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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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offiziell heiraten müssen. Wollen wir mal raten, was uns unsere Hochzeitsfotos einspielen werden?«
    »Lester Bradford, machst du mir etwa gerade einen Antrag? Hier? Jetzt?«
    »Verdammt richtig.« Er half ihr auf und setzte sie auf den Rand der Badewanne. Dann kniete er sich vor ihr nieder. »Valerie Edwina Vincent …«
    »Du Wichser. Du weißt ganz genau, dass ich meinen zweiten Vornamen hasse.«
    »Valerie EDWINA Vincent, Licht meines Lebens, Mutter meines Kindes. Heirate mich!«
    Valerie musste lächeln. Lester sah so ernsthaft aus, wie er da auf der Badematte kniete und einen Arm in theatralischer Geste ausgebreitet hatte.
    »Und?«, sagte er mit einem Zwinkern.
    Sie stupste ihn mit dem Zeh an. »Als ob du überhaupt fragen müsstest.«
    Nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, war Schwangersein der langweiligste Zustand, den man sich überhaupt nur vorstellen konnte, fand Valerie. Aber zumindest musste sie sich jetzt, im zweiten Schwangerschaftsdrittel, nicht mehr übergeben.
    Von ihrer bequemen Position auf dem Sofa aus sah sie zu, wie Lester sich anzog. Ihre Füße ruhten auf einem Kissen. Sie waren fast auf das Doppelte ihrer normalen Größe angeschwollen. Zu denken, dass sie das alles noch mindestens drei Monate lang ertragen musste … »Ich wünschte, ich könnte mit dir mitkommen.«
    »Jaja, und sie mit deinem schwangeren Bäuchlein ganz irre machen. Das würde Wunder wirken.«
    Valerie warf einen Schuh nach ihrem Ehemann. Er duckte sich, und das Geschoss flog über ihn hinweg. »Ehrlich, Les. Ich könnte vor Langeweile die Plastifarbe von den Wanden fressen. Alles, worauf ich mich heute freuen darf, ist eine Untersuchung. Und danach kommt der Geburtsvorbereitungskurs. Ich, Krakatoa und Prismatic. Alle schwanger. In einer Klasse, die ein Schlipsträger leitet.«
    Lester erbebte. »Und schon fühlt es sich viel besser an, Mehltau und seiner Rotting Crew gegenüberzutreten.«
    Valerie seufzte. »Du bist echt grausam.«
    Lester betrachtete sich von oben bis unten im Spiegel. Seine Augenmaske bildete die einzige dunkle Stelle auf dem ansonsten schneeweißen Kostüm. »Verdammt! Was bin ich aber auch für ein gut aussehender Teufelskerl!« Er kam zu ihr herüber und küsste sie auf die Stirn. Dann ging er zur Tür.
    »Dein Ohrknopf!« Sie hielt ihm das Gerät hin.
    »Glaube kaum. Ich hasse das verfluchte Ding.«
    »Les.« Valerie setzte sich auf, was sie ein wenig Anstrengung kostete. Ihr Bauch machte sie trotz ihrer Superkraft schwerfällig. »Du weißt, was Corp nach dem letzten Mal gesagt hat. Trag es, oder du wirst vom Dienst suspendiert.«
    »Erstens: Ich kann nicht klar denken mit diesem Ding in meinem Kopf. Und zweitens: Das möchte ich sehen, dass sie das versuchen.« Er grinste sie breit an. »Ich bin der Held von New Chicago, Liebes. Ich mache die Regeln, nicht die.«
    »Les …« Aber er war schon zur Tür hinaus. »Pass auf dich auf!«, beendete Valerie ihren Satz. Aber niemand außer ihr selbst hörte es.

KAPITEL 23
    ANGELICA
     
     
    Alle Mentalisten widersetzen sich weiterhin der Kontrolle durch das Comlink. Folgen entmutigend. Kann sein, dass ich diese Superkraft komplett ausmustern muss.
     
    - Aus dem Tagebuch von Martin Moore, Eintrag Nr. 109
     
     
    »Du siehst umwerfend aus«, sagte Holly Greene wehmütig und betrachtete Valeries aufgeblähten Bauch. Jedes Mal, wenn sie Valerie besuchte, war ihre Freundin größer und schöner, ja, sie leuchtete richtig in ihrer Schwangerschaft.
    Valerie lachte glucksend und hätte beinahe ihr Wasser verschüttet. »Du meinst für eine aufgedunsene Kuh von einer Außermenschlichen, richtig? Danke, Hols. Ehrlich, ich kann’s gar nicht erwarten, dass sich das Baby endlich entschließt, meinen schönen warmen Bauch zu verlassen und hier heraus zu uns zu kommen, in die kalte, grausame Welt. Himmel, wie gerne würde ich mal wieder eine Nacht durchschlafen, ohne pinkeln zu müssen.«
    »Aber wirst du denn nicht aufstehen müssen, um das Baby zu füttern?«
    »Bring mich nicht dazu, dich zu töten. Ich würde es minutenlang bereuen.«
    Holly lächelte und nippte an ihrem Ginger Ale.
    »Bloß noch drei Wochen. Gott sei Dank! Also«, fuhr Valerie fort, ließ sich gegen die verstellbare Rückenlehne ihres bequemen Sessels sinken und stellte das Wasserglas auf ihrem Bauch ab, »jetzt erzähl doch mal, wie du und die anderen die Torrent Brothers aus dem Verkehr gezogen habt.«
    Holly rollte mit den Augen. »Ach weißt du, Les hat dir doch alles schon

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