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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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nicht?«
    »Wenn ich es Ihnen sage, bin ich als Nächster dran!«
    O-oh. »Was ist mit Lynda Kidder passiert?«
    »Nein, ich –«
    Sie brüllte ihn an: »Was ist mit Lynda Kidder passiert?«
    Moore schlug seine Hände erneut schützend vors Gesicht. Zwischen zitternden Fingern hindurch wimmerte er: »Die Society hat sie.«
    Zumindest besser als Corp. »Wo ist sie jetzt?«
    »Die Tunnel«, sagte er kleinlaut.
    »Welche Tunnel?«
    »Unter der Stadt.« Er bekam einen Schluckauf. »Das Rattennetzwerk.«
    Oh … verdammt.
    Ganze zwei Sekunden lang wägte sie ab, ob sie Ops kontaktieren sollte oder nicht. Dann entschied sie sich dagegen. Night hatte ihr eingeschärft, diese Sache allein durchzuziehen, um ihren guten Ruf bei den Medien wiederherzustellen.
    Außerdem, wie schwierig konnte es schon sein, Lynda Kidder aus den Tunneln zu holen? So fanatisch die Mitglieder der Everyman Society auch sein mochten, am Ende waren sie doch nur Menschen. Keine wirkliche Bedrohung.
    Im Gegensatz zu dem Dunkel, das dort herrschte, wo Kidder gefangen saß.
    »Ziehen Sie sich an«, befahl Jet. »Wir gehen in die Kanalisation.«
    Hinunter in die Finsternis, wo Schatten wohnten. Wo die Stimmen flüstern würden und necken und kichern. »Und noch etwas, Mister Moore. Beten Sie, dass Lynda Kidder lebt und unversehrt ist. Falls nicht, werde ich Sie nämlich dort unten zurücklassen. Die Undergoths und die Ratten werden Sie schon finden. Haben Sie das verstanden?«
    Er schluckte vernehmlich und nickte.
    »Dann los. Bewegung!«



KAPITEL 30
    JET
     
    Die Schaffung einer Heldenidentität ist nicht nur ein Marketing-Instrument – vielmehr handelt es sich um ein vollständig neues Leben, das der betreffende Außermenschliche annimmt. Und zwar für den Rest seiner beruflichen Karriere und oft auch darüber hinaus. Wie eine neue Haut, in die er oder sie schlüpft und die sich nahtlos mit der alten verbindet.
    Die alternative Identität – Eine Einführung, Kapitel 2
     
    Atemlos stürmte Jet in ihr gemeinsames Zimmer, um Iri noch zu erwischen. »Los, komm! Die Ergebnisse sind da!«
    Iri zog eine Augenbraue hoch. Dann wandte sie sich wieder ihrem Chemie-Test zu. »So? Die können warten.«
    »Komm schon«, beharrte Jet. »Willst du sie denn nicht sehen?«
    »Was denn sehen? Welchen Blödmann sie mir als Partner zugeteilt haben? Warum sollte ich das wissen wollen?«
    Jet klappte vor Überraschung die Kinnlade herunter. Mit einem lauten Klick machte sie den Mund wieder zu. Dann starrte sie Iri an. Die ignorierte sie einfach! Unglaublich. »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil es genau der Moment in unserem Leben ist, in dem wir vollwertige Heldinnen werden?«
    »Jaja. Toll. Dann geh doch mal und bestell mir einen großen Haufen Beifall. Ich habe dazu nämlich weder Zeit noch Lust.«
    »Meine Güte, was ist denn mit dir los? Willst du wirklich nicht wissen, mit wem du ein Team bildest?«
    »Nicht wirklich.«
    Verrückt. Komplett verrückt. »Warum nicht?«
    Iri zuckte mit den Schultern und blickte unverwandt auf ihren Computer. »Sagte ich doch schon. Das hat Zeit.«
    Wären sie jetzt im ersten Ausbildungsjahr oder vielleicht sogar im zweiten, dann hätte Jet jetzt einen Rückzieher gemacht und Iri ihrer offenkundig gespielten Teilnahmslosigkeit überlassen. Aber dann bekam sie ihren heiligen, gesegneten Ohrknopf. Und sie war mit Samson … befreundet. Seitdem hatte Jet eine innere Stärke in sich entdeckt, die ihr vorher gar nicht bewusst gewesen war. Und so packte sie Iri jetzt am Arm und zog sie mit sich aus dem Zimmer, während ihre Freundin sich lauthals beschwerte und ihr unterstellte, sie sei verrückt.
    Nun, vielleicht stimmte das ja auch. Aber was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Als sie Iri grinsend mit sich in den Gang zerrte, trafen sie auf andere Schüler, die vor sich hin kicherten. Ein Mädchen klatschte laut Beifall.
    »Lass mich wenigstens meine Schuhe anziehen«, schrie Iri.
    »Damit du dich einschließen kannst? Kommt gar nicht in Frage, Prinzessin.«
    »Prinzessin?«
    Jet sah über die Schulter zu Iri und warf ihr ein Haifischgrinsen zu.
    »Naja, da du dir so viele Gedanken um deine Schuhe machst, dachte ich, es geht dir ums Aussehen. Zum Beispiel, dass deine nackten Füße nicht zu deinem Haarband passen, oder so was in der Art.«
    »Du bist wahnsinnig«, murmelte Iri und ließ sich weiterziehen. »Komplett durchgeknallt. Ich habe eine Verrückte als Mitbewohnerin.« Sie hob die Stimme und rief so laut, dass alle es hören

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