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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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Kommunikationszentrale mit ihnen aufbauen, und sie könnten mit ihrer Hilfe Straßenarbeit machen, eine Gegenbotschaft zu Everyman verbreiten und den Bürgern von New Chicago und der Welt in aller Öffentlichkeit klarmachen, dass selbst im Angesicht des Wahnsinns einige von ihnen nicht wankten und nach wie vor ihre Pflicht taten.
    Doch so verlockend sein Angebot auch sein mochte, sie konnte sich nicht überwinden, ihm zu vertrauen. »Was springt für dich dabei heraus?«
    »Du meinst, abgesehen von der Befriedigung, denen zu helfen, die auf der Seite der Gerechtigkeit sind?« Er gluckste. »Ich berechne mein übliches Honorar.«
    Natürlich. Taser war ein Söldner. Er tat niemals etwas umsonst. Sogar, als er sie verführt hatte, war er dafür bezahlt worden.
    »Ich werde die anderen zu einem Treffen bitten«, sagte sie knapp, »und dich wissen lassen, worauf wir uns geeinigt haben.«
    Seine sinnlichen Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Lächeln. »Tu das, Süße. In aller Ruhe. Wir haben ja keine Krise oder so was.«
    Gerade wollte sie ihren Mund öffnen, um irgendetwas zu sagen, das sie mit Sicherheit bereut hätte, da summte Meteorites Stimme in ihrem Ohr: »Baby, bist du verfügbar?«
    »Ich mische mich gerade ein bisschen unter das gemeine Volk«, antwortete Jet und sah Bruce dabei unverwandt in die Augen.
    »Verschieb das auf später. Im Planquadrat Downtown ist eine Bombe hochgegangen, in der Dritten Straße. Du musst hin und der Feuerwehr helfen.«
    »Schon unterwegs.« Pause. Dann fragte Jet: »Ist Firebug anderweitig beschäftigt?« Bei solchen Dingen war die Feuermacht in ihrem ureigensten Element.
    Ein langes Schweigen von Meteorite. »Für diese Sache steht sie nicht zur Verfügung.«
    »Wie bitte?«
    »Du hast schon richtig gehört.«
    Eine Soldatin der Schwadron entschied sich, der Feuerwehr ihre Hilfe zu verweigern? Unfassbar. Total verblüfft fragte Jet: »Wo ist die Bombe hochgegangen?«
    »Im Regionalbüro der Everyman Society.«
    Jet schloss die Augen. Ihr Kopf dröhnte. Sie war total erschöpft. Und der Gedanke daran, etwas für Everyman tun zu müssen, selbst wenn es so was war, machte sie einfach nur krank.
    »Jetster? Du fliegst doch hin, oder?« Meteorite klang unsicher.
    »Schon unterwegs«, gab Jet leise zurück. Dann tippte sie ihr Comlink an und stellte das weiße Rauschen ein.
    »Die Pflicht ruft, was?« Bruce lächelte sie an. »Manche Dinge ändern sich nie.«
    »Und einige doch.« Sie wollte ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren. Sie wollte ihn bitten, sie zu begleiten. Und – und das war am allerschlimmsten – sie wollte, dass er sie festhielt, küsste, ihr mit den Fingern durchs Haar fuhr. Sie sah ihn böse an.
    »Brauchst du in der Sache irgendwie Hilfe?«
    Da war es wieder. Stolz oder gesunder Menschenverstand?
    Jet drehte Bruce den Rücken zu und rief einen Schattengleiter. Dem Licht sei Dank waren die Stimmen still. Vielleicht hatte ihre Reaktion auf Bruce sie ja benebelt. Sie sagte: »Tja, dafür hab ich leider nicht genug Geld bei mir. Ich schätze mal, ich muss das alleine durchziehen.«
    »Für dich, Jet, würde ich mit Freuden eine Freikarte springen lassen.«
    »Die meisten Männer spendieren mir als Erstes zumindest ein Abendessen. Ich melde mich bei dir wegen der Sache mit dem Runner-Netzwerk.«
    »Du weißt, wie du mich findest?«

Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Ich halte einfach wieder eine spontane Pressekonferenz ab. Ich bin sicher, du wirst im Nu herbeieilen und mich retten.«
    Als sie davonschoss, folgte ihr sein schallendes Gelächter.

KAPITEL 13
    IRIDIUM
     
     
    Testobjekte mittels künstlicher Befruchtung zu erzeugen, birgt ein hohes Risiko. Die inhaftierte Population bietet eine hinreichende Auswahl an Erbgut, um die Gentherapie zu testen. Außerdem ist das öffentliche Interesse an ihr weitaus geringer. Es wird wesentlich weniger Fragen geben.
     
    - Matthew Ikarus, Forschungsnotizen, undatiert
     
     
    Es gab Zeiten, da wünschte sich Iridium, sie hätte einen ganz normalen Vater. Einen, der nicht abtrünnig geworden war. Einen, der am Kindergeburtstag oder bei Schulaufführungen für sie da gewesen wäre.
    Zumindest einen, der nicht so verdammt selbstherrlich war. »Diese Diskussion ist beendet, Callie. Es gibt nichts mehr dazu zu sagen.« Lester und Iridium hockten zusammengedrängt in ihrem Schlafzimmer, während der Rest der Gefangenen, die mit Gordons Hilfe aus dem Blackbird geflüchtet waren, in ihrem Lagerhaus

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