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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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glitt auf, und Iridium drängte sich an dem Wärter vorbei. »Mister Bradford, es reicht. Hören Sie auf, solchen Lärm zu machen.«
    Ihr Gesichtsausdruck ließ Lester sofort ruhiger werden. »Wird aber auch verdammt Zeit, dass du kommst, Puppe«, knurrte er wütend.
    »Erweisen Sie dem Doktor gefälligst ein bisschen Respekt«, wies ihn der Wärter zurecht und hob als Warnung seinen Schlagstock.
    »Keine Sorge«, sagte Iridium mit einem falschen Lächeln. Sie hatte sich an den einzelnen Tisch gesetzt, der im Raum stand. »Wir kommen schon klar.«
    »Sie haben zehn Minuten.« Der Wärter warf Lester einen zornigen Blick zu und verließ den Raum.
    Als die Tür ins Schloss fiel, sah Iridium hinauf zu der riesigen Wanduhr. Tickend verrannen die Sekunden. Nachdem die übliche halbe Minute vergangen war, fauchte sie: »Was, Dad? Was in aller Welt ist so verdammt wichtig?«
    Lester atmete aus und ließ sich lässig auf seinem Stuhl nach hinten fallen. »Kannst du dir vorstellen, wie ermüdend es ist, eine ganze Stunde lang Obszönitäten in die Gegend zu schreien? Ich bin total erledigt.«
    Iridium schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Konzentrier dich, Lester!«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Du klingst wie deine Mutter, wenn du Lester zu mir sagst.«
    »Dad«, sagte Iridium zähneknirschend. »Wo. Liegt. Das. Problem?«
    Er beugte sich vor, und obwohl sie allein waren, sprach er so leise, dass Iridium ihr Ohr ganz nahe an seine Lippen halten musste, um ihn zu verstehen. »Iwanoff hat uns eine Nachricht geschickt.«
    »Toll«, entgegnete Iridium. »Das erklärt aber immer noch nicht, warum ich in Windeseile hierherkommen musste, um mir das Geschwafel von irgend so ’nem Corp-Lakaien anzuhören.«
    »Ex-Corp«, korrigierte Lester. »Er hat ihr Kommunikationsnetz programmiert. Dann haben sie ihn dabei erwischt, wie er Geld entwendet hat. Und zwar von den Konten, die den Helden zur Verfügung stehen, um ihre Ausgaben zu decken, zum Beispiel für ihre Runner, für ihre gemütlichen kleinen Wohnkäfige und Gott weiß was sonst noch alles. Sie haben ihn hier zusammen mit den Abtrünnigen eingebuchtet, um einen aufwendigen Prozess zu umgehen. Netter Kerl. Spielt Schach mit mir.«
    Iridiums Augen verengten sich zu Schlitzen. »Worauf willst du hinaus?«
    Lesters besorgter Gesichtsausdruck verwandelte sich, und es erschien dieses durchtriebene Grinsen. Iridium erinnerte sich gut daran. Es hatte alle Holoplakate geziert, mit denen Lester gesucht worden war, und die eine Zeit lang ganz New Chicago bedeckt hatten wie glitzernde Schneeflocken.
    »Während eines Spiels ließ er so nebenbei fallen, dass er in der guten alten Zeit die Kommunikationssysteme für die Helden programmiert hat. Und zwar von Grund auf.« Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Er hat alles gebaut, was die Typen in den hautengen Anzügen benutzen, um sich untereinander zu verständigen.«
    Iridium schnürte es die Kehle zu. »Was hat er dir gegeben, Dad?«
    »Alles.«
    Iridium stöhnte frustriert auf. »Angenommen, er führt dich nicht an der Nase herum – und ich möchte mir an dieser Stelle gestatten einzufügen, dass betrügerische Corp-Drecksäcke nicht gerade für ihre Ehrlichkeit bekannt sind. Was nützen uns denn schon ein paar veraltete Passwörter?«
    »Callie«, sagte er kopfschüttelnd. »Denk doch mal nach, Mädchen. Iwanoff hat alles programmiert. Einschließlich der kleinen Stimme in deinem Ohr, die dir sagt, wann du in dein Kostüm zu schlüpfen und hinaus in den Kampf zu ziehen hast.«
    Iridium riss erstaunt die Augen auf. »Ops? Willst du damit sagen, er hat auch Ops programmiert?«
    »Ops«, erwiderte Lester grinsend. »Er kennt jedes Passwort, jede Hintertür im Programm.« Er zuckte mit den Schultern. Das Grinsen war immer noch da. »Ich dachte mir, es sei meine Pflicht, diese Information an meine geniale Tochter weiterzugeben.«
    Iridium spürte, wie ihr Herz schneller schlug und sie unter ihrer billigen Verkleidung schwitzte. Sie musste sich wieder beruhigen, schließlich besaß sie nicht genug Informationen, um in allzu große Begeisterung zu verfallen. Noch nicht. »Dad, selbst wenn wir die Passwörter und all diesen Kram kennen, kann ich nichts damit anfangen. Ops wird von einem einzelnen Großrechner aus gesteuert, und der befindet sich mitten im Hauptquartier von Corp.«
    »Dann fällt dir also die Aufgabe zu, einen Weg dort hinein zu finden, oder?« Er lehnte sich auf seinem Stuhl nach vorne, soweit es

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