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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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haarklein berichtet.«
    Mit einem lasziven Schnurren in der Stimme erwiderte Valerie: »Die Version eines Mannes lässt immer etwas zu wünschen übrig.«
    »Es war wirklich keine große Sache …«
    »Komm schon, ich langweile mich zu Tode, so allein hier zu Hause, mit Bettruhe. Wenn ich mir noch mehr von diesen Daily Soaps reinziehe, ticke ich aus und zerschlage die Möbel. Lass mich wenigstens indirekt teilhaben. Erzähl mir von dem Kampf.«
    Und so erzählte ihr Holly alles über die Festnahme, wobei sie natürlich extra für Valerie den Anteil betonte, den Les bei der ganzen Sache gehabt hatte. In Wahrheit hatte Luster zwar gesagt, wo es langging, die eigentliche Arbeit hatten aber Blackout und Night geleistet.
    Was Angelica selbst betraf, so hatte sie eher eine Nebenrolle gespielt und war hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, sich nicht zu übergeben.
    Als Holly in Gedanken diesen Moment der Schwäche noch einmal durchlebte, musste sie ein verärgertes Schnauben unterdrücken. Sie wusste, dass viele in der Schwadron Mitgefühl mit ihr gehabt hätten – gegen Außermenschliche zu kämpfen, die ihre Eingeweide auf der Außenseite mit sich herumtrugen, verursachte selbst dem standhaftesten Helden Brechreiz. Und den eigenen Darm als Lasso zu benutzen? Igittigitt! Also verschwieg sie Valerie den Teil, in dem sie hinter einem Müllcontainer gehockt und gebetet hatte, ihr Mageninhalt möge bleiben, wo er hingehörte.
    Und sie hoffte bei Gott und allen Heiligen, dass auch Les Valerie gegenüber Diskretion hatte walten lassen, was diese Sache betraf, ganz zu schweigen von seinem offiziellen Bericht an Corp und die Spinner von der PR-Abteilung. Das Letzte, was Holly brauchen konnte, waren Gerüchte darüber, wie sich Angelica nach einem einzigen Blick auf die Torrent-Brüder die Seele aus dem Leib gekotzt hatte.
    »Ihr habts gut«, seufzte Valerie. »Was für ein Glück, da rauszugehen und den Superschurken die Popel aus der Nase zu prügeln. Und ich? Ich werde einfach immer nur fetter und fetter.«
    »Du bist nicht fett. Du bist schwanger.«
    »Es ist Ihnen nicht gestattet, die Behauptung aufzustellen, ich sei nicht fett, Miss 36.« Valerie verlagerte ihr Gewicht. »Ich hab ungefähr noch eine Minute. Dann muss ich zum fünfundzwanzigsten Mal heute aufs Klo. Wie geht’s dir und George? Fühlt ihr euch immer noch wie frisch verheiratet?«
    Holly lachte. »Wenn wir miteinander allein sind, schon. Aber in letzter Zeit haben wir einfach wahnsinnig viele Termine. Ich glaube, ich habe George ungefähr vor einem Monat das letzte Mal ohne Kostüm gesehen.« Eigentlich war es ganze fünf Wochen her – siebenunddreißig Tage, um genau zu sein. Holly wusste es. Sie hatte nachgezählt.
    »Aber sonst ist alles gut?«
    »Ja.« Holly lächelte, als sie an Georges Hände dachte, seine ernsthaften Augen und seinen sinnlichen Mund. »Er ist charmant und witzig und liebevoll und einfach ganz wunderbar.«
    »Gut«, erwiderte Valerie. Sie drehte ihr Wasserglas in den Händen. »Ich freue mich sehr, dass ihr beiden so gut miteinander klarkommt. Ich habe gehört … na ja, du weißt schon … was Runner eben so reden. Deine Jamie, oder dein Jamie, das weiß ich nicht genau, hat im Vorbeigehen meinem Reggie erzählt, dass Blackout wieder … du weißt schon.« Sie machte eine unbestimmte Handbewegung. »So eine Sache passiert ist.«
    »Falls du meinst, dass George die Nerven durchgegangen sind«, erwiderte Holly affektiert, »ja, das ist passiert. Na und? Er ist doch ein Außermenschlicher. Er darf das.«
    »In Anwesenheit eines Reporters?«, fragte Valerie und zog eine Augenbraue hoch. »Hols, du weißt ganz genau, wie gierig sich die Presse auf so was stürzt. Und nach dem, was ich von Reggie gehört habe, hat er nicht so sehr die Nerven verloren, sondern war eher rasend vor Wut. Er hat damit gedroht, dem Reporter Angst vor der Dunkelheit beizubringen.«
    »Der Kerl wurde einfach zu persönlich«, erwiderte Holly. »Wollte was über unser Sexleben wissen. George ist nicht der Typ Schwadronheld, der Journalisten derart intime Dinge erzählt.« Ganz klar eine absichtliche Spitze. Das Sexvideo von Luster und Victoria hatte überall die Runde gemacht. Die beiden hatten sich köstlich darüber amüsiert. Lester war sogar so weit gegangen, einen Monat lang die Entwicklung seiner Beliebtheitswerte mitzuverfolgen, nachdem das Skandalvideo im Fernsehen aufgetaucht war. Die waren natürlich durch die Decke geschossen, und die Sache hatte ihm

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