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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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nahe genug heran sind«, sagte sie mit gedämpfter Stimme, »friert sie ein. Blendet sie. Tut, was immer ihr könnt. Wir müssen hier raus.«
    Wolf knurrte und schlug einen Salto. Sein schlacksiger Körper verwandelte sich in einen Werwolf. Samson schlug mit einem gewaltigen Donnern seine riesigen Fäuste gegeneinander.
    Ihre Gegner brachen in lautes Geheul aus und griffen mit erhobenen Waffen an.
    Wolf stürzte sich mit gefletschten Zähnen auf die erste Gruppe der Angreifer. Im gleichen Moment wirbelte Red Lotus blitzschnell sein ausgestrecktes Bein durch die Luft. Sein Fuß traf den Anführer der zweiten Gruppe hart am Kopf und schleuderte ihn nach hinten. Er krachte gegen die Mauer der Gasse.
    Iridium wartete noch eine Sekunde. Dann erzeugte sie eine Handvoll Strobokugeln und feuerte sie wahllos in alle Richtungen ab. Das Licht tauchte sie in einen hellen Schein. Neben ihr sandte Frostbite den Angreifern eisige Wellen entgegen, eine nach der anderen. Die Läufe der Plasmagewehre froren ein, und die Straße wurde zur Rutschbahn. Genau vor ihnen zog es einer ganzen Gruppe von Männern mit gelben Sonnen am Revers die Beine weg. Sie fielen kreuz und quer zu Boden.
    Auf der anderen Seite ließ Jet ihre Kräfte los. Schatten-Creeper wanden sich um Beine und Füße, krochen an Körpern empor, verschlangen einen Everyman nach dem anderen wie eine unerbittliche, schwarze Flut.
    Aber es kamen immer mehr. Sie brüllten Beleidigungen und schwangen ihre Waffen, als wollten sie Unkraut niedermähen. Iridium schleuderte ihnen ihre Lichtkugeln entgegen, härter und schneller, als sie es jemals zuvor getan hatte.
    Red Lotus blockte den Schwung eines Baseballschlägers ab. Er schrie laut auf, und Iridium hörte Knochen splittern. Frostbite versuchte, seinen Partner wegzuziehen, und fror den Arm des Angreifers ein. Der zersplitterte, und ein Schauer von Eiskristallen ergoss sich auf den Boden.
    Jet wirbelte herum und sah Iridium an. Ihr Gesicht war gerötet. Creeper züngelten um ihren Kopf. Sie streckte die Hand aus und schrie: »Hinter dir!«
    Iridium drehte sich um. Ein Everyman stand direkt vor ihr. Es war zu spät. Sie konnte bloß noch die Augen aufreißen.
    Dann schlitzte ein Krallenmesser ihre Haut auf, direkt unter dem Brustbein. Das Gefühl war heiß und fremd und betäubend. Sie spürte Luft an Stellen, wo sonst niemals welche hingelangte, und ihre linke Seite füllte sich mit etwas Flüssigem, Schwerem.
    »Iridium!«
    Jets Schrei schien wie durch einen langen Tunnel zu ihr zu dringen. Iridium sackte zu Boden. Ihre Wange schlug auf die kalten Steine.
    »Ich hab eine!«, jubelte der Everyman. »Macht sie fertig, Jungs!«
    »Nein«, zischte Jet, nahe an Iridiums Ohr.
    Iridium versuchte zu atmen und spuckte stattdessen Blut.
    »Nein«, wiederholte Jet. »Wagt es ja nicht, sie anzurühren!«
    »Wir halten sie auf!«, schrie Frostbite Jet zu. Hoch und dünn hallte seine Stimme von den Wänden wider. Iridium konnte nichts sehen außer dem Himmel über sich. »Hilf Callie!«
    Sie spürte, wie jemand ihren Uniformdress beiseiteschob. Finger fassten sie an, so kalt wie Stein. »Um Gottes willen, Iri! Du blutest ja!« Jet schrie zurück: »Die Wunde ist zu tief! Wir brauchen einen Sanitäter!«
    »Sicher, ich kümmere mich gleich darum!«, gellte Frostbite, und noch mehr Eis prasselte auf den Boden der Gasse nieder.
    »Jet.« Das Sprechen tat so unglaublich weh. Iridium glaubte fast, den Schmerz nicht ertragen zu können. »Jet.« Bei jedem Wort sprudelte Blut aus ihrem Mund.
    »Oh, Iri …«, jammerte Jet. »Es tut mir so leid … Ich kann es nicht aufhalten …« Hilflos presste sie ihre eiskalten Hände auf Iridiums Brust.
    »Lass … mich …«, keuchte Iridium.
    Während sich ihre Lunge mit Blut füllte, griff sie hinein in ihr Inneres, tief hinter den Schmerz und das dumpfe, tödliche Gefühl. Sie griff nach ihrer Macht, nach dem strahlendsten Teil ihres Selbst, und zwang sie nach draußen, in ihre Hände, in jeden einzelnen Finger.
    Dann richtete sie die Macht auf ihre Wunde und ließ sie Zentimeter um Zentimeter herausströmen. Wie die Flamme eines Schweißbrenners.
    Das Feuer brannte unendlich viel schlimmer als der Schmerz, und sie hörte ihre eigenen Schreie. Es versengte ihre Haut und ganz, ganz langsam versiegte das Blut. Dann hatte sie es geschafft und fiel stöhnend in Jets Arme. Ihr Herz flatterte, dann fand es seinen Rhythmus wieder. Es klopfte so wild, dass es fast ihre Rippen zertrümmerte. Klebrige Wärme floss

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