und ständig spüren lassen, dass es meine Schuld war.«
    »Och, arme kleine Heldin. Das war es also? So ein kleines Missgeschick hat ausgereicht, damit sie dich die ganze Zeit an der Leine halten konnten und du auf Kommando mit dem Schwanz gewedelt hast?«
    »Nein.« Jet schloss die Augen. »Was geschehen ist, ist geschehen, Callie.«
    »Ja, richtig. Und ich bin am Arsch. Du kannst es doch gar nicht erwarten, hier auszubrechen und mich direkt vors Exekutivkomitee zu schleifen. Dich in den Medien damit zu brüsten, dass du deinen Fehler von vor fünf Jahren wieder ausgebügelt hast!«
    »Vor einer Woche«, sagte Jet weich, »hättest du recht gehabt. Sogar vorhin noch.«
    Vielleicht hatte Iridium etwas in ihrer Stimme bemerkt, denn sie hörte von einem Moment zum anderen auf, Jet mit Vorwürfen zu überschütten, mit boshaften Spitzen, die ihr tief unter die Haut gingen und sie in der Seele trafen.
    Heiliges Licht, wie lange bin ich ihre Marionette gewesen?
    »Jet?«
    »Sie sind in meinen Kopf eingedrungen«, wisperte sie. »Sie haben irgendetwas mit mir gemacht. Oh Licht, und auch mit meinem Geist. Ich kann noch nicht mal ihren Namen sagen, ohne sofort freundliche Gedanken zu bekommen. Und selbst in dieser Sekunde, wo ich das sage, will ich ihnen immer noch dienen und die Heldin sein und von ihnen gelobt werden!« Die letzten Worte schrie sie heraus. Aber sie konnte nicht aufhören, konnte ihre Wut nicht mehr zurückhalten. »Sie haben mir eine so komplette Gehirnwäsche verpasst, dass ich noch nicht mal ihren Namen sagen kann, wenn ich sie in die finsterste Hölle wünsche!«
    Ihre Worte hallten in der Stille nach. Keuchend versuchte sie, ihre Fassung wiederzugewinnen.
    Schließlich brach Iridium das Schweigen. »Was ist passiert, Jet?«
    Jet traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Sie erzählte Iridium, wie Night sie damit beauftragt hatte, Lynda Kidder zu finden -und Frostbite ihr trotz seiner Feindseligkeit geholfen hatte. Sie erzählte ihr von Martin Moore und davon, was er und die Everyman Society mit der Reporterin gemacht hatten. Wie man ihr befohlen hatte, die Behauptung zu stützen, die Undergoths hätten mit Iris Hilfe Kidder gefoltert und ermordet. Von ihrem letzten Telefonat mit Night. Davon, dass die Everyman Society eine Übereinkunft hatte mit -
    Ihr Gehirn ging in Flammen auf.
    Jet kippte um und zerbiss sich fast die Lippen, um zu verhindern, dass sie vor Schmerzen qualvoll aufschrie. Das Feuer fraß ihre Gedanken.
    Ganz langsam ließ es nach. Schließlich blieb nur noch ein pulsierender Schmerz in ihren Schläfen zurück. Jet öffnete ihre Augen und blinzelte die Tränen weg. Sie lag zusammengekrümmt auf der Seite, und ihr Rachen tat weh.
    »Joannie?« Das war Iris Stimme. Weich und überraschend zärtlich. »Kannst du mich hören?«
    »Ja.« Sie schluckte und ächzte. Ihr Hals brannte wie Feuer. Am Ende musste sie doch geschrien haben.
    »Ich denke, ich weiß, wie sie es gemacht haben.«
    Jets Kopf ruckte herum. Sie blickte Iri an. Von der Bewegung wurde ihr wieder übel, und sie hätte sich um ein Haar erbrochen. Verfluchte Betäubungshandschellen! »Wie?«, presste sie heraus.
    »Dein Comlink.«
    Jet schnürte es die Kehle zu. Sie musste alle Kraft aufbieten, um den nächsten Atemzug zu nehmen. Beim ersten … Vorfall … in ihrer Wohnung, wollte sie da nicht ihren Ohrknopf benutzen? Hatte sie da nicht das dringende Bedürfnis verspürt, das Comlink ins Ohr zu klemmen und es anzutippen?
    »Bevor ich Ops lahmgelegt habe«, sagte Iridium, »sah ich Hunderte von Frequenzen. Sie empfingen nichts. Sie sendeten nur. Sie waren nicht Teil des Hauptnetzwerks.«
    Jet blinzelte Iridium fragend an. Sie wollte nicht verstehen.
    »Begreifst du denn nicht?«, fragte Iri. »Sie haben dir

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