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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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weiß, wir waren nicht gerade die besten Freunde. Aber das ist Schnee von gestern. Jetzt sind wir alle auf derselben Seite – auf der Seite der Gerechtigkeit.« Sie streckte Jet ihre geöffnete Hand entgegen. »Freunde?«
    Verblüfft ergriff Jet Dawnlighters Hand und schüttelte sie, wobei sie sich in allerletzter Sekunde vergewisserte, dass kein Schatten aus ihr heraussickerte. »Ahm, sicher.«
    »Wundervoll«, strahlte Dawnlighter. »Ach du meine Güte, deine Hand ist ja eiskalt! Du musst dringend deine Blutzirkulation verbessern, Jet. Du kannst auf keinen Fall top sein, wenn du deinen Kreislauf nicht ankurbelst. Trink mehr Wasser.«
    »Oder etwas Stärkeres«, murmelte Iri.
    »Also, ich muss jetzt mein Mittagessen holen. Helden im Wachstum brauchen viele Nährstoffe, weißt du? Schön, euch wiederzusehen, Mädels!«, fügte sie hinzu. Dann drehte sie sich um und stellte sich am hinteren Ende der Schlange an, statt sich wieder an den Platz zu drängeln, an dem sie vor der Begegnung mit Jet gestanden hatte.
    »Was, in aller Welt, hat denn das zu bedeuten?«, fragte Jet.
    »Das bedeutet«, gab Iri zurück, »wir sollten unter allen Umständen vermeiden, jemals in die Therapie geschickt zu werden.«
    Jet starrte der Gestalt nach, die sich langsam entfernte, und sagte: »Eher küsse ich einen Everyman.«
    »Wenn man bedenkt, dass du schon mal ein Tänzchen mit einem von denen hattest, wäre das nicht so ein großes Ding.«
    Jet zischte mit zusammengepressten Zähnen: »Erinnere mich bloß nicht daran.«
    »Sieh es doch mal von der positiven Seite«, entgegnete Iri und führte Jet zurück an ihren Tisch. »Das nächste Mal, wenn wir uns mit einem Everyman anlegen, wirst du nicht zur Salzsäule erstarren.«
    »Ach, nein? Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Weil ich dir sonst deinen Hintern verbrenne.«
    »Abgemacht.«
    Trotzdem warf Jet für den Rest der Mittagspause immer wieder verstohlene Blicke hinüber an den Tisch, wo Dawnlighter saß und, umgeben von ihren alten Freunden, glücklich schwatzte. Stirnrunzelnd musste sie feststellen, dass ihr eigentlich die alte, gemeine, elitäre Ausgabe von Dawnlighter lieber gewesen war als das quietschvergnügte Wesen, das jetzt in ihrem Körper steckte. Zumindest war die alte Dawnlighter … echt gewesen.
    Diese hier sah aus wie eine wandelnde Werbung für die Akademie.
    Wenn das dabei herauskommt, schwor sich Jet, dann werde ich niemals zulassen, dass sie mich in eine Therapie stecken.
    Lieber sterbe ich.

KAPITEL 33
    IRIDIUM
     
    Keinem Bürger ist es gestattet, sich in die Ausübung Ihrer Dienstpflichten einzumischen. Sollte es jemand trotzdem tun, dann zitieren Sie einfach die vorbereitete Erklärung über Ihre Tätigkeit für Corp zum Schutz Ihrer Heimatstadt und wünschen ihm einen guten Tag.
    Handbuch der Schwadron für den Streifendienst,
    Abschnitt III
     
    DREI MONATE SPÄTER
    Frostbite sog die übel riechende Luft von Looptown ein und zog die Nase kraus. »Echt beschissen.«
    Red Lotus grinste hinter der Atemmaske, die die untere Hälfte seines Gesichts bedeckte. »Mich stört’s nicht.«
    Frostbite boxte ihn gegen die Schulter. »Ich hasse dich, Mann.«
    »Können wir uns jetzt bitte konzentrieren?«, sagte Jet und tippte etwas in ihr Armband ein.
    Iridium lachte. »Jetzt bleib mal ganz cool, Jet. Das ist doch nur eine dämliche Übung.«
    »Na und? Trotzdem müssen wir unser Bestes geben.«
    Iridium verdrehte die Augen.
    Nach dem Desaster in Litte Shinjuku letztes Semester hatte der Hover sie in Looptown abgesetzt. Dort war es zwar sicherer, aber genauso dreckig.
    Vorübergehende Fußgänger warfen den sechs Teenagern neugierige Blicke zu. Ein Cop der New Chicagoer Polizei starrte sie von seinem Speedbike herunter durch eine verspiegelte Sonnenbrille an.
    »Das Training ist dazu da, uns auf echte Kampfsituationen vorzubereiten«, dozierte Jet. Mit ihrem pedantischen Tonfall wirkte sie auf Iridium wie eine weibliche, überspannte Ausgabe von Night.
    »Ich glaube, Iri hat recht, Süße«, warf Samson ein und schlang einen Arm um Jets Taille. »Heute wird nichts passieren. Es ist ein guter Tag.«
    »Aber –«
    Er verschloss ihren Mund mit einem Kuss. Der dauerte so lange, dass Wolf anfing, schweinische Geräusche zu machen. Jet wurde rot und befreite sich aus der Umarmung.
    »Du bist ein wandelnder, sprechender Missgriff der Evolution, weißt du das?«, sagte Iridium zu Wolf.
    »Ich weiß, du bist verrückt nach mir«, gab er süffisant zurück. Jaulend ließ er

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